KlimawandelAnpassungsCOACH RLP

  • Logo des KlimawandelAnpassungscoach
    Der KlimawandelAnpassungsCOACH RLP
  • Fünf Personen begutachten eine durch eine Sturzflut geschädigte Straße
    Welche Maßnahmen können getroffen werden um beispielsweise Straßenschäden durch Sturzfluten vorzubeugen?
  • 2 Karten der Stadt Zweibrücken mit Kaltlufthöhe und Strömungsfeld,
    Kaltluftsimulationen zur Erfassung der Kaltluftabflüsse in den Modellkommunen (beispielhaft: Stadt Zweibrücken)
  • mehreren Personen sitzen und stehen in einem Veranstaltungsraum
    Informationsveranstaltung zum Thema Grünflächen
  • 3 ausgewählte Hintergrundpapiere: Kommunales Grünflächenmanagement, Leitlinien zur Anpassung an Klimawandelfolgen und eine nachhaltige Entwicklung, Klimawandeltolerante Pflanzen
    Hintergrundpapiere zu Themenfeldern der Klimaanpassung
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- Gewinner Blauer Kompass 2020 -

Im Projekt „KlimawandelAnpassungsCOACH RLP“ wurden von April 2018 bis März 2021 insgesamt 15 ausgewählte Modellkommunen von Städten, über kleinere Gemeinden bis hin zu Landkreisen aus unterschiedlichen Naturräumen in Rheinland-Pfalz in jeweils 10-monatigen Beratungszeiträumen in Fragen der Anpassung an den Klimawandel gecoacht. Die Kommunen erfuhren Hintergrundwissen zum Klimawandel und der Anpassung an Klimawandelfolgen, erfassten und analysierten zusammen mit dem Coach ihre klimatischen Verhältnisse und die mögliche zukünftige klimatische Entwicklung. Kommunenspezifische Verwundbarkeiten, wie Hitze, Trockenheit, Starkregen-, Erosions- und Frostgefährdung wurden ermittelt. Im Anschluss wurden im gemeinsamen Dialog mit Beschäftigten der Verwaltung, Tochtergesellschaften, Mandatsträgern und anderen gesellschaftlichen Gruppen (z.B. Fridays for Future, Umwelt- und Naturschutzorganisationen) Klimaanpassungsmaßnahmen für relevante Handlungsfelder der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel abgeleitet.

Das Coaching verlief nach einem im Projekt entwickelten Coaching-Schema, welches u.a. Initialgespräche, Vor-Ort-Begehungen, Workshops, vertiefende Themengespräche, öffentliche Info-Veranstaltungen, Vorträge in Ausschüssen und eine Abschlussveranstaltung beinhaltete. Begleitend erfolgten Transfergespräche mit anderen Kommunen aus Rheinland-Pfalz, um die Ergebnisse aus den Modellkommunen in die Region zu tragen. In Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) wurden Messfahrten zur Beschreibung des Stadtklimas durchgeführt, das Landesamt für Umwelt RLP unterstützte unter anderem mit Kaltluftsimulationen. Begleitend wurden Hintergrundpapiere zu klimawandelrelevanten Themen, wie bspw. kommunales und privates Grünflächenmanagement, Holzbau oder Pflanzempfehlungslisten sowie kommunenspezifische Informationsmaterialien erarbeitet und individuelle Leitstrategien zur Klimaanpassung entwickelt.
Als „Kür“ konnten einige ausgearbeitete Anpassungsmaßnahmen in die Praxis überführt werden, die nun als Leuchtturm im jeweiligen Naturraum fungieren und zum Nachahmen anregen. Die Inhalte des Coachings umfassten u.a. Integrationshilfen zur Überführung der Anpassung in Planungsinstrumente, Unterstützung bei der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen sowie dem Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit in klimawandelrelevanten Themen.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerStiftung für Ökologie und Demokratie e.V.
https://www.stiftung-oekologie-u-demokratie.de/T/
Kooperationspartner

Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Dauer der UmsetzungGesamtdauer 3 Jahre, Umsetzung in 3 Coaching-Phasen à 9 Monaten
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

285.641 €

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

BMU: 272.641 €, Förderprogramm für "Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel", Förderschwerpunkt 3: "Kommunale Leuchturmvorhaben"
Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. (Eigenanteil): 10.000 €
Zusätzliche Leistungen (Personal- und Sachkosten): Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen als Kooperationspartner

Beteiligung

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

ErläuterungNeben individuellen Workshops fanden Bürgerveranstaltungen, Mitmachaktionen, Netzwerktreffen und Vorträge statt. Pressemitteilungen wurden erstellt. Kommunen waren in aktiver Zusammenarbeit.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Das Projekt hat zu einer ausgeprägten Sensibilisierung zum Thema Klimawandelanpassung in Rheinland-Pfalz beigetragen und in kurzer Zeit der kommunalen Klimawandelanpassung im Bundesland einen deutlichen Anschub verliehen. Eine Vernetzung mit anderen Akteuren und Partnern des Landes ist gelungen. Durch das Coaching konnten fördernde und hemmende Faktoren von Verwaltungshandeln abgeleitet werden, aus denen wertvolle Empfehlungen für die kommunale Klimawandelanpassung abgeleitet wurden.
Der Coach erlangte durch eine breite Öffentlichkeitsarbeit überregionale Bekanntheit; die Projektergebnisse wurden auf zahlreichen Veranstaltungen auch außerhalb von Rheinland-Pfalz vorgestellt. Andere Bundesländer greifen bereits erste im Projekt entwickelte Methoden für ihre eigene Anpassungsstrategie auf.

ErläuterungEs wurden Evaluationsgespräche mit den Projektverantwortlichen der Kommunen und den politischen Entscheidungsträgern geführt und ein Bericht angefertigt. Die Gespräche fanden nach der ersten Coaching-Schiene und am Ende des Projektes statt. Die Evaluation wurde durch ein externes Ingenieurbüro durchgeführt (qualitative und quantitative Daten mit formativen und summativen Evaluationsprozessen).

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Verschiedene Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel können zum Klimaschutz beitragen (bspw. Verschattung durch Solar-Module, Solar-Anlagen auf begrünten Dächern). Maßnahmen wie Begrünung der Stadt für ein besseres Stadtklima, Entsiegelung von Flächen zur Reduzierung von Hitze und dezentralen Versickerung von Regenwasser unterstützen die Luftreinhaltung, können sich positiv auf die biologische Vielfalt auswirken und die Attraktivität von Kommunen steigern.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Die Steuerung des Projektes erfolgte auf Basis freiwilliger Kooperation, Informationsbereitstellung und Sensibilisierung, eine Vollzugsgewalt bestand nicht. Die gezielte Umsetzung von Maßnahmen ist häufig von der Bereitschaft einzelner Personen in Entscheidungsfunktionen abhängig. Diese zu erreichen, war eine Herausforderung. Intensive Aufklärungsarbeit über die Notwendigkeit des Handelns sowie die Vorteile von Klimaanpassungsmaßnahmen, war nötig, um die Bereitschaft zum Handeln zu erhöhen.
Die Umsetzung der ausgearbeiteten Maßnahmen zur Klimawandelanpassung bedingt zumeist planerische Beiträge (Überarbeitung der Flächennutzungs- und Bebauungspläne). Dies ist mit einem hohen Verwaltungs- und Kostenaufwand verbunden. Viele Kommunen im Land befinden sich in schlechter finanzieller Lage. EIne Beratung zu vorhandenen Fördermitteln ist hilfreich.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Klimawandelanpassungsmaßnahmen können gleichzeitig mit erhöhtem Treibhausgasausstoß verbunden sein. Ein Beispiel ist die Installation einer Klimaanlage zur Kühlung von Innenräumen, welche als Konflikt zum Klimaschutz betrachtet werden muss, solange dafür nicht zu 100 % erneuerbare Energien zum Einsatz kommen.

Ansprechperson

Christian Kotremba
Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V.
Hauptstrasse 16
66705 Trippstadt
Deutschland
Abteilung Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen
Telefonnummer06306-911124
Hans-Joachim Ritter
Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V.
Siemensring 54
76761 Rülzheim
Deutschland
Telefonnummer07272-3648

Ort der Umsetzung

Hauptstrasse 16
66705 Trippstadt
Deutschland

Germersheim, Südliche Weinstraße, Bad Dürkheim, Altenkirchen, Zweibrücken Städte, Mainz-Bingen, Trier Städte, Cochem-Zell, Rheinland-Pfalz

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