Klimafolgen: Handlungsfeld Bevölkerungs- und Katastrophenschutz

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Extreme Wetterereignisse gefährden die Bevölkerung und deren Versorgung.
Quelle: C. Benjamin Nolte/fotolia.com

Der Bevölkerungsschutz umfasst Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und ihrer Lebensgrundlagen vor Katastrophen und Notlagen. Vermehrte Extremwetterereignisse führen zu einer steigenden Anzahl an Einsätzen und erhöhen die Anforderungen an die Organisationen des Bevölkerungsschutzes.

Inhaltsverzeichnis

 

Steigende Anzahl an Einsätzen

Vor allem Starkregenereignisse sind für den Bevölkerungsschutz von großer Bedeutung. Das mit ihnen verbundene Hochwasser ist nicht nur eine Gefahr für die Menschen, die in den betroffenen Regionen leben und arbeiten, sondern auch für die Versorgungssysteme. Stromversorgung und Gesundheitssystem können hierdurch stark beeinträchtigt werden. Zudem kann es zu Problemen bei der Siedlungsentwässerung und somit zu Überschwemmungen kommen. ⁠Starkregen⁠ erhöht außerdem die Gefahr von Sturzfluten, Murengängen sowie Berg- und Erdrutschen. Weitere Notsituationen ergeben sich daraus, dass Hochwasser das Transportwesen, die Trinkwasserverfügbarkeit und die Gesundheit der Menschen beeinflusst.

Auch andere Extremwetterereignisse wie Stürme und Gewitter können zusammen mit verstärkten Niederschlägen Schäden an Infrastrukturen verursachen. Wenn die Verkehrsinfrastruktur beeinträchtigt, Oberleitungen und Signalanlagen beschädigt, Gleisanlagen unterspült, Straßen überschwemmt und Verkehrswege, die zur Versorgung notwendig sind, blockiert werden, kann dies zu häufigeren Einsätzen für Organisationen des Bevölkerungsschutzes führen.

Darüber hinaus nimmt mit steigenden Temperaturen und ausgeprägter Trockenheit auch die Brandgefahr zu. Brandeinsätze werden somit in Zukunft voraussichtlich zunehmen. Zudem führen Hitzeperioden zu physischen und psychischen Belastungen der Bevölkerung. Mehr Menschen werden insbesondere in den Sommermonaten auf die Versorgung durch Organisationen des Bevölkerungsschutzes angewiesen sein.

Indikator⁠ aus dem ⁠Monitoring⁠ zur ⁠DAS⁠: Einsatzstunden bei wetter-/witterungsbedingten Schadenereignissen

 

Steigende Anforderungen an die Organisationen des Bevölkerungsschutzes

Auch die Organisationen selbst werden durch extreme Wetterereignisse und veränderte Klimabedingungen stärker belastet. Wenn die Anzahl an Einsätzen steigt, begeben sich auch die Einsatzkräfte verstärkt in Gefahr, was für sie sowohl physisch als auch psychisch extrem belastend ist.

Durch häufigere Einsätze erleiden die Hilfsorganisationen zudem öfter Schäden an Sachwerten. Die eigene Betroffenheit der Hilfsorganisationen umfasst somit vermehrte Gefahren für das eigene Personal, Schäden an Liegenschaften und Ausrüstung und Ausfall der eigenen Infrastruktur. Wenn zudem die allgemeine Infrastruktur wie Straßen oder das Strom- und Telekommunikationsnetz beschädigt ist, kann dies den Handlungsspielraum der betroffenen Organisation massiv einschränken.

Die veränderten Temperaturen und klimatischen Schwankungen verändern auch die Anforderungen an die Ausrüstung des Bevölkerungsschutzes. Wird es in Zukunft längere ⁠Hitzesommer⁠ und reduzierte Frosttage geben, werden weniger Winterfahrzeuge, dafür aber mehr Rettungskräfte für Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Löschfahrzeuge benötigt. Ausgedehnte Hitzewellen könnten die Rettungs- und Behandlungskapazitäten bei unzureichender Umstrukturierung schnell an ihre Grenzen bringen.