In Deutschland werden große Mengen von Pflanzenschutzmitteln für verschiedene Zwecke eingesetzt. Pflanzenschutz ist eine Grundlage für hohe Erträge in einer intensiven Landwirtschaft: Herbizide wie das bekannte Glyphosat vernichten Beikräuter, Fungizide wirken gegen Pilzerkrankungen, Insektizide kommen gegen Insekten und Akarizide gegen Spinnmilben zum Einsatz. Inerte Gase (häufig Kohlendioxid) werden angewendet, um Lagerbestände vor Schadorganismen zu schützen (Vorratsschutz).
Seit 30 Jahren liegt der Inlandsabsatz von Pflanzenschutzmitteln auf hohem Niveau. Das ist vor allem deshalb kritisch, weil viele von ihnen hochwirksam sind und geringere Aufwandmengen nötig sind, um einen bestimmten Effekt zu erzielen. Die meisten Pflanzenschutzmittel wirken zudem nicht nur auf ihre Zielorganismen, sondern auch auf andere Pflanzen und Tiere. Ganze Nahrungsnetze geraten somit in Gefahr.
Die Schädlichkeit großer Mengen eingesetzter Pflanzenschutzmittel für die Umwelt wird dadurch weiter verschärft, dass die Verwendung häufig nicht bedarfsgerecht, sondern vorbeugend erfolgt. So können Resistenzen bei den Schadorganismen entstehen, deren Ausbreitung dann nur noch sehr schwer in den Griff zu bekommen ist.