Hexabromcyclododecan (HBCDD)

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Strukturformel von HBCDD
Quelle: Umweltbundesamt

HexaBromCycloDoDecan(⁠HBCDD⁠, auch mit HBCD abgekürzt) (CAS Nummer 3194-55-6) ist ein halogenierter aliphatischer Kohlenwasserstoff und besitzt 16 Stereoisomere.

Rechtlicher Hintergrund

HBCDD wurde 2013 in Anlage A des Stockholmer Übereinkommens aufgenommen und im Anschluss in der EU ⁠POP⁠-Verordnung Anhang I, Anhang IV und Anhang V gelistet.

Weitere Informationen zu den rechtlichen Hintergründen finden Sie hier:

Produktionsdaten

HBCDD ist bereits seit dem Ende der 1960er Jahren auf dem Weltmarkt vorhanden. In Deutschland wurde HBCDD seit Ende der 1980er Jahre von BASF als Flammschutzmittel unter dem Namen Hexabromid verkauft. Im Jahr 2011 lag die weltweite Produktion bei 28.000 Tonnen, von denen 13.000 in Europa und den USA produziert worden sind. Nach der Aufnahme von HBCDD in Anhang A des ⁠Stockholmer Übereinkommens⁠ fiel der Verbrauch in der EU in 2014 auf 10.800 Tonnen und im darauffolgenden Jahr auf 2.800 Tonnen ab. Heutzutage wird HBCDD in der EU weder hergestellt noch gehandelt.

Verwendung und Vorkommen in Erzeugnissen und Abfällen

Verwendet wurde HBCDD als flammenhemmender Zusatzstoff für Polymere und Textilien, welche in Gebäuden (Dämmstoffe), Verpackungen, Fahrzeugen und Elektrogeräten verbaut sind. Diese Verwendungen wurden 2013 verboten, wobei noch einige Ausnahmen bis 2018 gelistet waren. Der Ausstieg in der Textilindustrie geschah bereits 2007. Hier finden Sie weitere Informationen zu HBCDD.

HBCDD-Abfall entsteht durch den Einsatz als Flammschutzmittel in Verpackungsmaterial, Elektronikgehäusen und Textilien. Das aktuell größte Vorkommen von HBCDD-Abfall stammt von Dämmstoffplatten in Gebäuden. Auf Grund der langen Lebensdauer dieser Produkte wird HBCDD in den kommenden Jahren weiterhin in Bauschuttabfällen aufzufinden sein.

Ebenfalls können nach wie vor Erzeugnisse, welche HBCDD oberhalb der erlaubten unbeabsichtigten Spurenverunreinigung von 100 mg/kg enthalten, durch Importe nach Deutschland gelangen. Diese Importe von Erzeugnissen über der festgelegten unbeabsichtigten Spurenverunreinigung sind damit illegal.

Umwelt- und Gesundheitsaspekte

HBCDD hat ein hohes Potenzial zur Bioakkumulation und Biomagnifikation. Es ist in der Umwelt persistent und hat ein Potenzial für den weiträumigen Transport in der Umwelt. Hier finden Sie weiterführende Informationen zu den negativen Eigenschaften von HBCDD für die Umwelt. 

Maßnahmen und Herausforderungen

Weiterführende Informationen zu den Herausforderungen durch die Anwendung von HCBDD in Dämmstoffen und entsprechende Maßnahmen finden Sie im Folgenden:

 
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 HBCDD  HBCD  POP  Persistenter organischer Schadstoff  Stockholmer Übereinkommen  EU-POP-Verordnung  Stockholm-Konvention