Cropping School – Kompetenznetzwerk Ökologischer Acker- und Pflanzenbau

  • Bonitur des Striegelversuchs: Auswirkungen verschiedener Striegelintensitäten auf die Unkrautunterdrückung sowie auf den Segetalartenschutz.
    VeraSpringer_BoniturStriegelversuch, Quelle: Vera Springer
  • Mitglieder der Cropping School diskutieren Handlungsmöglichkeiten für den Gastgeberbetrieb zum Thema Luzerne-Kleegrasetablierung
    Diskussionsrunde , Quelle: Sabrina Scholz
  • Mitglieder der Cropping School begutachten einen Lupinenschlag
    Feldbegehung zum Thema Leguminosenanbau, Quelle: Vera Springer
  • Mitglieder der Cropping School begutachten das Bodenprofil eines Ackerschlags
    Bodenansprache eines Ackerschlages, Quelle: Vera Springer
  • Mitglieder der Cropping School begutachten einen  Zwischenfruchtschlag
    Feldbegehung zum Thema Zwischenfrüchte, Quelle: Sabrina Scholz
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Die Ökolandbau Region südliche Uckermark gilt heute als eine der größten ökologisch bewirtschafteten Ackerbauregionen Europas und bundesweit als Leuchtturmregion für eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes. Angesichts sich stetig verändernder Rahmenbedingungen, wie dem Klimawandel und dem Agrar- und Bodenmarkt, stellt die Aufrechterhaltung dieses Leuchtturmcharakters eine große Herausforderung für die Öko-Betriebe in der Region dar. Insbesondere Klimaanpassungsstrategien bedürfen regional angepasster Problemlösungsansätze. Diese sind jedoch für den einzelnen Betrieb aus dem alltäglichen Geschäft heraus nur schwer zu entwickeln. Die Entwicklung regionaler, betriebsspezifischer und individueller Lösungsstrategien stellt hohe Anforderungen an Wissen und Fähigkeiten der Landwirt*innen. Neben dem reinen Fachwissen spielt in der Landwirtschaft vor allem Wissen aus der beruflichen Praxis, das sogenannte Erfahrungswissen, eine wichtige Rolle.

Ein vielversprechender Lösungsansatz wird in der Einrichtung und Koordinierung eines regionalen Praxisnetzwerks mit überregionalen Kooperationen zwischen Landnutzungs-, Bildungs- und Wissenschaftsakteuren gesehen. Durch dieses Netzwerk soll eine neue Qualität in der Zusammenarbeit zwischen (Öko-)Landwirten erreicht werden, woraus sich perspektivisch eine zeitlich langfristige und selbstragende Anbauringstruktur ergeben soll. Das Netzwerk arbeitet dabei in einer klar abgrenzbaren räumlichen Kulisse an der Lösung überbetrieblicher Ackerbauprobleme, welche von den landwirtschaftlichen Betrieben selbst konkretisiert und priorisiert werden. Die Themen sollen dann in sogenannten Ringveranstaltungen aufgearbeitet, diskutiert sowie Handlungsempfehlungen weiter gegeben werden. In Anlehnung an die dänischen Stable Schools und den Anbauringen nach Theodor Roemer soll somit in Brandenburg erstmalig eine regionale Cropping School entstehen.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerHochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Kooperationspartner

Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Julius Kühn Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen und ca. 15 Landwirtschaftbetriebe: Gut Temmen Agrar GmbH & Co. KG; Gut Wilmersdorf GbR; Anna und Franz-Christoph Michel GbR; Gut Kerkow Uckermark Landwirtschafts-betrieb KG; Gut Klepelshagen Deutsche Wildtier Stiftung; Gut Hessenhagen GmbH & Co. KG;Ökodorf Brodowin GmbH & Co.Kg; LWB Mittenwalde GbR; Ökolandwirtschaft Wallmow GmbH; Landwirtschaftsbetrieb Paulsen; Gut Polssen-Schmiedeberg GbR; Ökobetrieb Jakobshagen; Gut Peetzig GbR; Gut Ravensmühle; ABP Landwirtschaft Neugrimnitz GmbH

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

ca. 1500€/Betrieb/Jahr (10 Betriebe im Netzwerk).

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Dieses Vorhaben wurde gefördert durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK) im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum in Brandenburg und Berlin für die Förderperiode 2014 -2020: Maßnahme M16 (Zusammenarbeit zur Implementierung ressourcenschonender Landnutzungsmethoden und Anbauverfahren sowie einer nachhaltigen Betriebsführung). Die Zuwendung dieses Vorhabens setzt sich aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und Landesmitteln zusammen.

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

Zielgruppe im Projekt sind vor allem Landwirte (Betriebsleiter), diese sind auch die angesprochenen Netzwerkteilnehmer und vorrangige Veranstaltungsbesucher. Zu einigen Veranstaltungen (z.B. Feldtage; Veranstaltungen zu Ergebnisspräsentationen) sind aber auch die breite Öffentlichkeit sowie ein Fachpublikum (bspw. landwirtschaftliche Berater, Akteure aus der Politik und Wissenschaftler) eingeladen.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Betriebe konnten eigene Lösungsstrategien durch das Netzwerk entwickeln: z.B. Zwischenfruchtbeurteilung und -einsatz zur Bodenverbesserung, Stickstoffbindung und -nutzung; Möglichkeiten von teilspezifischer Düngung zur Bodenverbesserung und Ressourceneinsparung, Leguminosenanbau als Stickstoffquelle im Ökolandbau, Anbausysteme zum mehrjährigen Klee-Luzerne-Gras als Stickstoffquelle, Bodenruhe oder Einfluss als Unkrautunterdrückungsmaßnahme, verschiede Bearbeitungstechnik (Grubber, Rollhacke, Pflug) und deren Wirkung auf Stickstoffmineralisierung und Unkrautregulierungsmethode, politische Empfehlungen und Durchsetzung zur neuen Beratungsrichtlinie (2018) im Land, dass auch Gruppenberatungsformate förderfähig sind.

ErläuterungEine Evaluation erfolgte zum einen über die Datenanalyse der Teilnehmeranzahl der Veranstaltungen und zum anderen über regelmäßige Nachfragen bei Netzwerkteilnehmern zur Konzeptumsetzung sowie durch eine externe Befragung von zehn Teilnehmern zur Zufriedenheit und Zahlungsbereitschaft im Rahmen der Netzwerkarbeit. Des weiteren wurden die Arbeitszeiten der einzelnen Arbeitspakete und Aufgaben systematisch erfasst, um eine Kostenkalkulation des Gruppenberatungsformates zu erstellen.

Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?

Die Projektfinanzierung ist im Mai 2022 ausgelaufen. Jedoch konnten aus der Gruppe heraus zwei neue Projekte initiiert werden: das BMBF-geförderte Projekt "(z)Uckerrübe" zum Aufbau eines regionalen Öko-Zuckerrüben Wertschöpfungsverbundes und der Entwicklung geeigneter KI-gestützter Hacktechnik sowie das ELER geförderte Projekt "Praxisnetzwerk Biodiversität im Ackerbau", in dem betriebsintegrierte Biodiversitätsmaßnahmen im Ackerbau thematisiert werden. Darüber hinaus werden weiterhin Verstetigungsansätze ermittelt, um eine langfristige Gruppenfortführung zu sichern.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Durch die regional- und standortspezifischen Fragestellungen und Handlungsempfehlungen können die Teilnehmer direkte betriebsspezifische Lösungsansätze für ihren Betrieb ausarbeiten, die einer Betriebsstärkung dienen sollen. Des Weiteren wurde aus der Gruppe heraus das Projekt "(z)Uckerrübe" initiiert, wodurch die regionalen Unternehmen im neuen Wirtschaftszweig gestärkt werden können. Durch die gesetzten Themen in der Gruppe wurden die Themen Natur-, Umwelt- und Ressourcenschutz mitgedacht.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Durch eine fehlende verbandsunabhängige Landes-Beratungsinstitution sowie der fehlenden Bereitschaft von privatwirtschaftlichen Beratungskräften und den Öko-Verbänden konnte eine Weiterführung des Gruppenberatungsformates dieser Gruppe noch nicht erfolgen.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Ansprechperson

Sabrina Scholz
Schicklerstr. 5
16225 Eberswalde
Deutschland
Telefonnummer03334657425

Ort der Umsetzung

Schicklerstr. 5
16225 Eberswalde
Deutschland

Uckermark

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