Wasser ernten: Vom Trockenstandort zur Öko-Oase

- Nominiert für den Blauen Kompass 2020 -
Der Klimawandel macht sich in Deutschland ganz deutlich bemerkbar. Landwirte erleben alternierende Phasen von Dürre und Trockenheit auf der einen Seite und sintflutartige Regenmengen auf der anderen Seite. Oft kann der vertrocknete Boden das Wasser nicht aufnehmen, es kommt zu Überschwemmungen. Um diesen Klimaextremen zu begegnen, haben wir in unserem Öko-Obstbaubetrieb damit begonnen, ein Wassermanagementsystem zu erstellen, durch welches der im Winter anfallende Regen so lange wie möglich auf den Feldern behalten wird. Gleichzeitig werden aber Freiräume geschaffen, sollte es - hauptsächlich im Sommer - in kurzer Zeit zu viel regnen.
Das Prinzip funktioniert folgendermaßen: In Abstimmung mit den Höhenlinien im Gelände werden durch Erdaushub Wasserretentionsbecken geschaffen, in welche sich das Regenwasser staut. Diese haben die Form von naturnahen Gewässern und sind lediglich mit Lehm ausgestampft. Anders als bei Staubecken - und dies ist der entscheidende Unterschied - ist die Lehmschicht nicht dicht, das Wasser kann langsam und gleichmäßig in den Erdkörper eindringen. Auf größeren Arealen können mehrere solcher Becken errichtet werden, die zudem miteinander verbunden sind. So kann das Wasser nach Bedarf an die gewünschte Stelle geleitet werden. Damit kann der Wasserhaushalt auch auf großen Flächen wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Mit dieser Methode ist es möglich, aus vertrockneten Landschaften blühende Oasen zu machen. Und dies, ohne Grundwasser zu entnehmen.
ca. 3000 € für Erdhubarbeiten plus Lehm.
Eine Verbesserung des Wasserhaushaltes konnte schon nach wenigen Wochen festgestellt werden. Da sich im Prinzip der Erdkörper mit Wasser füllt, kann die Wirkung über Jahre hinweg steigen.
Oberhavel