Klaro: Klimarobust Planen und Bauen - Weiterbildungskonzept für Berater der Handwerksorganisation

  • Die Illustration zeigt ein klimarobustes Haus mit Solaranlage sowie unterirdischem Wasserauffangbehälter. Ein einschlagender Blitz wird vom Blitzableiter des Hauses abgeleitet. Das Garagendach ist begrünt.
    Illustration "Geschütztes Haus"
  • Die Illustration  zeigt ein nicht klimarobustes Haus. Das Haus geht unter den Einwirkungen der Sonneneinstrahlung, Sturm und Dauerregen kaputt.
    Illustration "Ungeschütztes Haus"
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Für das Bauhaupt- und Bauausbaugewerbe entstehen mit den für Deutschland erwarteten Klimafolgen Anpassungserfordernisse sowohl hinsichtlich der Ausführung, den verwendeten Produkten, der Arbeitsorganisation und im Arbeitsschutz. Im Vorhaben wurden für ein Weiterbildungskonzept Informationsmaterialien entwickelt, die sich unmittelbar an die Betriebsberater der Handwerksorganisation, mittelbar an die Betriebe und letztendlich an die Hauseigentümer, also Kunden der Handwerker, richten. Das Konzept umfasst drei Produkte, die in zwei überregionalen Blockseminaren für Betriebsberater erprobt und evaluiert wurden. 1. ein Curriculum für ein 3-tägiges Blockseminar, 2. ein Film für die niederschwellige Sensibilisierung und zum Einsatz in eigenen Veranstaltungen/Beratungen, 3. ein Leitfaden zur vertieften Lektüre und zur gewerkspezifischen Beratung. Die Inhalte in allen Produkten beziehen sich in unterschiedlicher Tiefe auf die regionalen Auswirkungen des Klimawandels, den damit verbundenen Herausforderungen und Chancen für das Bauhandwerk und seine Kunden, eine schadens- bzw. gewerkspezifische Detaillierung, Produktentwicklung, Anforderungen an Arbeitsorganisation und Arbeitsschutz sowie Marketingansätze und Zielkompatibilität/-konflikte mit dem Klimaschutz. Hierbei wurde darauf geachtet, dass viele weiterführende Informationsquellen über Internetverweise aufgenommen wurden, um die Aktualität zu sichern. Sämtliche Produkte lassen sich als open content frei downloaden unter www.klaro-klimarobustbauen.de
Die Besonderheit der Maßnahme liegt in der attraktiven, Zielgruppen gerechten Aufbereitung des Themas, ohne den komplexen Sachverhalt zu vereinfachen. Die Produkte sollen für den Betriebsberater als Multiplikator als Informations- und Beratungstools eingesetzt werden können. Deshalb ist der Leitfaden in der PDF-Version mit vielen Links zu weiterführenden Informationen im Internet ausgestattet. Die Nutzung eines Kurzfilms sowie die comicartigen Illustrationen und der bewusste Verzicht auf lange trockene Zahlenreihen und Graphiken erleichtert die Kommunikation zu handwerklichen Machern, ob Eigenheimbesitzer oder Handwerker.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerHandwerkskammer Frankurt-Rhein-Main
http://www.hwk-rhein-main.de
Kooperationspartner

Infrastruktur und Umwelt Darmstadt, Fachverbände und Innungen, IWU Darmstadt, Stadt Frankfurt, Landkreis Darmstadt Dieburg, Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) Berlin

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Dauer der Umsetzung2015-2016
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

125.000,-

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Die Sachausgaben und Unteraufträge wurden vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie mit einer Zuwendung von 67.361 EUR gefördert (FKZ 03DAS047). Die Personalkosten i.H. von ca. 58 TEUR trägt die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main. Weitere Personal- und Fahrtkosten für die drei Treffen des Beraterboards und die vielen Korrekturschleifen der Produkte Film und Leitfaden trugen die Verbände und Organisationen.

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

Neben dem abteilungsübergreifenden Projektkernteam innerhalb der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main war sicherlich das Beratungsboard mit Experten aus Fachverbänden des Bauhandwerks (z.B. Dachdecker, SHK_Handwerk, Elektrotechnik, Umweltämtern) eine tragende Säule für die entstandene Produktqualität und die Verbreitung. Der Zentralverband des Handwerks (ZDH), der den Workshop in sein Jahresfortbildungsprogramm aufgenommen hat, sichert die Verbreitung und Nachhaltigkeit des Konzepts. Die aktive Einbeziehung der Schulungsteilnehmer war elementarer Bestandteil der Evaluation und Verbesserung.

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

Erläuterung- 3 Sitzungen des Beraterboards mit 10 Organisationen - 2 Veranstaltungen des Landkreises Darmstadt Dieburg mit Kommunen (2015) - Präsentation des Leitfadens Beirat Klimaschutzkonzept der Stadt Darmstadt 19.2.2016

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Evaluationen der beiden Workshops brachten sehr gute Benotungen,
Über 1100 Aufrufe des Films unter YouTube (siehe Links),
Aufnahme des Workshops in das Weiterbildungsprogramm des ZDH,
Preis „Blauer Kompass“ Anpassungspioniere gesucht 2016 vom Umweltbundesamt (sieh Links)
Bereits durch die Einbindung aller relevanten Fachverbände bei der Sammlung von Maßnahmen zur Klimarobusten Anpassung wurden einige und intensive fachübergreifende Diskussionen initiiert.
Beide Blockseminare (Berlin: 14.-16.10.2015, Darmstadt: 7.-9.3.2016) wurden von den teilnehmenden ca. 40 Beratern als sehr gut und die Produkte Film und Leitfaden äußerst hilfreich für die eigene Beratung und die Arbeit z.B. in Normausschüssen bewertet.

Wie wird der Erfolg der Maßnahme evaluiert?
Erläuterung- Feedback der Fachorganisationen aus dem Beraterboard - Zahl der Aufrufe des Films über 1000. - Buchungen/Besuch der Workshops über ZDH - Evaluation der Workshops durch Teilnehmer, siehe Fragebogen und Fotos Flipcharts bzw. Metaplan

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Ein Hindernis ist die Zahlungsbereitschaft der Kunden (Hauseigentümer) für vorsorgende Maßnahmen bei der Gebäudeanpassung, da sie nur zum Teil durch Klimaschutzförderungen abgedeckt werden. Ein öffentliches Förderprogramm ähnlich dem Einbruchschutz wäre sinnvoll. Die Anreize der Elementarversicherer mit (positiv) Prämienreduzierung oder (negativ) Vertragskündigung nach Regulierung reichen bisher nicht aus, werden sich jedoch verschärfen.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Es kann einen Konflikt geben zwischen Maßnahmen zum Hochwasserschutz und barrierefreiem Bauen. Hier müssen ggf. individuell innovative technische Lösungen gesucht werden.
Weiterhin wird auf die Notwendigkeit der fachgerechten Ausführung insbesondere bei Dämmmaßnahmen hingewiesen, da sonst Feuchte- und Schimmelschäden auftreten können. Die weitere Sensibilisierung und ständige Weiterbildung wird empfohlen.

Ansprechperson

Armin Bayer
Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main
Hindenburgstrasse 1
64295 Darmstadt
Deutschland
Abteilung Beratung
Telefonnummer+49 69 97172-214

Ort der Umsetzung

Bundesweit, Bundesweit

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