Übergeordnetes Ziel ist die nachhaltige Produktion und Nutzung von Erlenholz auf wiedervernässten Moorstandorten als ökologisch und ökonomisch gleichermaßen sinnvolle Landnutzungsform. Mit den Maßnahmen wird im Einzelnen die Zielsetzung verbunden, bereits überalterte Erlenwälder zu verjüngen und nach Möglichkeit weitere Bestände auf wiedervernässten Mooren neu zu begründen. Auf diese Weise sollen naturnahe Erlenwälder in Mecklenburg-Vorpommern und deren vielfältige Leistungen dauerhaft gesichert werden.
Die Roterle ist in Mecklenburg-Vorpommern nach der Buche die am häufigsten vorkommende Laubbaumart. Ihr vergleichsweise großer Anteil an der gesamten Waldfläche im Land erklärt sich durch die Vielzahl der Nassstandorte im Bereich der Flussniederungen und an den großen Seen sowie in unzähligen Waldmooren. Dort tritt sie aufgrund besonderer physiologischer Anpassungen häufig als dominierende oder sogar einzige Baumart auf. Untersuchungen haben aufgezeigt, dass der Erlenanbau auf wiedervernässten Mooren eine besonders umweltverträgliche Landnutzungsform darstellt. So konnte z. B. mit dem ALNUS-Projekt belegt werden, dass Erlenwälder auf halbnassen Standorten effektive CO2-Senken darstellen und einen Beitrag zur Reduzierung der Klimaerwärmung leisten. Moor- und Klimaschutz können daher ökonomisch und ökologisch sinnvoll mit der Produktion von hochwertigem Erlenholz in Einklang gebracht werden. Vor diesem Hintergrund sind von der Landesforstverwaltung Mecklenburg-Vorpommern in jüngster Zeit verschiedene Aktivitäten für eine nachhaltige Nutzung von Mooren mit dem Anbau der Roterle initiiert worden. Dazu zählen u. a. mehrere Projekte zur Revitalisierung von Waldmooren (über 1.200 ha fertig gestellt), die Anlage einer etwa 10 ha großen Pilotfläche zur Kulturbegründung nach Wiedervernässung und ein umfangreicher Praxistest zu den Möglichkeiten der bodenschonenden Holzernte mit Seilkränen im Flachland. Die vielfältigen Aspekte umweltgerechter Erlenwirtschaft wurden für den Praxisgebrauch in Form eines anschaulichen Leitfadens zusammengeführt.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/lm/
Landesforst Mecklenburg-Vorpommern - Anstalt des öffentlichen Rechts; Waldbesitzerverband für Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Dauer und Finanzierung
Dauer
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Waldbesitzer; Naturschutzverwaltung
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Erstellung einer Prioritätenliste für die Wiedervernässung von Waldmooren; Umsetzung mehrerer Revitalisierungs- bzw. Wiedervernässungsprojekte (>1.200 ha); Anlage einer etwa 10 ha großen Pilotfläche als Demonstrationsobjekt für die Begründung von Nasswäldern; verschiedene Aufforstungsvorhaben mit Roterle; umfangreicher Praxistest für bodenschonende Holzernte per Seilkran; Anleitung für nachhaltige Erlenwirtschaft in Form eines Leitfadens
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
- Ja, Klimaschutz: Einsparung von Treibhausgasemissionen oder Entfernung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre
- Ja, Natur-, Umwelt- und Ressourcenschutz: z. B. Erhaltung der biologischen Vielfalt, Luftreinhaltung, Gewässerschutz, Ressourceneinsparung
- Ja, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit: z. B. Innovation, Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen oder Regionen
- Ja, soziale Gerechtigkeit und Lebensqualität: z. B. Erhöhung der Wohnqualität in Städten, Beitrag zu sozialem Ausgleich oder sozialer Integration, besondere Berücksichtigung der Interessen benachteiligter Bevölkerungsgruppen
- Wert- und Energieholzproduktion
- Naturschutzfachliche Aufwertung
- Bindung von Kohlendioxid im aufwachsenden Holz; Reduzierung der Torfzehrung; ggf. Torfwachstum
- Waldmehrung
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?
- Nachhaltige Nutzung versus Prozessschutz als alleiniges Leitbild für die Entwicklung naturnaher Erlenwälder
- Partieller Nutzungsverzicht durch Berücksichtigung von Artenschutzanforderungen im Rahmenumweltgerechter Bewirtschaftung
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Schwerin Städte