- Gewinner Blauer Kompass 2016 -
Viele versiegelte Flächen in der Stadt könnten ohne Funktionseinbußen aufgebrochen und begrünt werden und damit nicht nur einen Betrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten, sondern auch als Versickerungsfläche dienen. Das Projekt "Natur in graue Zonen" des Wissenschaftsladen Bonn zeigt, dass die Bereitschaft bei zahlreichen Unternehmen und Kommunen besteht, hier mit anzupacken, vorausgesetzt, es gibt koordinierende Stellen. Diese wurde sowohl zentral bei Wissenschaftsladen Bonn als auch dezentral bei den Bürgerstiftungen der beteiligten Modellstädte geschaffen.
Im Rahmen des Projektes werden in den drei Pilotstädten Erfurt, Wiesloch und Duisburg mit jeweils zehn innenstadtnahen Unternehmen exemplarische Flächen entsiegelt und naturnah gestaltet. Entsiegelte und begrünte Flächen im dicht besiedelten Raum haben eine positive Wirkung auf das Mikroklima und damit die Aufenthaltsqualität. Zudem nehmen die unversiegelten Böden Niederschlagswasser auf. Auch kleine Flächen können helfen, wenn es viele sind.
Die Flächen befinden sich an gut einsehbaren und zugänglichen Stellen und haben Symbolwirkung. Um den Einstieg in diese Maßnahme niedrigschwellig zu gestalten, werden bewusst kleine Flächen von 50-100 qm ausgewählt. Das können Eingangsbereiche von Unternehmen sein, Parkplätze oder Aufenthaltsbereiche für Kundinnen und Kunden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Entsiegelungs- und Begrünungsmaßnahmen finden im Idealfall zusammen mit Anwohnerinnen und Anwohnern und/oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern statt und werden durch Exkursionen, Ausstellungen, Veranstaltungen und sehr viel Presse begleitet, um die Lust zum Nachahmen zu steigern.
Mittlerweile wendet sich das Projekt zunehmend auch an Transferstädte und Unternehmen außerhalb der Modellstädte und bietet Ihnen Beratung an.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
Bürgerstiftungen in Duisburg, Wiesloch und Erfurt sowie Fachbetriebe des Naturgarten e.V.
Dauer und Finanzierung
Dauer
637.000 Euro
Projektförderung: Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie mit Mitteln der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und der Stiftung Lebendige Stadt.
Zudem übernehmen die beteiligten Unternehmen die Kosten für die Entsiegelung.
Weiterführende Links
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
- Unternehmensspitze (Führungskäfte)
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Beteiligung an der Pflanzaktion)
- Nachbarinnen und Nachbarn der Flächen (Beteiligung an der Pflanzaktion)
- Bürgerinnen und Bürger der Pilotstädte (Wettbewerb, Exkursionen, Presse, Vorträge etc.)
- Kommunalverwaltung und Kommunalpolitik (Umwelt-/Naturschutz und Wirtschaftsförderung sind über Veranstaltungen (Vorträge) eingebunden und unterstützen z.B. durch Aufnahme des Projektes auf der Website der Stadt)
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Neben dem Erfolg, Unternehmensflächen zu entsiegeln und naturnah zu begrünen, hat sich gezeigt, dass Unternehmen bereit sind, hierfür Geld in die Hand zu nehmen. Die Erfolge liegen im Kleinen, beispielsweise, wenn sich zukunftsträchtige Kooperationen vor Ort bilden, wenn die Bepflanzung dazu führt, dass sich Anwohnerinnen und Anwohner und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Flächenpflege engagieren und kennenlernen, wenn sich Unternehmen auch ohne finanzielle Förderung zu einer Begrünungsmaßnahme entschließen, wenn die Aktionen zunehmend in den Modellstädten bekannter werden und die ersten Nachahmer aktiv werden.
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Durch die Entsiegelung von Flächen und deren naturnaher Gestaltung wird auch die Aufenthaltsqualität gesteigert.
Es entstehen erholsame Pausenzonen, "Grüne Besprechungszimmer" und eine attraktivere Aussicht aus den Arbeitsräumen, die das Wohlbefinden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Kundinnen und Kunden erhöht .
Entsiegelte und begrünte Flächen haben eine positive Wirkung auf das Mikroklima und können im Gegensatz zu versiegelten Flächen Niederschlagswasser aufnehmen.
Die natürlichen Bodenfunktionen werden wieder hergestellt und neuer Lebensraum für heimische Vögle und Insekten geschaffen.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?
Bisher sind keine Konkurrenzen aufgetreten.
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Duisburg Städte, Erfurt Städte, Rhein-Neckar-Kreis, Bundesweit