Computer (PC, Laptop)

Quelle: Array
- Nutzen Sie Ihren Rechner möglichst lange.
- Prüfen Sie vor einem Neukauf, ob sich Ihr Computer reparieren oder nachrüsten lässt.
- Kaufen Sie nach Möglichkeit gebrauchte Geräte.
- Achten Sie bei einem Neukauf auf die Energieeffizienz und den Energieverbrauch.
- Nutzen Sie die Energiesparfunktionen und schalten Sie den Rechner nach Gebrauch richtig aus.
- Wenn er nicht mehr reparierbar ist: Entsorgen Sie Ihre Altgeräte bei der kommunalen Sammelstelle oder den Rücknahmestellen im Handel.
Der größte Teil der klimaschädlichen Emissionen im Leben eines Computers entsteht durch die Herstellung. Darüber hinaus enthalten die Geräte wertvolle Rohstoffe wie Edelmetalle, deren Gewinnung für die Umwelt und teilweise auch für die Arbeiterinnen und Arbeiter sehr belastend ist. Deshalb ist unsere wichtigste Empfehlung: Nutzen Sie Ihren Computer so lange wie möglich. Mit einigen Tipps zu Nutzung und Kauf können Sie Kosten sparen und die Umwelt entlasten.
Lange nutzen statt neu kaufen: Damit ein alter Computer wieder schneller wird, können Sie drei Dinge tun:
Geringen Energieverbrauch einkaufen:
Bei Neuanschaffung achten Sie darauf, den passenden PC oder Laptop für Ihren Bedarf zu wählen. Für überdimensionierte Rechner zahlen Sie doppelt: beim Kauf und bei den Stromkosten. Je leistungsstärker ein Computer ist, desto höher ist in der Regel auch sein Stromverbrauch. Es lohnt sich deshalb, vor dem Kauf genau zu überlegen, welche Prozessorleistung und Bildschirmdimension den Bedürfnissen auch der nächsten Jahre entsprechen. Neben den traditionellen Desktop-PCs und Notebooks gibt es die sogenannten „Kompakten Desktop-PCs“ (Mini-PCs).
Der Stromverbrauch eines Computers wird am meisten durch Prozessor, Grafikkarte, Bildschirm und Netzteil beeinflusst. Grundsätzlich sollten diese Komponenten daher den tatsächlichen Nutzungswünschen entsprechen und nicht überdimensioniert sein. Diese vorausschauende Kaufstrategie senkt nicht nur langfristig den Energieverbrauch und die Kosten der Anschaffung, sondern begrenzt auch den Treibhausgas-Ausstoß für die Herstellung.
Bildschirm in der richtigen Größe kaufen: Ein zu kleiner Bildschirm ist bei längerem Arbeiten anstrengend. Aber zu groß sollte er auch nicht sein. Bedenken Sie, dass der Energieverbrauch des Monitors häufig höher als der des Computers ist. Darüber hinaus wachsen die Umweltbelastung bei seiner Herstellung und der Stromverbrauch mit der Größe. Im Elektronikmarkt wirken Bildschirme oft kleiner als zu Hause auf dem Schreibtisch.
Auf Energieeffizienz-Label achten: Wenn Sie sich für den für Sie passenden Gerätetyp entschieden haben, können Sie den Energieverbrauch und damit die Stromkosten weiter senken, wenn Sie einen besonders energieeffizienten Computer kaufen. Sie können sich dabei am Blauen Engel, dem Energy Star oder dem Gütesiegel TCO-certified orientieren. Weitere Kauftipps finden Sie bei EcoTopTen und bei der DENA (Deutschen Energie-Agentur).
Nutzen Sie die Energiesparfunktion: Jeder Computer und auch viele Monitore verfügen über Energiespar-Einstellungen, die Nutzerinnen und Nutzer aktivieren können. Dies reicht von der Regelung der Helligkeit des Monitors bis hin zum Energiespar-Modus des Computers, der das Gerät in Arbeitspausen automatisch in den Ruhezustand versetzt. Ein moderner PC inklusive Monitor oder ein Notebook braucht dann nur noch ein paar Watt oder weniger. Die Einstellungen finden sich in der Regel in der Systemsteuerung und „Energieoptionen“ oder ähnlichen Begriffen. Mit ein paar Klicks nehmen Sie Einfluss auf den Energieverbrauch Ihres Computers und Monitors sowie auf Ihre Stromrechnung.
Rechner vom Netz trennen: Trennen Sie den Rechner vom Netz, da Computer in der Regel auch im ausgeschalteten Zustand Strom verbrauchen (Stand-by). Dies erfolgt am einfachsten über eine abschaltbare Steckdosenleiste.
Richtig entsorgen: Elektrogeräte sind am Ende ihrer Lebensdauer, insbesondere wegen der möglichen Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit sowie wegen der Rückgewinnung von Wertstoffen, getrennt zu entsorgen. Zur Erfüllung dieser gesetzlichen Pflicht können Verbraucherinnen und Verbraucher ihre ausrangierten Elektro- und Elektronikgeräte kostenlos bei den kommunalen Sammelstellen abgeben – zum Beispiel auf den Wertstoffhöfen oder beim Schadstoffmobil.
Ebenfalls sind Händler mit einer Verkaufsfläche für Elektro- und Elektronikgeräte von mindestens 400 Quadratmetern verpflichtet, kleine Altgeräte, deren Kantenlänge nicht größer ist als 25 Zentimeter, unentgeltlich zurückzunehmen (z. B. Rasierapparat, Uhren, Fernbedienung). Ist Ihr Elektro-Altgerät größer als 25 Zentimeter (z.B. Waschmaschine, Fernseher, Drucker), ist der Händler verpflichtet, dieses bei Neukauf eines Geräts der gleichen Geräteart unentgeltlich zurückzunehmen. Sofern Sie sich ein Neugerät (nach Hause) anliefern lassen und möchten, dass Ihr Altgerät im Gegenzug mitgenommen wird, müssen Sie dies dem Händler bereits bei Abschluss des Kaufvertrags mitteilen. Gleiches gilt auch für Versandhändler, die eine Lager- und Versandfläche von mindestens 400 Quadratmetern für Elektrogeräte besitzen. Diese können zum Beispiel kostenlose Rücksendemöglichkeiten anbieten oder mit dem stationären Handel kooperieren. Auch kleinere Einzelhändler oder Hersteller dürfen freiwillig Elektro-Altgeräte kostenfrei zurücknehmen – fragen Sie am besten nach. Informieren Sie sich gegebenenfalls bei Ihrer kommunalen Abfallentsorgung über die nächstgelegenen Abgabestellen.
In einigen Fällen ist es schwierig zu beurteilen, ob es sich bei dem Produkt um ein Elektrogerät handelt (beispielsweise Pedelec, Gartenwerkzeuge, Massagesessel, Ladekabel, Taschenlampen, Druckerpatronen etc.). Daher sind die Hersteller von Elektrogeräten verpflichtet, ihre Produkte entsprechend zu kennzeichnen. Man erkennt Elektrogeräte an der durchgestrichenen Abfalltonne auf dem Produkt, der Verpackung oder der Gebrauchsanweisung. Bei batteriebetriebenen Geräten sollten die Batterien und Akkus – soweit möglich – vorher entnommen werden und anschließend zum Beispiel in den Batteriesammelboxen im Handel entsorgt werden. Funktionstüchtige Geräte können Sie über Gebrauchtwarenbörsen oder -häuser einer weiteren Nutzung zuführen und so helfen das Abfallaufkommen zu verringern.
Was Sie sonst noch tun können:
Umweltsituation: Ein Blick auf den Lebenszyklus von Computern zeigt, dass insbesondere die Herstellung von neuen Computern für hohe Emissionen von Treibhausgasen verantwortlich ist. Das Umweltbundesamt hat in mehreren Studien den Lebenszyklus von Computerarbeitsplätzen analysiert. Dabei wurde untersucht, welche Mengen an Treibhausgasen in den einzelnen Schritten von der Herstellung bis zur Entsorgung oder zum Recycling entstehen. Das Ergebnis zeigt, dass der größte Anteil der Treibhausgasemissionen bei der Herstellung entsteht. Je nach Lebensdauer und Art der Geräte können das über 80% sein. Ein wichtiges Kriterium für eine klimafreundliche (und kosteneffiziente) Anschaffung eines Computers ist deshalb die Langlebigkeit und Haltbarkeit. Aus Umweltsicht ist hingegen ein Wechsel auf neuere und sparsamere Geräte erst sinnvoll, wenn die alten Computer nicht mehr funktionstüchtig sind.