Pflanzen brauchen Stickstoff, beispielsweise um Photosynthese betreiben zu können. Im natürlichen Stickstoffkreislauf kommt reaktiver Stickstoff vor allem über die Zersetzung abgestorbener Biomasse in den Boden. Die Pflanzen können diesen Stickstoff nutzen, indem sie ihn in Form von Nitrat oder Ammonium über die Wurzeln aufnehmen. Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen bringt der Mensch zusätzlichen Stickstoff durch Düngung ein.
Böden werden jedoch auch unbeabsichtigt gedüngt: Die in die Luft emittierten Stickstoffverbindungen wie Ammoniak oder Stickstoffoxide werden mit dem Regen aus der Luft ausgewaschen und in den Boden eingetragen. Dies wird als Deposition bezeichnet und betrifft alle Böden.
Pflanzen können nicht unbegrenzt reaktiven Stickstoff aufnehmen. Und da der Boden den überschüssigen Stickstoff nicht binden kann, wird dieser weitertransportiert. Der größte Teil wird ins Grundwasser ausgewaschen. Wie schnell, hängt von den Bodeneigenschaften ab. Teile des Stickstoffs entweichen auch in die Luft, werden mit dem Wind weitergetragen und vom Regen anderswo deponiert.
Im Baustein "Reaktiver Stickstoff" des UBA-Umweltatlas erfahren Sie, was reaktiver Stickstoff ist, wie er entsteht und warum er in Deutschland zu schwerwiegenden Problemen für Umwelt und Gesundheit führt. Außerdem zeigen wir Ihnen, was die Politik unternimmt, um die Situation zu verbessern, und geben Ihnen Tipps, wie Sie selbst Ihren Stickstoff-Fußabdruck verkleinern können.
Im Themenfeld „Boden“ zeigen wir Ihnen, wie viel reaktiven Stickstoff der Mensch unabsichtlich (also zusätzlich zur Düngung) in den Boden einträgt und wie der Stickstoffüberschuss den Boden und die Bodenorganismen verändert.