Internationale Klimaschutzaktivitäten

Fahnen der Staaten flattern im Windzum Vergrößern anklicken
Umweltschutz erfordert internationale Zusammenarbeit
Quelle: Marcel Schauer / Fotolia.com

In einigen Staaten wurden die Treibhausgasemissionen des Abfallsektors bereits sehr erfolgreich gemindert. Deutschland hat mit dem Ende der Deponierung von unbehandelten Abfällen einen wesentlichen Schritt umgesetzt. Das UBA arbeitet in internationalen Initiativen mit, um wirksame Maßnahmen bekannt zu machen und in anderen Ländern umzusetzen.

Treibhausgasemissionen

Die Minderung von Treibhausgasemissionen im Abfallsektor erlangt auch international immer größere Aufmerksamkeit. Nicht nur in Industriestaaten, sondern auch in Schwellen- und Entwicklungsländern besteht großes Potenzial. Dort könnten die nationalen Treibhausgasemissionen durch eine Abkehr von der Deponierung hin zu Recycling und energetischer Verwertung von Restabfällen bis 2020 um bis zu 16 Prozent sinken. Dies hat ein ⁠UBA⁠-Forschungsvorhaben ergeben. Doch auch in den Industriestaaten ist die Abfallwirtschaft noch unterschiedlich entwickelt.
Internationale Initiativen zu ⁠Klimaschutz⁠ und Luftreinhaltung wie die Climate and Clean Air Coalition und die Global Methane Initiative haben die Bedeutung der Abfallwirtschaft erkannt. Sie beziehen den Abfallsektor in ihre Bemühungen zur Minderung insbesondere von Methan ein.

Die Climate and Clean Air Coalition

Die Climate and Clean Air Coalition (CCAC) ist eine globale Partnerschaft von Staaten, internationalen Organisationen, NGO und dem privaten Sektor. Sie hat das Ziel, kurzlebige Klimaschadstoffe wie Black Carbon, Methan und Fluorkohlenwasserstoffe (FKWs) möglichst schnell zu reduzieren. Denn diese tragen erheblich zum kurzfristigen ⁠Klimawandel⁠ bei. Auf der Rio+20-Konferenz 2012 wurde die „Abfallsektor-Initiative“ (Municipal Solid Waste/ MSW-Initiative) der Koalition gegründet. Mitglieder der Steuerungsgruppe sind unter anderem ⁠UNEP⁠, Weltbank, US EPA und Environment Canada. Das UBA ist ebenfalls in der Initiative vertreten.
Die Initiative möchte Städte, insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern, bei Emissionsreduzierungen im Abfallsektor unterstützen, unter anderem durch Technologietransfer, Informationsaustausch, Netzwerke und Capacity Building.

Die Global Methane Initiative

Die Global Methane Initiative (GMI) wurde im November 2004 mit dem Ziel gegründet, Methanemissionen aus Viehhaltung, Kohlegewinnung, Abfall, der Öl- und Gasförderung sowie Abwasser zu reduzieren. An der Initiative sind heute 42 Staaten (Industriestaaten, Schwellen- und Entwicklungsländer) beteiligt. Die Initiative soll in erster Linie die Entwicklung von Projekten, die Methan mindern, vorantreiben.
Das UBA vertritt Deutschland im Subkomitee für Abfall (Municipal Solid Waste Subcommittee), das sich mit Möglichkeiten der Methanminderung und -vermeidung beschäftigt. Zu den Schwerpunkten der Arbeit gehören nationale Aktionspläne, Vorstudien, Workshops sowie Modellierung und Datensammlung.

UBA-Workshop in Indien

Das UBA veranstaltete im November 2012 gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Indien einen Workshop zum Thema Abfall und Klimaschutz in Delhi. Die Veranstalter diskutierten mit indischen Stakeholdern aus Regierung, Stadtverwaltungen, Unternehmen und NGO die aktuelle Situation des Abfallmanagements in Indien sowie zukünftige Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Treibhausgasemissionen. Die Veranstaltung war Teil eines laufenden Forschungsvorhabens.

"Abfall und Klima"