Ziel des zweijährigen Projekts war die Qualifizierung und Sensibilisierung von Tourismusunternehmen zu den Chancen und Risiken der Folgen des Klimawandels. Drei ausgewählte Pilotunternehmen wurden aktiv in der Erarbeitung von Klimaanpassungskonzepten unterstützt.
Der Klimawandel wird die Tourismusbranche in den kommenden Jahrzehnten vor zahlreiche Herausforderungen stellen. Die ersten Folgen können wir schon heute beobachten: Unwetter und Hochwasser zerstören ganze Landstriche, in Skigebieten bleibt der Schnee aus und manche Gegenden werden im Sommer so heiß, dass die Urlauber in kühlere Gebiete ausweichen. Andere Regionen wiederum profitieren von milderen Temperaturen und einer verlängerten Saison. Die Reisebranche ist somit direkt von den Folgen des Klimawandels betroffen, trägt aber gleichzeitig, insbesondere durch das hohe Verkehrsaufkommen, zum Treibhauseffekt bei. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass sich auch einzelne Tourismusbetriebe wie Hotels, Reiseveranstalter und Destinationen frühzeitig mit den möglichen Chancen und Risiken der Klimaentwicklung beschäftigen und für die Zukunft wappnen.
Genau hier setzt das Projekt an. Im Rahmen des zweijährigen Projekts wurde ein Weiterbildungsformat, bestehend aus vier Online-Wissensmodulen und einem Präsenzworkshop, erarbeitet. Die E-Learnings vertiefen praxisnah die Grundlagen von Klimawandel, -schutz und -anpassung. Sie richten sich an Mitarbeitende von Tourismusunternehmen und eignen sich für die einfache Weiterbildung am Arbeitsplatz. Aufbauend auf den Wissensmodulen wurden in Zusammenarbeit mit drei Pilotorganisationen Workshops veranstaltet. Unser Ziel war es, ein übertragbares Format zu entwickeln, das Tourismusunternehmen auf der einen Seite für das Thema Klimawandel im Tourismus weiterbildet und gleichzeitig konkrete Methoden vermittelt, wie Klimaschutz umgesetzt und individuelle Anpassungsmaßnahmen ausgearbeitet werden können.
Die drei Pilotunternehmen des Projekts zeichnen sich durch herausragendes Engagement im Bereich des fairen und nachhaltigen Tourismus aus. So hat die Nordseeinsel Juist, die durch einzigartige Naturerlebnisse besticht, den Autoverkehr komplett von der Insel verbannt. Das Ziel ist es, bis 2030 klimaneutral zu sein. Dafür engagiert sich die Kurverwaltung der Insel in zahlreichen, vorbildhaften Nachhaltigkeitsprojekten und verfügt über eine TourCert-Zertifizierung als nachhaltiges Reiseziel. Auch die Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald setzt auf umweltfreundliches Reisen, Naturerlebnisse und Tradition. Die ebenfalls für ihre Nachhaltigkeit zertifizierte Destination im Landkreis Calw engagiert sich bewusst für die Region und konzentriert sich auf E-Mobilität und authentische Erlebnisse. Das dritte Pilotunternehmen ist das Seehotel Wiesler im TourCert-zertifizierten Reiseziel Hochschwarzwald. Das 4-Sterne-Haus ist ein mehrfach ausgezeichnetes Umwelthotel, das schon seit den achtziger Jahren als Pionier im Bereich Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeitsmanagement gilt.
Mit Hilfe des Projekts wurden (und werden) Tourismusunternehmen in die Lage versetzt, klimawandelbedingte Chancen und Risiken zu erkennen und ihre langfristige Unternehmensstrategie danach auszurichten – für einen Tourismus mit Zukunft. Unsere Workshopkonzepte und Schulungsmaterialien finden Sie im angebenen Link.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNE), Zentrum für nachhaltigen Tourismus (ZENAT)
Dauer und Finanzierung
Dauer
Förderung des Projektes im Rahmen des Programms Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, eine Initiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMU).
Weiterführende Links
Beteiligung
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Calw, Breisgau-Hochschwarzwald