GeNiAL - Bildung zur Nachhaltigen Anpassung der Landwirtschaft in Deutschland an den Klimawandel

Mit dem Projekt GeNiAL sollen Personen in Landwirtschaft, Garten-, Obst- und Weinbau für den Klimawandel und seine Auswirkungen sensibilisiert und befähigt werden, den eigenen Betrieb mit nachhaltigen Maßnahmen an den Klimawandel anzupassen. Dazu wurden Schulungsunterlagen sowie Lehrmodule für Bildungs- und Beratungsträger*innen in der Projektregion Baden-Württemberg und Hessen entwickelt. Die erarbeiteten Unterlagen stehen nach einer Pilotphase Bildungs- und Beratungsträger*innen aller Bundesländer zur Verfügung.
Lehrkräfte finden auf der Projekt-Website Unterlagen zu 18 verschiedenen Themengebieten wie Boden, Pflanzenphysiologie, Anbauplanung, Düngung, Bewässerung, Grünland, Stallbau, Gemüsebau, Obstbau, Weinbau, Agroforst sowie ein einführendes Modul Klimawandel. Die Schulungsunterlagen bestehen jeweils aus einem Lehrmodul mit methodisch-didaktischen Hinweisen und Literaturtipps für Lehrkräfte sowie einer Präsentation und Arbeitsaufträgen zum Einsatz im Fachschulunterricht. Die Präsentationen können als Ganzes oder in Teilen verwendet werden.
Um Beratungskräften den Einstieg in das Thema zu erleichtern, wurden Beratungskonzepte und -module erstellt.
Die direkte Ansprache von Praktiker*innen war eine weitere Säule im Projekt. Es wurden Praxisveranstaltungen und Online-Seminare durchgeführt. Ein Teil der Seminare wurde aufgezeichnet und steht auf der Website zur Verfügung.
Mit Selbst-Checks in Broschürenform können Landwirt*innen selbstständig die Anfälligkeit bzw. den Stand der Anpassung ihrer Ackerbau-Betriebe gegenüber dem Klimawandel einschätzen und erhalten Handlungsempfehlungen, um das klimawandelorientierte Risikomanagement zu verbessern. Der Klimawandel-Check hilft, Hitzestress zu erkennen und Abhilfemaßnahmen zu ergreifen. Die Broschüren eignen sich auch zum Einsatz in landwirtschaftlichen Fachschulen, dem Beratungsalltag und zur Unterstützung in der Landwirtschaftsverwaltung.
Alle Projektergebnisse finden Sie unter www.genial-klima.de.
Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), LEL und LTZ in Baden-Würtemberg
ca. 200.000 €
Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV): Projektträger: Zukunft-Umwelt-Gesellschaft gGmbH (Z-U-G), Förderprogramm: “Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels”, Förderkennzeichen: 67DAS207.
Kosten sind angefallen für Personal, Honorare, Grafik, Druck und Versand.
Neben den den Projektpartner*innen Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum (LEL) und Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) unterstützten die Landesanstalt für Schweinezucht - LSZ in Baden-Württemberg, Landwirtschaftliche Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW), das Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee (KOB) sowie Landwirtschaftliche Fachschulen.
Im Projekt wurden Schulungsunterlagen zu 18 verschiedenen Themenkomplexen erstellt, mit Expert*innen diskutiert und weiter verbessert. Damit steht Lehrkräften landwirtschaftlicher Fachschulen nun fertiges Unterrichtsmaterial zu einem drängenden Zukunftsthema zur Verfügung, das erst langsam Einzug in die Lehrpläne hält. Die dargestellten Maßnahmen berücksichtigen Empfehlungen zu Klimaschutz und Förderung der Biodiversität. Positiv ist, dass die Schulungsunterlagen in der Projektregion Hessen und Baden-Württemberg von den Lehrkräften bereits gut nachgefragt werden.
Erfolgreich waren auch die durchgeführten Fortbildungsveranstaltungen für die Landwirt*innen zu bestimmten Anpassungsthemen wie Humusmanagement, Untersaat, Mais-Bohnen-Gemenge, Mulchsaat im Gemüsebau, bei denen teilweise über 100 Personen teilnahmen.
Darauf aufbauend wurden 11 Beratungsmodule entwickelt.
Die in den Schulungsunterlagen und Fortbildungsveranstaltungen behandelten Themen können nicht nur die Resilienz der Betriebe erhöhen, sie haben auch positive Einflüsse auf weitere Nachhaltigkeitsbereiche. Maßnahmen z.B. für eine Verbesserung der Bodenstruktur/Erhöhung des Humusgehaltes wirken sich direkt auf Biodiversität auf und im Boden aus, können synthetische N-Dünger einsparen, eine Auswaschung von Nährstoffen sowie das Erosionsrisiko reduzieren. Hitzestress zu erkennen fördert Tierwohl.
Baden-Württemberg, Hessen