Landwirtinnen*Landwirte stehen in einem Spannungsfeld zwischen Gesellschaft, Politik, Handel, Natur- und Umweltschutz. Deren unterschiedliche, teils gegenläufige Ansprüche nehmen Einfluss auf die Situation der Landwirtschaft. Als größte Herausforderung nannten die meisten befragten Landwirtinnen*Landwirten einer vom NABU beauftragten forsa-Umfrage aus dem Jahr 2019 den hohen Preisdruck von Seiten des Handels, der auch durch den (vermeintlichen) Wunsch nach billigen Lebensmitteln der Verbraucher*innen entsteht. Rund ein Drittel der befragten Landwirtinnen*Landwirte beklagten die geringe Wertschätzung für ihre Arbeit, sie wünschten sich mehr Verständnis für ihre Situation auf Seiten der Bevölkerung. Ein Zuviel an Bürokratie sahen etwa ein Viertel der Befragten als wichtigstes Problem an. Insgesamt zeigt sich der Wunsch von Landwirtinnen*Landwirten nach verlässlicheren wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, die ihnen Planungssicherheit für Investitionen geben, sowie einer Preisgestaltung, die ihre Existenz sichert.
Wie für die Gesellschaft insgesamt gilt aber auch für die Landwirtschaft, dass es eine Vielzahl an unterschiedlichen Vorstellungen gibt – so vertreten die zahlreichen Interessen- und Erzeugerverbände in der Landwirtschaft teils sehr unterschiedliche Positionen.