Indikator: Endenergieverbrauch des Verkehrs

Quelle: Umweltbundesamt / TREMOD Diagramm als PDF
- Die Bundesregierung will den Endenergieverbrauch des Güter- und Personenverkehrs bis 2030 um 15 bis 20 % gegenüber 2005 verringern.
- Der Endenergieverbrauch im Güterverkehr bleibt auf einem hohen Niveau.
- In beiden Sektoren wird es schwierig, das Ziel zu erreichen.
- Güter- und Personenverkehr sind seit Anfang der 1990er zwar deutlich effizienter geworden, die gesteigerte Verkehrsleistung führte jedoch zur Zunahme bzw. Stagnation des Endenergieverbrauchs.
- Pandemiebedingt kam es in den Jahren 2020 und 2021 zu einem verringerten Endenergieverbrauch im Personenverkehr.
Verkehr benötigt Energie. Die Bereitstellung, Verteilung und Nutzung von Energie sind wesentlich für viele globale Probleme verantwortlich. Im Verkehr kommt vor allem Erdöl als Energieträger zum Einsatz. Dieses wird häufig in ökologisch sensiblen Gebieten gefördert oder durch sensible Gebiete transportiert. Auch die Aufbereitung des Erdöls zu Benzin, Diesel oder Kerosin in Raffinerien ist energieaufwändig. Schließlich werden bei der Verbrennung der Kraftstoffe Schadstoffe wie Stickoxide und Feinstaub frei. Im besonderen Fokus stehen jedoch die bei der Verbrennung von Kraftstoffen entstehenden Treibhausgase, die für den weltweiten Klimawandel mitverantwortlich sind.
Die Bundesregierung hat sich Ziele gesetzt, den Energieverbrauch in Deutschland insgesamt zu reduzieren und damit auch im Verkehrssektor. In der Nachhaltigkeitsstrategie wird das Ziel benannt, den Energieverbrauch des Personen- als auch des Güterverkehrs bis 2030 um 15 bis 20 % zu senken (BReg 2021). Mit dem Klimaschutz-gesetz wurden zusätzlich sektorspezifische Ziele für die Emission von Treibhausgasen festgelegt.
Der Endenergieverbrauch ist der Verbrauch, der zum Betrieb der Fahrzeuge erforderlich ist. Von 2005 auf 2019 nahm der Endenergieverbrauch des Personenverkehrs um 2,6 % leicht zu. Im Güterverkehr stieg er im gleichen Zeitraum hingegen um rund 9,7 %. Im gleichen Zeitraum stieg die Transportleistung im Verkehr stärker als der Energieverbrauch. Somit sind beide Verkehrsbereiche zwar energieeffizienter geworden, das Ziel der absoluten Energieeinsparung wurde jedoch noch nicht erreicht. Pandemiebedingt zeigte sich in den Jahren 2020 und 2021 durch die gesunkene Verkehrsleistung im Personenverkehr ein starker Einbruch im Endenergieverbrauch 2021 lag der Endenergieverbrauch im Personenverkehr 14 % unter dem Wert von 2005. Ein allgemeiner Trend ist hieraus jedoch nicht ableitbar.
Soll der Energieverbrauch des Verkehrs sinken, muss vor allem die Verkehrsnachfrage sinken, sich verlangsamen, energieeffiziente Alternativen stärker gefördert werden oder sich der Verkehr auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel verlagern (siehe Indikatoren „Umweltfreundlicher Personenverkehr“ und „Umweltfreundlicher Güterverkehr“).
Der Endenergieverbrauch des Verkehrs wird mit Hilfe des Rechenmodells TREMOD (Transport Emission Model) auf Basis von Fahrleistungen, Verkehrsleistungen und spezifischen Energieverbräuchen berechnet. TREMOD wurde vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) im Auftrag des Umweltbundesamtes entwickelt. Methodische Hintergründe stellt das ifeu bereit.
Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel Endenergieverbrauch und Kraftstoffe und im Themen-Artikel Emissionsdaten.