Diese Seite befindet sich in Aktualisierung.
Maßnahmen, die den Boden schützen, helfen auch unseren Gewässern, denn über den Boden gelangen die Nähr- und Schadstoffe der Landwirtschaft ins Grundwasser oder mit Bodenpartikeln in benachbarte Oberflächengewässer. Für den Gewässerschutz können landwirtschaftliche Betriebe insbesondere an den drei folgenden Stellschrauben drehen.
1. Düngemittel bedarfsgerecht einsetzen
Je weniger Nährstoffe in Form von Düngemitteln eingesetzt werden, desto weniger Stoffe können überhaupt in die Gewässer eingetragen werden. Die Düngung sollte deshalb auf den Nährstoffbedarf der Pflanzen angepasst sein. Präzise Ausbringungstechniken helfen dabei und verhindern den Nährstoffeintrag in benachbarte Oberflächengewässer. Eine Nährstoffbilanzierung hilft außerdem, Nährstoffüberschüsse zu kontrollieren und Tierhaltung und Pflanzenbau in einem ausgewogenen Verhältnis zu betreiben.
2. Flächenbewirtschaftung anpassen und Strukturelemente schaffen
Gesunde Böden wirken sich durch ihre Puffer- und Speicherfunktion von Nähr- und Schadstoffen positiv auf die Gewässergüte aus und sind weniger erosionsgefährdet. Somit sind Bewirtschaftungsformen, die den Boden schonen, gleichzeitig auch gewässerschonend. Hierzu zählen eine standortangepasste Sortenwahl, der Anbau von Zwischenfrüchten, vielfältige Fruchtfolgen, aber auch das Anlegen düngefreier Pufferstreifen und Erosionsschutzstreifen. Gewässerrandstreifen beispielsweise können verhindern, dass abgetragener Boden und mit ihm Nährstoffe in Gewässer gelangen.
3. Eintrag von Pflanzenschutzmitteln mindern
Je weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, desto geringer ist ihr Eintrag in Böden und Gewässer. Integrierter Pflanzenschutz setzt auf vorbeugende Maßnahmen, mechanische Beikrautbekämpfung und den Einsatz von Nützlingen. Chemische Mittel werden im Integrierten Pflanzenschutz nur bei Bedarf eingesetzt. Im Ökologischen Landbau wird auf chemische Pflanzenschutzmittel komplett verzichtet.
Wichtige Vorgaben für den Gewässerschutz treffen die EU-Wasserrahmenrichtlinie, die EU-Grundwasserrichtlinie und, für die Landwirtschaft, die EU-Nitratrichtlinie sowie ihre jeweiligen Umsetzungen ins nationale Recht, vor allem in der Oberflächengewässer-, der Grundwasser- und der Düngeverordnung. Ziel ist der Schutz von Oberflächengewässern und Grundwasser gleichermaßen.
Im Baustein „Umwelt und Landwirtschaft“ des UBA-Umweltatlas erfahren Sie, welche Bedeutung und Funktionen die Landwirtschaft in Deutschland hat, wie sie die Umwelt beeinflusst und zu welchen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit sie führt. Außerdem zeigen wir Ihnen, welche Hebel Landwirtinnen*Landwirte für eine umweltgerechte Landwirtschaft haben und was die Politik unternimmt, um die Situation für die Umwelt und die Landwirtschaft zu verbessern. Und wir geben Ihnen Tipps, wie Sie durch eine nachhaltige Ernährung und durch nachhaltige Investitionen eine umweltgerechte Landwirtschaft unterstützen können.
Die Rubrik „Wirtschaftliches Handeln“ zeigt Ihnen, wie Landwirtinnen*Landwirte die Ressourcen Boden, Wasser, Luft und Biodiversität in ihrem Wirtschaften berücksichtigen können, welche verschiedenen Arten umweltverträglichen Wirtschaftens es gibt, welche Rolle die Digitalisierung für eine umweltverträgliche Landwirtschaft spielen kann und wie Vermarktung und Vertrieb die Landwirtschaft beeinflussen.