Wählen Sie widerstandsfähige und vielfältige Sorten bzw. Arten.
Sorgen Sie für optimale Standortbedingungen und einen gesunden, lebendigen Boden.
Bauen Sie verschiedene Gemüsearten im räumlichen und zeitlichen Wechsel an.
Verwenden Sie ein engmaschiges Netz, um Gemüsepflanzen zu schützen.
Ein Verzicht auf Pflanzenschutzmittel schont die Umwelt und Ihre Gartenmitbewohner.
Gewusst wie
Schädlingsbefall vorbeugen: Käfer, Fliegen oder Blattläuse sind nicht in jedem Fall ein Problem. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette, erst in großer Zahl schaden sie. Diese grundlegenden Maßnahmen beugen einem massenhaften Befall vor:
Vielfalt statt Einfalt: Eine vielfältige Fruchtfolge beugt dem Schädlingsbefall vor. Vermeiden Sie, dieselben Gemüsearten mehrere Jahre am gleichen Standort anzubauen. Legen Sie möglichst lange Anbaupausen ein, bevor dieselbe Pflanzenart wieder am alten Platz steht. Trennen Sie auch Pflanzen aus derselben Familie räumlich und zeitlich voneinander. Entsprechende Apps können Ihnen bei der Planung der Fruchtfolge helfen.
Mischkultur: Kombinieren Sie verschiedene Pflanzenarten, die sich gegenseitig positiv beeinflussen. Zum Beispiel Stickstoffzehrer und Stickstoffsammler, Tiefwurzler und Flachwurzler. Mischen Sie Pflanzen mit hohem Gehalt an ätherischen Ölen (z.B. Thymian, Knoblauch) unter die Gemüsepflanzen, das hält viele Schädlinge fern. Auch einige Zierpflanzen leisten einen Beitrag zur Gesundheit Ihrer Gemüsepflanzen. Zum Beispiel Studentenblumen oder Sonnenhut vertreiben über ihre Wurzelausscheidungen schädliche Nematoden. Die wohl bekannteste Mischkultur ist die Kombination von Bohnen, Mais und Kürbissen, auch „Die drei Schwestern“ genannt. Dabei dient die Bohne als Stickstoffsammler für die Kürbisse und den Mais. Der Mais wiederum dient als Rankhilfe für die Bohnen. Und die Kürbisse dienen als Bodendecker, um den Boden vor Austrocknung und Unkrautbewuchs zu schützen. Entsprechende Apps können Sie bei der richtigen Zusammenstellung von Mischkulturen unterstützen.
Gestalten Sie Ihren Garten vielfältig und möglichst naturnah, um Nützlinge anzulocken. Konkrete Tipps dazu finden Sie HIER. Ein Verzicht auf Pflanzenschutzmittel schont Nützlinge.
Fruchtfolge mit vier Beeten – ein Beispiel Quelle: CC BY-ND 4.0 Umweltbundesamt 2016
Netze schützen das Gemüse: Feinmaschige Netze sind effektiv, sie halten zum Beispiel Minierfliegen, Gemüsefliegen, Gallmücken, Kartoffelkäfer, Erdflöhe und Schad-Schmetterlinge fern.
Wählen Sie möglichst feinmaschige Netze (Maschenweite kleiner als 1 Millimeter).
Decken Sie damit das Beet sofort nach der Saat / Pflanzung bis zur Ernte ab.
Achten Sie auf dichten Bodenabschluss. Beschweren Sie den Netzrand z.B. mit Sandsäcken. Steine sind nicht zu empfehlen, denn sie können das Netz schnell beschädigen.
Kontrollieren Sie das Netz regelmäßig auf Löcher. Diese können durch Kleben oder Nähen repariert werden.
Im Frühling und Herbst können Sie anstelle von Netzen auch Pflanzenschutzvlies verwenden. Unter dem Vlies erhöht sich die Temperatur und verlängert somit den Anbauzeitraum.
Lüften Sie im Hochsommer das Netz, damit die Pflanzen nicht überhitzen oder sich wegen der hohen Luftfeuchtigkeit Pilzkrankheiten breitmachen.
Für empfindliche Kulturen, wie Salat oder Lauch, eignen sich nur Netze aus leichtem Material. Für unempfindlichere Pflanzen, wie z.B. Kohl, können die Netze auch etwas schwerer sein. Sie können die Netze abstützen, z.B. mithilfe von Bambusstäben, auf die Sie leere Kunststoff-Flaschen stecken, damit das Netz nicht beschädigt wird.
Die meisten Insektenschutznetze bestehen aus HD-Polyethylen. Wenn Sie die Netze pfleglich behandeln, sind sie viele Jahre haltbar. Schützen Sie die Netze vor Beschädigung, z.B. durch scharfkantige Oberflächen. Nehmen Sie die Netze gleich nach der Ernte ab und lagern Sie diese sauber, trocken und dunkel.
Ist ein Netz unbrauchbar geworden, können Sie es über den Hausmüll oder die Gelbe Tonne entsorgen. Liegt eine Sammelstelle für Agrar-Kunststoffe in Ihrer Nähe, können Sie auch dort anfragen, ob eine Rückgabe möglich ist. Über solche Sammelstellen werden die Kunststoffe dem Recycling zugeführt.
Eine Alternative zum Polyethylen sind Netze aus Polylactid, einem Bio-Kunststoff aus Mais. Diese Netze halten nur wenige Jahre, bauen sich danach aber biologisch ab.
Kulturschutznetze halten zahlreiche Schädlinge von Ihrem Gemüsebeet fern. Quelle: doethion / Fotolia.com
Beispiele für konkrete Maßnahmen gegen typische Gemüseschädlinge:
Möhrenfliegen: Ein sehr früher oder ein sehr später Anbau entschärft die Problematik, weil Möhren und Fliegenlarven dann nicht im kritischsten Stadium zusammentreffen. Wenn Sie Möhren in Dämmen anbauen ist es hilfreich, diese nach der Hauptwindrichtung auszurichten.
Wurzelfliegen: Deren Larven fressen vor allem die Keimlinge. Deshalb ist es sinnvoll, betroffene Pflanzen, wie z.B. Bohnen, im geschützten Bereich vorzuziehen.
Kohlfliegen: Ein Kohlkragen hindert die Fliegen an der Eiablage am Wurzelhals. Somit entwickeln sich keine Larven, welche durch ihren Fraß an den Wurzeln die Pflanzen zum Absterben bringen.
Schad-Schmetterlinge: Deren Raupen sind ein begehrtes Eiweiß-Futter zur Vogel-Brutzeit. Sie können abgesammelt und an eine andere passende Pflanze umgesiedelt werden. Geeignete Nahrungspflanzen für die Raupen sehr vieler Schmetterlingsarten sind z.B. Brennnesseln, Eichen, Weiden, Weißdorn und Schlehen. Doch Vorsicht, nicht jede Raupe ist ein Schädling! Am Kraut von Möhren, Pastinaken und Dill fressen auch die Raupen des besonders geschützten Schwalbenschwanzes gern.
Wurzelnematoden: Mischkulturen mit Studentenblumen oder Ringelblumen schrecken pflanzenparasitäre Nematoden ab, da ihre Wurzeln Stoffe freisetzen, die für die winzigen Würmer giftig sind.
Kartoffelkäfer: Ei-Gelege an den Blattunterseiten zerdrücken oder Käfer absammeln.
Beachten Sie auch unsere Artikel zu Blattläusen und Schnecken.
Erdfloh (Psylliodes) am Radieschenblatt Quelle: Josef Schlaghecken DLR Rheinpfalz | www.greencommons.de | Erdfloh | http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/
Weiße Fliegen (Trialeurodes vaporariorum) am Tomatenblatt Quelle: Julius Kühn-Institut (JKI)
Thripse (Thysanoptera) Quelle: Frank Korting DLR Rheinpfalz | www.greencommons.de | Thripse an Chrysanthemum grandiflorum | http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/
Fraßschaden am Kohlrabi durch den Kohlgallenrüssler (Ceutorhynchus pleurostigma)
Er legt seine Eier ab April an die Wurzelhälse von Kohlgewächsen. Dort bilden sich in der Folge sogenannte Gallen – kugelförmige Wucherungen, in deren hohlem Inneren sich die Käferlarven entwickeln.
Quelle: Christoph Hoyer
Fraßschaden an einer Möhre durch die Möhrenfliegenlarve (Chamaepsila rosae) Quelle: Rasbak | www.wikimedia.org | Late aantasting van peen Daucus carota door wortelvlieg Chamaepsila rosae bij Amsterdamse Bak | https://en.wikipedia.org/wiki/en:GNU_Free_Documentation_License | https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en
Fraßschaden an Lauchstange durch die Minierfliege (Agromyzidae) Quelle: Christoph Hoyer
Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa)
Übrigens: Maulwurfsgrillen sind, entgegen der landläufigen Meinung, keine bedrohlichen Schädlinge! Sie fressen normalerweise Würmer, Schneckeneier und Insekten. Nur bei Nahrungsmangel fressen sie auch Pflanzenwurzeln. Durch ihre Grabtätigkeiten lockern sie den Boden, das Graben kann aber auch zu Schäden an Pflanzen führen. Die starke Bekämpfung durch den Menschen hat bereits dazu geführt, dass Maulwurfsgrillen sehr selten geworden sind und bundesweit in der Roten Liste als „stark gefährdet“ geführt werden.
Tierische Helfer aus dem Handel: Im Gewächshaus ist es möglich, zum Schutz der Pflanzen gezielt Nützlinge aus dem Fachhandel auszubringen. Da die Tiere unter Umständen aus dem Gewächshaus entweichen können, sollten Sie jedoch nur einheimische Arten und Unterarten verwenden. Das ist wichtig, damit natürlich vorkommende Arten nicht beeinträchtigt oder verdrängt werden. Mehr dazu lesen Sie HIER.
Im Gewächshaus können zahlreiche Nützlinge eingesetzt werden. Quelle: Umweltbundesamt (2025 überarbeitet)
Krankheiten vorbeugen: Neben den potentiellen Schädlingen stellen auch Krankheitserreger eine Gefahr für Gemüsepflanzen dar. Das können Pilze, Bakterien, Viren oder auch Einzeller sein. Für viele Krankheitserreger gibt es keine zugelassenen Pflanzenschutzmittel für den Haus- und Kleingarten. Vorbeugende Maßnahmen sind demnach der effektivste Weg, Ihre Pflanzen gesund zu halten.
Wählen Sie Sorten, die gegen problematische Krankheiten resistent bzw. generell robust und widerstandsfähig sind. Informieren Sie sich zu passenden Sorten in Fachmedien und lassen Sie sich im Fachhandel (z.B. Gärtnereien) dazu beraten.
Verwenden Sie nur gesundes Saat- und Pflanzgut, auch bei eigenem Nachbau. Es lohnt sich, in extra dafür angebotene Steckzwiebeln oder Saatkartoffeln zu investieren, da diese auf Krankheiten überprüft werden.
Auch die Veredlung von Tomaten zahlt sich aus. Diese wachsen auf einer robusten Unterlage, die widerstandsfähig gegen viele typische Tomatenkrankheiten ist. Veredelte Tomaten sind zudem kältetoleranter und können höhere Erträge erzielen, weil sie über ihre besonders gut ausgebildeten Wurzeln Wasser und Nährstoffe besser aufnehmen können.
Gegen viele Krankheitserreger hilft eine weite Fruchtfolge. Beispielsweise sollten Kohlpflanzen erst nach frühestens fünf Jahren wieder am gleichen Standort stehen, weil der Erreger der Kohlhernie viele Jahre im Boden überdauern kann. In dieser Zeit sollten Sie auch keine anderen Wirtspflanzen (z.B. Erdbeeren) der Kohlhernie anbauen.
Durch eine geschickt gestaltete Mischkultur können sich Pflanzen gegenseitig unterstützen. Beachten Sie aber, dass es auch Pflanzen gibt, die nicht gut zusammenpassen. Tomaten und Gurken sind beispielsweise keine guten Nachbarn.
Sorgen Sie für optimale Standortbedingungen um den unterschiedlichen Ansprüchen der Pflanzen an z.B. Licht, Feuchtigkeit, pH-Wert und Bodenstruktur gerecht zu werden.
Genügend Abstand zwischen den Pflanzen erschwert die Übertragung von Krankheitserregern und lässt feuchte Blätter schneller abtrocknen.
Das Vorziehen der Pflanzen bzw. das Vorkeimen von Kartoffeln im geschützten Bereich hilft über ein empfindliches Stadium hinweg und gewährt einen Wachstumsvorsprung.
Halten Sie oberirdische Pflanzenteile möglichst trocken. Wässern Sie nur direkt am Wurzelbereich, ohne die Blätter zu benetzen. Zusätzlich können Sie die untersten Blätter entfernen. Feuchte Oberflächen und Spritzwasser erleichtern es Krankheitserregern, sich auszubreiten.
Insbesondere Tomatenpflanzen reagieren auf Feuchtigkeit schnell mit Pilzbefall. Damit sie auch bei Regen trocken bleiben, sollten Sie Ihre Tomaten unter einem lichtdurchlässigen Dach an einem sonnigen, gut durchlüfteten Standort anbauen.
Vermeiden Sie Verletzungen der Pflanzen, z.B. bei der Bodenarbeit, denn sie erleichtern das Eindringen von Krankheitserregern. Das Ausgeizen von z.B. Tomaten-, Paprika- und Gurken-Pflanzen sollte erfolgen, wenn die Triebe in den Blattachseln noch klein sind, damit größere Wunden vermieden werden.
Gesunder Boden – gesunde Pflanzen: Fördern Sie die Bodenlebewesen indem Sie dem Boden organisches Material zuführen und auf das Umgraben verzichten. Halten Sie den Boden stets bedeckt, z.B. mit einer Mulchschicht aus Rasenschnitt, Mist oder Laub. Mulch fördert zudem die Humusbildung und schützt vor Austrocknung.
Achten Sie auf eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung. Verwenden Sie organische Düngemittel anstatt von chemisch-synthetischen Düngemitteln. Vor allem synthetischer Stickstoff macht das Gewebe weich und anfällig für Krankheitserreger, insbesondere für Pilzkrankheiten.
Achten Sie auf hygienische Bedingungen damit sich Erreger gar nicht erst ausbreiten können. Desinfizieren Sie Schnittwerkzeuge mit 70-prozentigem Alkohol, wenn sie Kontakt mit kranken Pflanzen hatten.
Entsorgen Sie befallene Pflanzen im Haus- oder Biomüll. Im Kompost können die erforderlichen Temperaturen, um die Erreger abzutöten, eventuell nicht erreicht werden.
Krank durch Pilzbefall: Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) an Kartoffelpflanzen Quelle: Rasbak | www.wikimedia.org | Phytophthora infestans bij Parel | https://en.wikipedia.org/wiki/en:GNU_Free_Documentation_License | https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en
Krank durch Bakterienbefall: Weichfäule (Erwinia carotovora) am Kohlrabi Quelle: Schlaghecken DLR RP | http://www.greencommons.de/Datei:Strunkf%C3%A4ule-Erwinia-12-SLFA-JS.JPG | Erwinia Weichfäule Erwinia carotovora | http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/
Krank durch den Befall von Einzellern: Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae) an Kohlrabi-Wurzel Quelle: Julius Kühn-Institut (JKI)
Krank durch Virenbefall: Gurkenmosaikvirus (Cucumber mosaic virus, CMV) an einem Gurkenblatt Quelle: DieterO | www.wikimedia.org | Vom Gurkenmosaikvirus befallene Blätter einer Gurkenpflanze in verschiedenen Stadien | https://en.wikipedia.org/wiki/en:public_domain
Mehltau ist häufig anzutreffen und dennoch vermeidbar: Hinter dem Begriff Mehltau verbirgt sich eine Vielzahl von Pilzarten, die sich zwar in ihrer Lebensweise ähneln, sich aber jeweils auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert haben. Ein Mehltaupilz, der Zucchini befällt, kann also nicht den benachbarten Salat anstecken und umgekehrt. Praktischerweise muss man nicht jede einzelne Mehltauart kennen, denn die Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung sind ähnlich. Unterscheiden muss man jedoch zwischen Echtem Mehltau und Falschem Mehltau. Echter Mehltau tritt bei Hitze und Trockenheit als mehlig-weißlicher, leicht abwischbarer Belag an den Blattoberseiten auf. Falscher Mehltau tritt bei feucht-kühler Witterung als weiß-grauer, nicht abwischbarer Belag an den Blattunterseiten auf. Falscher Mehltau tritt wegen der hohen Luftfeuchtigkeit auch häufig im Gewächshaus auf. Mehltaupilze entziehen der Pflanze Nährstoffe. In der Folge sterben Blätter ab, oder, bei starkem Befall, die ganze Pflanze. Vorbeugen können Sie durch die Wahl resistenter Sorten. Pflanzenstärkungsmittel aus Ackerschachtelhalm unterstützen bei der Festigung des Pflanzengewebes und der Bildung von Abwehrstoffen. Meiden Sie synthetischen Stickstoffdünger, dieser macht das Pflanzengewebe weich und anfällig für Pilzkrankheiten. Halten Sie die oberirdischen Pflanzenteile trocken und sorgen Sie für gute Durchlüftung. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile und entsorgen Sie diese. Beim Kompostieren sollten Sie die befallenen Teile gleich mit Erde oder anderem Pflanzenmaterial bedecken, damit die Sporen nicht vom Wind weitergetragen werden.
Echter Mehltau (Podosphaera fusca)
Echter Mehltau, hier an einem Zucchiniblatt, tritt bei Hitze und Trockenheit auf den Blattoberseiten auf.
Falscher Mehltau, hier auf einer Gurke, tritt bei feucht-kühler Witterung an den Blattunterseiten auf. Gurken zeigen ein besonders charakteristisches Schadbild: Die gelben Flecken auf der Blattoberseite sind eckig und scharf abgegrenzt. Der eigentliche Pilzrasen befindet sich jedoch auf der Blattunterseite – dieser ist auch das Unterscheidungsmerkmal zum ähnlich aussehenden Gurkenmosaikvirus.
Quelle: Christian Hummert | www.wikimedia.org | Falscher Mehltau auf einer Gurke Typischer Mosaikmuster auf der Blattoberseite | http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html | http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0
Was Sie noch tun können: Gönnen Sie Ihrem Boden eine Wellnesskur mit Gründüngungspflanzen. Das sind bestimmte Pflanzenarten, die in der Anbaupause zwischen zwei Hauptkulturen gesät werden und nach einer gewissen Kulturzeit zerkleinert und in den Boden eingearbeitet werden. Einige Arten können auch noch im Herbst gesät werden und frieren dann im Winter ab. Sie bedecken den Boden im Winter mit dem abgestorbenen Kraut und sind bis zum Frühjahr verrottet. Gründüngung reichert den Boden mit Humus an und ernährt die Bodenlebewesen. Sie unterdrückt Unkrautbewuchs und schützt den Boden vor Austrocknung und Erosion. Einige Arten, die sogenannten Leguminosen (z.B. Klee, Luzerne, Lupinen), können zudem über ihre Wurzeln Stickstoff im Boden anreichern. Nach ihrer Verrottung stellen sie die wertvollen Nährstoffe der Folgekultur zur Verfügung. Tiefwurzelnde Arten (z.B. Bitter-Lupinen, Senf, Ölrettich) können außerdem verdichteten Boden auflockern. Über ein besonders tiefes Wurzelsystem verfügt auch die Luzerne, sie kann Wasser und Nährstoffe noch aus fünf Metern Bodentiefe holen. Andere zur Gründüngung geeigneten Pflanzenarten (z.B. Phacelia, Buchweizen, Wicken) sind wiederum aufgrund ihrer Blütenpracht ein Paradies für hungrige Insekten. Achten Sie jedoch bei der Auswahl der Gründüngungspflanzen auf deren Familienzugehörigkeit. Gehören sie zur selben Familie wie Ihre Gemüsepflanzen (z.B. Familie der Schmetterlingsblütler oder Kreuzblütler), dann sollten sie nicht direkt neben- oder nacheinander auf der gleichen Fläche wachsen.
Pflanzenschutzmittel nur im Notfall: Bevorzugen Sie grundsätzlich immer nicht-chemische Maßnahmen, bevor Sie Pflanzenschutzmittel einsetzen. Verwenden Sie Pflanzenschutzmittel nur, wenn alle anderen Maßnahmen keinen Erfolg gebracht haben und wenn mit großen Ernteverlusten zu rechnen ist. Prüfen Sie, ob Ihr Ziel auch mit Pflanzenstärkungsmitteln oder mit dem Einsatz von Grundstoffen erreicht werden kann. Wenn Sie sich doch für ein Pflanzenschutzmittel entscheiden, dann können Sie möglichst umweltverträgliche Wirkstoffe wählen. Vergleichsweise umweltverträgliche Wirkstoffe sind zum Beispiel:
Rapsöl oder Kaliseife: gegen saugende Insekten wie Blattläuse und Spinnmilben
Schwefel oder Kaliumhydrogencarbonat: gegen Echten Mehltau
Bacillus thuringiensis: gegen Schad-Schmetterlingsraupen.
Verwenden Sie nur zugelassene Pflanzenschutzmittel und halten Sie sich genau an die Packungsbeilage. Weitere Tipps zum richtigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln finden Sie HIER.
„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
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