Indikator: Umweltfreundlicher Personenverkehr

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr Diagramm als PDF
- Der Anteil des umweltfreundlichen Personenverkehrs blieb seit 2003 annähernd konstant und erhöhte sich bis 2019 nur leicht auf 20,6 %. 2020 sank er pandemiebedingt auf 17,9 %.
- Um die Umweltbelastung des Personenverkehrs niedrig zu halten, sollte der Anteil des Umweltverbunds an der gesamten Personenverkehrsleistung möglichst hoch ausfallen.
- Mit dem „Nationalen Radverkehrsplan“ will der Bund den Radverkehr stärken; eine Strategie des Bundes für den Fußverkehr befindet sich in der Entwicklung.
Der Personenverkehr ist seit Langem durch das Auto geprägt, dem sogenannten „Motorisierten Individualverkehr“ (MIV). Der Anteil des MIV lag im Jahr 2019 bei rund 74 %, seine Verkehrsleistung nahm über die letzten Jahre (bis 2016) stark zu. Ab 2017 wurde eine Neuberechnung der Fahrleistungs- und Verbrauchsrechnung und des Personenverkehrsmodells vorgenommen. Im Jahr 2020 stieg der Anteil des MIV pandemiebedingt sogar auf rund 80 %, vor allem die Verkehrsleistung im öffentlichen Verkehr ging deutlich zurück.
Der Autoverkehr belastet die Umwelt in vielerlei Hinsicht: durch den Ausstoß von Treibhausgasen und Luftschadstoffen und durch Lärm. Zudem nimmt der fließende und ruhende Pkw-Verkehr Flächen in Anspruch. Insgesamt schneiden bis auf das Flugzeug alle öffentlichen Verkehrsmittel in der Klimabilanz deutlich besser ab, als ein durchschnittlich ausgelasteter Pkw. Bus, Bahn, Fußwege und Fahrradverkehr werden zusammen auch als „Umweltverbund“ bezeichnet. Der Indikator gibt den Anteil des Umweltverbundes an den zurückgelegten Personenkilometern wieder. Der Anteil des Umweltverbundes an der Verkehrsleistung sollte möglichst hoch sein.
Wir werden immer mobiler: Zwischen den Jahren 1976 und 2019 hat sich der Personenverkehr in Deutschland auf rund 1.246 Milliarden Personenkilometer fast verdoppelt. Der Anteil des Umweltverbundes lag 1976 noch bei rund 24 %, im Jahr 2019 bei 20,6 % und pandemiebedingt im Jahr 2020 bei 17,9 %.
Zur Förderung des Radverkehrs wurde der „Nationale Radverkehrsplan“ (NRVP) entwickelt, der neue NRVP 3.0 wurde im Jahr 2021 vorgestellt. Vor allem für die Stärkung der Sicherheit und der Attraktivität des Fußverkehrs erarbeitet das BMDV aktuell eine Strategie für den Bund.
Letztendlich ist die Verkehrsleistung des MIV in absoluten Zahlen entscheidend sowie die Anteile der fossilen Kraftstoffe am Kraftstoffverbrauch. Denn damit wird die Entwicklung des Energieverbrauchs und die Entwicklung der Verkehrsemissionen maßgeblich beeinflusst (vgl. Treibhausgas-Emissionen). Der Fortschritt ist bisher noch nicht ausreichend.
Die amtliche Statistik des Statistischen Bundesamtes erfasst weder den motorisierten Individualverkehr, noch den Fuß- und Radverkehr. Diese Zahlen nähert das „Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung“ (DIW) durch ein Personenverkehrsmodell an. In dieses Modell fließen unter anderem die Befragungsergebnisse von „Mobilität in Deutschland“ (BMVI 2018) sowie der Mikrozensus 2011 ein. Eine ausführlichere Beschreibung der Vorgehensweise ist in der jährlich erscheinenden Publikation „Verkehr in Zahlen“ zu finden (BMDV 2022).
Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel Fahrleistungen, Verkehrsleistung und Modal Split in Deutschland.