Das Insektizid Parathion ist seit Jahren nicht mehr zugelassen. Dennoch kommt es vor allem in längere Zeit ungenutzten Kleingärten immer wieder zu Funden des auch als E 605 bekannten Nervengifts. E 605 ist umweltgefährdend, schon bei Hautkontakt giftig für Menschen und aufgrund seiner toxischen Wirkung ein chemischer Kampfstoff - viele Gründe, um über den Umgang mit Parathion-Funden aufzuklären. weiterlesen
Chemikalien
Erhebliche Fortschritte wurden bei den Emissionen der Industrie und der Chemikaliensicherheit erzielt. In der chemischen Industrie selbst ist das Bewusstsein, dass Chemikalien nicht nur segensreich für den Fortschritt sind, sondern auch Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt bergen, deutlich gewachsen. Die gesetzliche Pflicht, Chemikalien vor ihrer Vermarktung und Anwendung zu untersuchen und zu bewerten, war entscheidend für diesen Fortschritt. Chemikalien gehören deshalb zu den am stärksten regulierten Bereichen im Umweltschutz.
Gleichwohl besteht immer noch Handlungsbedarf: Akute Vergiftungen sind seltener geworden, aber chronische Gesundheitsschäden durch Chemikalien in Innenraumluft, Gebrauchsgegenständen oder Nahrungsmitteln bleiben ein Thema. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln betrifft nicht nur „Schadorganismen“ sondern trifft auch viele „Nützlinge“. Die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft geht zurück, auch weil manchen Tierarten wegen des intensiven Pflanzenschutzes die Nahrungsgrundlage abhandenkommt. Biozide aus Fassadenputzen und Bootsanstrichen belasten die Gewässer. Arzneimittel helfen zwar, die Gesundheit von Mensch und Tier zu erhalten. Ihre Rückstände in Böden und Wasser sind jedoch ein Risiko für die dort lebenden Organismen. Außerdem treten neue Wirkungen und Risiken in den Vordergrund: Hormonelle Wirkungen von Stoffen beeinflussen bei niedrigen Konzentrationen auch die Fortpflanzungsfähigkeit von Pflanzen und Tieren. Persistente, schwer abbaubare Stoffe reichern sich in der Umwelt und in Lebewesen an. Nanomaterialien haben ein Eigenschaftsprofil, das neue, angepasste Untersuchungsmethoden erfordert. Und schließlich wirken die Stoffe nicht einzeln, sondern als Gemische auf die Umwelt – häufig addiert sich ihre Wirkung.
Chemikaliensicherheit ist heute ein europäisches und internationales Thema. Mit dem Ziel, den Binnenmarkte zu stärken und den Gesamtaufwand zu reduzeiren, hat die EU die nationalen Verfahren zunehmend durch europäische Zulassungs- und Bewertungsverfahren abgelöst. Dies entlässt die Mitgliedstaaten nicht aus ihrer Verantwortung. Sie müssen in Arbeitsteilung die wesentlichen Bewertungs-, Management- und Überwachungsaufgaben wahrnehmen. Deutschland ist hier als Chemieproduzent Nummer eins in Europa und Nummer vier weltweit besonders in der Verantwortung. Der zunehmende internationale Handel erfordert im Übrigen auch weltweite Maßnahmen: Viele Probleme der Vergangenheit in Deutschland und Europa wie das Insektengift DDT oder Industrieemissionen von Dioxinen und Furanen harren weltweit noch ihrer Lösung. Einige Schritte sind getan, aber der Weg zur Nachhaltigkeit in der Chemie ist noch weit.
Auf dem Weg zu einer schadstofffreien Umwelt
Vom 10. bis 11. September 2024 fand der 6. REACH-Kongress mit mehr als 500 Fachexpert*innen von Unternehmen, Wissenschaft, Nicht-Regierungsorganisationen und Behörden im Umweltbundesamt (UBA) in Dessau-Roßlau statt. Im Fokus des Austausches standen Lösungsansätze, um schädliche Emissionen von Chemikalien in die Umwelt zu vermeiden. weiterlesen
Interreg ECHT
Anfang 2024 ist das Interreg-Projekt "ECHT" gestartet, bei dem das UBA Projektpartner ist. Das Ziel: Die Förderung der Kreislaufwirtschaft durch die Rückverfolgbarkeit von Chemikalien in Produkten mittels eines digitalen Produktpasses. weiterlesen
Fund eines Weichmachers in Urinproben – Fragen & Antworten
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) berichtete am 31.01.24 zum Fund von Mono-n-hexylphthalat in Urinproben von Kindern. Die Substanz wurde ebenfalls in Urinproben von Erwachsenen im Rahmen der sechsten Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit (GerES VI) nachgewiesen. Das Umweltbundesamt (UBA) hat die häufigsten Fragen und Antworten dazu zusammengestellt. weiterlesen
Ewigkeitschemikalien PFAS in Abfällen
In einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes (UBA) wurden Abfälle auf die langlebigen Chemikalien der Stoffgruppe PFAS untersucht. PFAS wurden in allen Materialien in niedrigen Konzentrationen (0,04 - 5 mg/kg) nachgewiesen. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass Regenjacken und andere eventuell mit PFAS-behandelte Textilprodukte nicht über das normale Textilrecycling entsorgt werden sollten. weiterlesen
REACH Auskunftspflichten gegenüber Verbraucherinnen/Verbrauchern
Unter REACH werden besonders besorgniserregende Stoffe (SVHCs) identifiziert und in der sogenannten Kandidatenliste geführt. Werden diese SVHCs in Erzeugnissen verarbeitet (z.B. ein Farbstoff in einem Kunststoffprodukt), gelten für Unternehmen die REACH Auskunftspflichten. weiterlesen
AskREACH
Das Projekt AskREACH sensibilisiert europaweit Bevölkerung, Handel und Industrie für sogenannte „besonders besorgniserregende Stoffe“ in Erzeugnissen. Im Projekt wurde die Smartphone-App Scan4Chem entwickelt, mit der sich Verbraucher über solche Stoffe informieren oder Erzeugnis-Lieferanten dazu anfragen können. Die europäische Chemikalienverordnung REACH bildet hierfür den gesetzlichen Rahmen. weiterlesen
Zinkoxid-Nanoformen in der REACH-Stoffbewertung: Umweltaspekte
Zusammen mit der Bundesstelle für Chemikalien und dem Bundesinstitut für Risikobewertung führt das Umweltbundesamt (UBA) seit 2017 eine REACH-Stoffbewertung zu den registrierten Nanoformen von Zinkoxid durch. Die Auswertung der Daten zu Umweltverhalten und -wirkung der registrierten Zinkoxid-Nanoformen ist abgeschlossen. weiterlesen