"Fit for (Climate) Future" - Stadtklimaanalyse und Klimaanpassungskonzept Ludwigshafen

Das Projekt "Fit for (Climate) Future" zur Erstellung einer Stadtklimaanalyse mit einem darauf aufbauenden Klimaanpassungskonzept wurde von April 2023 bis Juni 2025 umgesetzt. Anknüpfend an die Klimaanalyse aus dem Jahr 2000 und den damals getroffenen Maßnahmen in der Flächennutzungsplanung und der Stadtentwicklung, integriert das Förderprojekt in Kooperation mit der BASF SE erstmals auch große industrielle Areale in eine umfassende Analyse.
In einer dezidierten Analyse des vergangenen, aktuellen und projizierten zukünftigen Stadtklimas wurden besonders von Hitze belastete städtische Bereiche - sogenannte städtische Hitzeinseln - identifiziert. Daraus können nicht nur die aktuellen und zukünftig betroffenen Bereiche bestimmt werden, sondern in der Retrospektive auch Rückschlüsse auf die Wirksamkeit bereits früher eingesetzter Vorgaben bei städtebaulichen Entwicklungen gezogen werden.
Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurden Maßnahmen zur Eindämmung einer weiteren Überwärmung besonders betroffener Bereiche entwickelt und priorisiert. Die Ergebnisse fließen direkt in die derzeit in Überarbeitung befindliche Flächennutzungs- und Landschaftsplanung ein, um eine nachhaltige Stadtentwicklung zu gewährleisten. Ein weiterer Fokus lag mit der Entwicklung einer speziellen Klimaanalysekarte auf industriellen Flächen, die in Ludwigshafen als historisch gewachsener Industriestandort große Anteile des Stadtgebietes einnehmen. Zusätzlich wurde im Bereich Menschliche Gesundheit die Betroffenheit vulnerabler Gruppen und Einrichtungen untersucht, woraus räumlich konkretisierte Handlungsempfehlungen und Maßnahmen - insbesondere in Bezug auf Überwärmung - resultieren.
Das Klimaanpassungskonzept bildet mit (lokal) konkreten Handlungsempfehlungen insbesondere gegen die städtische Wärmebelastung sowie dem strategischen Maßnahmenkatalog zu Prozessen und Instrumenten, aber auch Pilotprojekten eine fundierte Grundlage für eine klimasensible Entwicklung Ludwigshafens.
BASF SE und Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen
ca. 300.000 €
Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) - Förderrichtlinie Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu 90 Prozent gefördert. Der Großteil der Projektkosten entfiel auf die Finanzierung einer Personalstelle/Projektkoordination sowie für die Vergabe von Aufträgen an Fachbüros.
Durch die detaillierte Analyse der Betroffenheit durch Hitze von bestimmten städtischen und industriellen Bereichen, aber auch von besonders vulnerablen Gruppen (z.B. Kleinkinder, Hochaltrige, etc.) und Einrichtungen ist ein umfassendes Bild der aktuellen Herausforderungen entstanden. Dieses dient als wichtige Grundlage, insbesondere für die aktuelle Flächennutzungsplanung und Stadtentwicklung, da sich Ludwigshafen vor großen Stadtumbauprozessen für die nächsten Jahrzehnte befindet. Als historisch gewachsene Industriestadt mit einen hohen Anteil an versiegelter Fläche ist die klimasensible Stadtentwicklung besonders wichtig. Die auf die Analyse aufbauenden entwickelten Maßnahmen der Klimaanpassung adressieren daher gleichzeitig städtische, industrielle, aber auch private Bereiche und gelten nun als fachlich-fundierte Grundlage, die Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern. Bereits während des Projektes konnten mit Fördermitteln einzelne Maßnahmen auf den Weg gebracht werden.
Ein Großteil der Maßnahmen des Klimaanpassungskonzeptes beinhaltet naturbasierte Lösungen, wie Baumpflanzungen oder die Entwicklung von Grünstrukturen. Dadurch leisten sie auch einen Beitrag für die biologische Vielfalt oder die Luftreinhaltung. Durch die Zusammenarbeit mit dem lokal ansässigen, aber weltweit agierenden Unternehmen BASF konnten wichtige Strukturen der Zusammenarbeit verfestigt und für den künftigen Ausbau eines Netzwerks mit Industrie & Gewerbe vorbereitet werden.
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