Verhalten und Verbleib von Chemikalien in aquatischen Systemen
Verhalten von volatilen Substanzen in Fließgewässern
Organische Chemikalien unterliegen nach ihrer Einleitung in Vorfluter vielfältigen Prozessen der Umwandlung, Anreicherung und Elimination. Die Ausgasung aus dem Wasserkörper ist einer der wichtigsten Eliminationsprozesse, mit dem Chemikalien irreversibel aus aquatischen Ökosystemen entfernt werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Quantifizierung der Ausgasung für viele Stoffe mit großen Unsicherheiten behaftet ist. Um die Ausgasung unter natürlichen Bedingungen zu ermitteln, müssen allerdings Parameter wie Temperatur, Wasser- und Luftbewegung sowie mittlere Wassertiefe berücksichtigt werden, die in nicht vorhersagbarer Weise die simultan ablaufenden Prozesse bei der Ausgasung aus natürlichen Gewässern beeinflussen. Derzeit wird die Ausgasung von Methyl-Tertiär-Butyl-Äther (MTBE) in gezielten Experimenten vom Umweltbundesamt zusammen mit der Uni Osnabrück in der FSA untersucht. Erste Ergebnisse bestätigen die Abhängigkeit der Ausgasungsrate von der Fließgeschwindigkeit und belegen die Eignung der Anlage auch für die Kalibrierung und Überprüfung von Rechenmodellen zur Expositionsabschätzung.
Autor: Dr. Jörg Klasmeier (Universität Osnabrück)