Flugreisen möglichst vermeiden und Alternativen nutzen

ein Flugzeug hebt von der Startbahn abzum Vergrößern anklicken
Fliegen schadet dem Klima. Wer es nicht vermeiden kann, kann den Treibhausgasausstoß kompensieren.
Quelle: Andrew Barker / Fotolia.com

Inhaltsverzeichnis

 

Wie Sie Flugreisen vermeiden können

  • Nutzen Sie Alternativen zu Flugreisen: Andere Verkehrsmittel, nähere Urlaubsziele oder Videokonferenzen an Stelle von Dienstreisen.
  • Kompensieren Sie Ihre Flugreisen mittels Spenden an hochwertige Klimaschutzprojekte freiwillig, um die hohen Klimabelastungen durch Flugreisen auszugleichen.
 

Gewusst wie

Fliegen ist die klimaschädlichste Art sich fortzubewegen. Ein Flug von Deutschland auf die Malediven und zurück verursacht zum Beispiel pro Person eine ⁠Klimawirkung⁠ von rund 2,8 Tonnen CO2-Äquivalenten. Mit einem Pkw können Sie mehr als 13.000 km und damit mehr als die durchschnittliche Jahresleistung eines Pkw in Deutschland fahren, bis Sie die Treibhausgaswirkung einer solchen Flugreise erreichen (bei einem Verbrauch von 7 l/100 km, siehe UBA-CO2-Rechner).

Flugverzicht - Ein #BigPoint in Sachen Klimaschutz

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  1. Einen eigenen Becher mitbringen ist gut, auf einen Flug verzichten noch besser.
  2. CO2-Ausstoß im Vergleich: 170 kg pro Flug, 0,019 kg pro Becher.
  3. Flugverzicht ist ein Big Point in Sachen Klimaschutz.

Alternativen nutzen: Weit entfernte Reiseziele lassen sich nur in Ausnahmefällen ohne Flugzeug erreichen. Innerhalb Deutschlands oder auch Europas gibt es aber häufig umweltfreundlichere Alternativen mit Bahn oder Bus (z.B. Schnellverbindungen oder Nachtzüge). Im Beruf können Sie mit Videokonferenzen in der Regel mehr Flugreisen überflüssig machen, als gemeinhin vermutet wird. Häufig sind bisherige Routinen oder fehlende technische Vertrautheit die Ursachen dafür, dass weiterhin das Flugzeug benutzt wird. Nicht zuletzt können auch die Reisewünsche selbst hinterfragt werden. Auch in Europa gibt es mehr spannende Sehenswürdigkeiten und Reiseziele, als wir in unserem Leben jemals entdecken können.

Mit Bus und Bahn sind in Europa sehr viele touristische Ziele erreichbar
Warum in die Ferne schweifen?
Quelle: Umweltbundesamt
 

Freiwillige Kompensation: Es gibt verschiedene Anbieter für sogenannte CO2-Kompensationsdienstleistungen. Dabei zahlt der Reisende einen zusätzlichen Betrag zum Flugticket und unterstützt damit konkrete Klimaschutzprojekte in Form eines Klimabeitrags. Achten Sie bei Ihrer Wahl darauf, dass die ⁠Klimawirkung⁠ realistisch berechnet und die Klimaschutzprojekte von hoher Qualität sind. Orientierung bietet der "Gold Standard" (siehe Abbildung). Es spricht natürlich nichts dagegen, Klimaschutzprojekte auch ohne Flugreisen finanziell zu unterstützen. Weitere Informationen erhalten Sie im ⁠UBA⁠-Umwelttipp Kompensation von Treibhausgasemissionen.

Empfehlenswertes Zertifikat "The Gold Standard"
The Gold Standard
Quelle: The Gold Standard Foundation
 

Was Sie noch tun können:

  • Beachten Sie auch unsere Umwelttipps zu Urlaubsreisen und zum Bus & Bahn fahren.
  • Fliegen Sie "Economy": Das ist nicht nur billiger, sondern verursacht auch weniger Treibhausgase als "Business" oder "1. Klasse".
  • Setzen Sie sich für klimafreundliche Dienstreiseregelungen z.B. auf ihrer Arbeitsstelle oder bei Schulfahrten ein.
UBA-Erklärfilm: Flugreisen und Klimawirkung
Quelle: Umweltbundesamt

UBA-Erklärfilm: Flugreisen und Klimawirkung

Wie wirken sich Flugreisen auf das ⁠Klima⁠ aus und welche Alternativen gibt es? Hier finden Sie ein Text-Transkript des Videos im Sinne der Barrierefreiheit.

 

Hintergrund

Die Klimawirksamkeit von Flugreisen beruht nicht nur auf dem Ausstoß von CO2. Auch andere bei der Verbrennung von Kerosin entstehenden Substanzen wie Stickoxide, ⁠Aerosole⁠ und Wasserdampf tragen zur Erwärmung der Erdatmosphäre bei. Diese Stoffe wirken sich in typischen Reiseflughöhen von etwa 10 Kilometern stärker aus als am Boden und vergrößern den ⁠Treibhauseffekt⁠ entsprechend:

  • In Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur und der Eissättigung führt der Ausstoß von Wasserdampf zur Bildung von Kondensstreifen und Zirruswolken.
  • Stickoxide bauen unter der Sonneneinstrahlung Ozon auf, das in Reiseflughöhe als starkes ⁠Treibhausgas⁠ wirkt.
  • Diese verschiedenen Effekte summieren sich derart, dass die Treibhauswirkung des Fliegens im Durchschnitt etwa zwei- bis fünfmal höher ist als die alleinige Wirkung des ausgestoßenen CO2 (siehe Abbildung).

Der Luftverkehr belastet jedoch nicht nur das globale ⁠Klima⁠, er hat auch lokale Auswirkungen. So leiden fast 40 Prozent der deutschen Bevölkerung unter Fluglärm. Dauernder Fluglärm erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkt. Bei Kindern im Umkreis von Flughäfen wurden Konzentrations- und Lernschwierigkeiten festgestellt. Auch verschlechtert sich die lokale Luftqualität durch den Ausstoß von z.B. Stickoxiden. Weitere Umweltbelastungen ergeben sich durch den Flächenverbrauch beim Bau und Betrieb von Flughäfen.

Weitere Informationen finden Sie unter folgenden Links:

Treibhausgasemissionen von Flugreisen

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  1. Anteil des CO2 am gesamten effektiven Strahlungsantriebs des bisherigen Luftverkehrs
  2. Effektiver Strahlungsantrieb des bisherigen globalen Luftverkehrs
  3. Treibhausgasemissionen beispielhafter Flüge
  4. Vergleich der durchschnittlichen Treibhausgas-Emissionen einzelner Verkehrsmittel im Personenverkehr
  5. Vergleich der durchschnittlichen Emissionen einzelner Verkehrsmittel im Personenverkehr
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 Flugverkehr  Urlaub  Schienenfernverkehr  Personenfernverkehr  CO2-Kompensationszahlung  Freiwillige Kompensation von Treibhausgasen