Integrierte Risikobewertung – Entscheidungshilfen für Anpassung an den Klimawandel

Hintergrund und Ziele

Ziel dieses 2-stufigen Forschungsprojektes war die Weiterentwicklung und Anwendung von Methoden und Konzepten für eine integrierte Risikobewertung sowie einer integrierten und erweiterten Vulnerabilitätsbewertungsmethode, die die ⁠Vulnerabilität⁠ Deutschlands gegenüber dem ⁠Klimawandel⁠ sektoren- und regionenübergreifend sowie mit der Vulnerabilität gegenüber anderen nicht-klimabedingten Dynamiken vergleichbar macht. Dieser Ansatz wurde zunächst exemplarisch am Systemkomplex Energie-Wasser-⁠Biomasse⁠ erprobt (s. Ufoplan FKZ 370941123, Integrative Analyse und Bewertung von Klimaänderungen und ⁠Klimafolgen⁠ als Grundlage integrierter Anpassungsmaßnahmen). Die Methode wurde in diesem Folgeprojekt auf 2 weitere Teilsysteme der Gesellschaft – ausgewählt wurden Außenhandel und soziale Ungleichheit – erweitert. Danach erfolgte eine zusammenfassende Auswertung über alle drei Module mittels eines qualitativen Synthesemodells. Insgesamt zeigt die Studie wie unterschiedliche Risiken, Klimawandel, Demographischer Wandel und Globalisierungseffekte sich gegenseitig verstärken können. Daraus folgt, dass die Wechselwirkungen zwischen diesen Prozessen in der Anpassungsforschung stärker berücksichtigt werden sollten, wie beispielsweise die durch Klimawandel verschärfte Vulnerabilität von globalen Vorleistungsketten oder der Einfluss von zunehmender sozialer Ungleichheit und regionaler Polarisierungen auf die ⁠Anpassungskapazität⁠.

Laufzeit

bis

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Deutschland

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben

Ansatz und Ergebnisse 

In diesem Teilvorhaben wurde der Klimawandel nicht explizit modelliert.

Weitere Zeitangaben 

Gegenwart

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

Es wurden keine ⁠Klimafolgen⁠ direkt untersucht.

Schritt 2b: Vulnerabilität, Risiken und Chancen

Ansatz und Risiken / Chancen 

Vulnerabilität⁠ wurde in diesem Projekt als Ausmaß der Gefährdung der Funktionsfähigkeit der Gesamtgesellschaft als Folge ihrer ⁠Exposition⁠ und ⁠Sensitivität⁠ gegenüber externen oder internen Veränderungen verstanden.
Der Schwerpunkt der empirischen Auswertung des Moduls Außenhandel lag auf der Bewertung der Rohstoffsicherheit Deutschlands, insbesondere für acht strategisch wichtige Rohstoffe, und einer Abschätzung der strukturellen Einbettung Deutschlands bezogen auf den gesamten Außenhandel.
Das Ziel des Moduls soziale Ungleichheit war es die Frage zu beantworten, wie gesellschaftliche Ungleichheit die Vulnerabilität einer Gesellschaft allgemein, also unabhängig von der Art des externen Stressors, erhöhen kann, und wie eine durch soziale Ungleichheit erhöhte Vulnerabilität begründet und für Deutschland gemessen werden könnte.

Dringlichkeit und Priorisierung von Anpassungsbedarf 

Die Analyse der Bevölkerungsentwicklung, der Rohstoffabhängigkeit und des Klimawandels zeigt, dass diese Dynamiken insbesondere Auswirkungen auf die politische Handlungsfähigkeit haben, beispielsweise auf die Verfügbarkeit freier Mittel im öffentlichen Haushalt (nach Ausgaben und Kredittilgungen) oder die politische Legitimität. Der öffentliche Haushalt wird durch die Einnahmen aus Steuern und Abgaben sowie durch die Ausgaben durch Sozial- und Transferleistungen beeinflusst; die Legitimität ergibt sich aus dem in der Bevölkerung vorhandenen Sozialkapital als Funktion sozial-struktureller Merkmale. Angesichts multipler Risiken und hoher ⁠Unsicherheit⁠ wird daher von den Autoren der Studie die verstärke Beachtung von Puffern und Redundanzen zur Erhöhung der ⁠Resilienz⁠ gesellschaftlicher Systeme empfohlen. Eines der wichtigsten Instrumente dazu ist die Bildung.

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

Umweltbundesamt, UFOPLAN

Projektleitung 

Potsdam Institut für Klimaforschung

Ansprechpartner

Potsdam Institut für Klimafolgenfolgenforschung (PIK)
Telegraphenberg A31
14473 Potsdam

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Handlungsfelder:
 Energieinfrastruktur  Industrie und Gewerbe  Küsten- und Meeresschutz  Landwirtschaft  Handlungsfeldübergreifend