Bodenerosionsminderung in bergigen Regionen am Beispiel des Landkreises Mansfeld-Südharz (BebeR)

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    Logo "BebeR" (erstellt von Janine Köhn (Hochschule Magdeburg-Stendal))
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  • Screenshot des Vulnerabilitätskartensystems. Links und unten sind Navigations- und Legendenschaltflächen eingeblendet. Rechts oben am größten ist ein Kartenausschnitt zu sehen, in dem Flächen in verschiedenen Grüntönen markiert sind.
    Vulnerabilitätskartensystem BebeR
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Ziel des Vorhabens „Bodenerosionsminderung in bergigen Regionen am Beispiel des Landkreises Mansfeld-Südharz (BebeR)“ war es, zu demonstrieren, wie ein Planungs- und Abwägungsprozess zur Minderung der Bodenerosion (Flächen- und Gewässerbetterosion) unter Einbeziehung unterschiedlicher Akteursgruppen (Kommune, Landwirtschaft, etc.) im ländlichen Raum in einer bergigen Region erfolgen kann.
Anhand von zwei Gewässereinzugsgebieten des Landkreises Mansfeld-Südharz (repräsentativ für Flächen- und Gewässerbetterosion) wurde planerisch und modellhaft die Erosionsproblematik untersucht. In einem stufenweise aufeinander aufbauenden Evaluierungsprozess wurden daraufhin verschiedene Maßnahmen zur Minimierung der Erosion entwickelt. Die hierbei entwickelte Vorgehensweise kann auf Gebiete mit ähnlichen oro- bzw. topografischen Eigenschaften übertragen werden, wobei stets örtliche Gegebenheiten berücksichtigt werden sollten.
Um die Planungsansätze für kommunale Akteure zu vereinfachen, wurde eine Methode zur stufenweisen Abschätzung der Erosion unter Berücksichtigung möglicher klimatischer Veränderungen entwickelt und die Akteure zur Nutzung dieser Methodik befähigt. In einer koordinierten Zusammenarbeit aller Projektakteure aus unterschiedlichen Institutionen und Fachbereichen konnten Anpassungsmaßnahmen, welche zur Minderung der Erosionsvorgänge beitragen, beispielhaft auf Grundlage der Erosionsmodellierungsergebnisse erarbeitet sowie bewertet werden. Der hierbei verwendete transdisziplinäre Ansatz unterstützte insbesondere den Kooperationsgedanken (capacity building) und sah vor, praktische Anwendungen für die Zielgruppen der Landkreise und Kommunen, der Unterhaltungsverbände, der Land- und Forstwirtschaft, der Abwasserentsorgung sowie für Verbände des Naturschutzes auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse zeitnah bereitzustellen und nutzbar zu machen. Unter der Zuhilfenahme eines Entscheidungsunterstützungsverfahrens können hierbei Maßnahmen oder Maßnahmenkombinationen unter der Berücksichtigung verschiedener Faktoren analysiert und in einem Ranking-Verfahren klassifiziert werden. Das Ziel zur Entwicklung eines Umsetzungskonzeptes für beide Planungsregionen konnte unter Anwendung des zuvor beschriebenen stufenweisen aufeinander aufbauenden Evaluierungsprozesses erfolgreich umgesetzt werden. Das für jede Untersuchungsregion entstandene Gesamtkonzept bündelt verschiedene Maßnahmenpakete unter der Einbeziehung betroffener Akteure und beinhaltet entsprechende planerische Ansätze, welche als Leitfaden für eine Herangehensweise zur Umsetzung verstanden werden sollen.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerHochschule Harz - Hochschule für angewandte Wissenschaft
http://www.hs-harz.de/
Kooperationspartner

Hochschule Magdeburg-Stendal (Verbundpartner)
Projektakteure:
Landkreis Mansfeld-Südharz; Unterhaltungsverbände "Wipper-Weida", "Helme"und "Untere Saale"; Kreisbauernverband Mansfeld-Südharz / Mansfelder Agrar eG; Verbandgemeinde Mansfelder Grund-Helbra; Stadt Hettstedt und Stadt Mandsfeld
Informations- und Datenaustausch:
Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt (LAGB); Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG); Deutscher Wetterdienst (DWD); Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU); Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie Sachsen-Anhalt (MULE); Landesamt für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt (LVermGeo); Landesbetrieb für Hochwasserschutz Sachsen-Anhalt (LHW9; Ämter für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Sachsen-Anhalt (ALFF)

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Dauer der UmsetzungFörderzeitraum, Übergabe der interaktiven Karte an den Landkreis erfolgte
Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Das Leuchturmprojekt "Bodenerosionsminderung in bergigen Regionen am Beispiel des Landkreises Mansfeld-Südharz" (BebeR) wurde im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimanwandel vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert.

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

ErläuterungNeben Projektakteurstreffen für die kommunalen Projektakteure in Form von Workshops, Schulungen etc. , wurde auf der Projektwebseite Klimpass.de ein öffentliches Forum zur Bürgerbeteiligung eingerichtet. Entsprechende Hinweise in der lokalen Presse (Amtsblatt) verwiesen auf diese Art der Beteiligungsform im Projekt.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Zu den wissenschaftlich-technischen Ergebnissen des Vorhabens zählt u.a. die frei verfügbare dreistufige Modellkette aus SMINF, ABAGis und dem Bachbetterosionsmodell. Die Modellkette bettet bestehende Gleichungen und Kenntnisse in eine einfache Excel- bzw. QGIS Umgebung ein, wodurch die Ermittlung der Erosionsgefährdung verständlich und einfach ist. Schulungsmaterialen sowie Methodenhandbuch und Praxisanleitung helfen bei der Simulation der aktuellen Erosionsgefährdung aber auch bei der Entwicklung von Varianten und Maßnahmen. So konnte den Akteuren, insbesondere den Landwirten, der Einfluss der Bodenbearbeitung aber auch des Klimawandels deutlich gemacht werden. Es wurde an der HS Magdeburg ein eigenes Modell zur Berechnung des R-Faktors programmiert.

ErläuterungEine systematische Evaluation erfolgte durch eine multikriterielle Bewertung. Vertiefte Auswertungen finden Sie in der Veröffentlichung.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Bspw. durch zusätzliche Bepflanzungen der Gewässerrandstreifen ließ sich die Erhaltung der biologischen Vielfalt unterstützen.
Maßnahmen wie bspw. die Installation eines Regenrückhaltebeckens und Entsiegelung von Flächen tragen dazu bei, die Menge des eingeleiteten Regenwasser zu minimieren bzw. zu steuern. So können diese Maßnahmen u.a. dem Gewässerschutz dienlich sein.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Im Projekt wurde von Seiten der Landwirtschaft angemerkt, dass es derzeit kein Fördersystem im Agrarbereich gäbe, welches einen langfristigen Erosionsschutz ermöglichen würde. Für die Umsetzung von Maßnahmen stellt die Flächenaneignung für den Gewässerausbau, aber auch für den Erosionsschutz ein großes Hindernis dar. Aktuell wird eine Fläche für den Gewässer- oder Erosionsschutz meist über eine langwierige, komplizierte Flurneuordnung gesichert. Hierfür wird ein einfacheres Verfahren gefordert.

Ansprechperson

Prof. Dr. Andrea Heilmann
Hochschule Harz - Hochschule für angewandte Wissenschaften
Friedrichstraße, 57-59
38855 Wernigerode
Deutschland
Abteilung Fachbereich Automatisierung und Informatik
Telefonnummer03943/659-300
Prof. Dr. rer. nat. habil. Frido Reinstorf
Hochschule Magdeburg-Stendal
Breitscheidstr. 2
39114 Magdeburg
Deutschland
Abteilung Fachbereich Wasser, Bau, Umwelt und Sicherheit
Telefonnummer0391/8864-480

Ort der Umsetzung

Karlstraße 11
06308 Klostermansfeld
Deutschland

Mansfelder Land

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