Ziel: Stickstoffüberschuss deutlich verringern
Um die Nebenwirkungen des Stickstoffüberschusses zu verringern, hat die Bundesregierung im Jahr 2016 in der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie ein neues Ziel für die Landwirtschaft ausgegeben. Bis zum Jahr 2030 soll der jährliche Stickstoffüberschuss – gemittelt über einen Zeitraum von jeweils fünf Jahren – bei höchstens 70 Kilogramm Stickstoff je Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche liegen.
Das ursprünglich angepeilte Nachhaltigkeits-Ziel, den Stickstoffüberschuss bis zum Jahr 2010 auf 80 Kilogramm je Hektar zu begrenzen, war nicht erreicht worden.
Von 1992 bis 2019 ist der Stickstoffüberschuss der Gesamtbilanz pro Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche im 5-Jahres-Durchschnitt um 30 % gesunken. Landwirt*innen setzen den Stickstoff also effizienter ein, ertragsstarke Kulturen sind im Anbauumfang gestiegen und auch die Futterverwertung bei den Nutztieren hat sich verbessert.
In den letzten Jahren kam zudem die Umsetzung einer wirksameren Düngegesetzgebung, gesunkene Tierzahlen, sowie geringere Absatzzahlen für mineralische Düngemittel als Folge von Dürrejahren und angestiegenen Mineraldüngerpreisen hinzu. Wenn sich der Trend der letzten 10 Jahre so fortsetzen würde, wird das Ziel Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie erreicht werden.
Aber die Stickstoffbilanz zeigt auch: fast die Hälfte des eingesetzten Stickstoffes gelangt nicht in die Produkte, die Stickstoffeffizienz ist also immer noch relativ niedrig. Dies wird auch durch die fehlenden positiven Trends der eng mit dem Stickstoffüberschuss verbundenen Indikatoren "Nitrat im Grundwasser" und "Eutrophierung durch Stickstoff" sichtbar.
Das heißt: Die Landwirtschaft muss künftig weiterhin viel tun, um ihren Stickstoffüberschuss zu verringern.