Der Projektschwerpunkt liegt auf der Wärmebelastung von städtischen Siedlungsflächen, Die letzten heißen Sommer haben drastisch vor Augen geführt, dass Hitzestreß für Menschen, Tiere und Pflanzen zu einem ernsthaften Problem in der Zukunft werden könnte. Als erstes Ziel sollen daher die städtischen Bereiche ermittelt werden, wo die Wärmebelastung am höchsten ist und wo zuerst Handlungsbedarf besteht. Dazu wurden in einem 10er Differenzierungskurs Informatik am Leibniz-Gymnasium Dormagen einfache TCP/IP basierte Temperatur/Feuchtesensoren entwickelt, gebaut und programmiert. Insgesamt sollen über das Dormagener Stadtgebiet 50 solcher Sensoren in Privathaushalten zum Einsatz kommen. Benötigt wird dafür nur eine Steckdose und ein WLAN-Zugang. Die Sensoren erfassen automatisch jede 30 Minuten die Temperatur und den Feuchtegrad und übermitteln diese Werte an einen von den Schüleri*nnen selbst programmierten Server. Diese Rohdaten sollen später in Echtzeit grafisch ausgewertet werden und den Bürger*innen von Dormagen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Ebenfalls bekommt die Stadt Dormagen Zugriff auf alle Daten, die die städtischen Messungen auf öffentlichen Flächen und Gebäuden ergänzen wird. Als zweite Datenquelle werden weitere 50 LORAWAN-Sensoren über das Stadtgebiet verteilt installiert. Diese sind so ausgelegt, dass sie rund 10 Monate völlig autark Temperatur und Feuchte messen und über das LORAWAN-Netzwerk zur Verfügung stellen. Erst danach ist ein Batteriewechsel erforderlich. Diese Sensoren arbeiten also unabhängig vom WLAN und sollen auch für Referenzwerte außerhalb des Siedlungsgebietes zum Einsatz kommen. Nach einer erfolgreichen Testphase soll das Projekt im Rahmen von geplantebn Fortbildungen (in Kooperation mit der IHK Düsseldorf und dem ZDI Neuss) auch anderen Schulen zur Verfügung gestellt werden.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
Stadt Dormagen
CP-Pro GmbH
Dauer und Finanzierung
Dauer
aktuell rund 2500€
Die Entwicklung der Sensoren vom ersten Prototyp bis zum fertigen Sensor wurde von der Firma CP-Pro GmbH finanziert. Diese wird auch Serverkapazitäten und Netzinfrastruktur uns zur Verfügung stellen.
Die Stadt Dormagen hat eine Förderung der LORAWAN-Sensoren zugesagt.
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Ein lokales Softwareunternehmen, welches uns aktiv unterstützt.
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Es wurden die beteiligten Schüler*innen motiviert, die sich mit großer Begeisterung in dieses Projekt gestürzt haben und neben den rein informatischen Themen sich jetzt auch mit Klimaschutz beschäftigen.
Die Stadt Dormagen hat das Leibniz-Gymnasium als ernsthaften Ansprech- und Kooperationspartner wahrgenommen und wird es auch in Zukunft aktiv in den gesamten Prozess mit einbeziehen.
Durch die Pressearbeit hat das Leibniz-Gymnasiumauch ein positives Feedback aus der Dormagener Bevölkerung bekommen. Diese wird immer wieder auch aktiv mit in das Projekt einbezogen.
Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?
Das Leibniz-Gymnasium will sich auch aktiv an den politischen Forderungen die sich aus den gemessenen Daten ergeben beteiligen. Dazu werden auch Fächer wie Erdkunde und Politik mit in das Projekt einbezogen. Der Prozess "Smart City" in Dormagen soll aktiv begleitet werden. Das Projekt wird am "Digital Day" am 7. Juni der Bevölkerung vorgestellt. Darüber hinaus wird nach der ersten erfolgreichen Testphase geplant, das Projekt an andere Schulen weiterzugeben. Geplant sind dazu schon Fortbildungen für Lehrer in Kooperation mit der IHK Düsseldorf und dem ZDI im Rhein-Kreis Neuss. Die benötigte Hardware wird im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten kostenlos zur Verfügung gestellt.Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
- Ja, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit: z. B. Innovation, Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen oder Regionen
- Ja, soziale Gerechtigkeit und Lebensqualität: z. B. Erhöhung der Wohnqualität in Städten, Beitrag zu sozialem Ausgleich oder sozialer Integration, besondere Berücksichtigung der Interessen benachteiligter Bevölkerungsgruppen
Eine klimafeste Stadt schafft mehr Lebensqualität und ist auch für die Wirtschaft als Standort attraktiv. Das Projekt schützt besonders betroffene Bevölkerungsgruppen (alte und kranke Menschen, Pflegebedürftige) vor dem Hitzestreß im Sommer.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Rhein-Kreis Neuss