Nr.: 69Newsletter Klimafolgen und Anpassung

Liebe Leserinnen und Leser,

fünf Jahre nach dem ersten Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie hat die Bundesregierung vergangene Woche den Zweiten Fortschrittsbericht mit dem dritten Aktionsplan Anpassung beschlossen. Neben den wesentlichen Ergebnissen der zurückliegenden Jahre zeigt der Bericht die politischen Leitlinien und Schwerpunkte für die Zukunft auf. Lesen Sie mehr dazu in unserer Schwerpunktrubrik.

Aus der Tatenbank stellen wir Ihnen diesmal das Interkommunale Netzwerk zur Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen an klimawandelbedingte Trockenereignisse im Naturpark Südschwarzwald vor.

Eine interessante Lektüre wünscht
Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt

Schwerpunkt

Zweiter Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie und dritter Aktionsplan

Begrüntes Dach
Dach- und Fassadenbegrünung zählen zu den Anpassungsmaßnahmen in den Städten
Quelle: finecki / Fotolia

Das Bundeskabinett hat mit dem zweiten Fortschrittsbericht die künftigen Schwerpunkte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland beschlossen. Hierzu zählen bessere Grundlagen für die Finanzierung der Klimaanpassung. Zudem will der Bund mit über 180 konkreten Maßnahmen im dritten Aktionsplan Anpassung Deutschland klimafest machen, gegen Risiken durch Hoch- und Niedrigwasser oder gestörte Infrastrukturen, Beeinträchtigungen der Landwirtschaft, Gesundheitsgefahren, Sicherheitsrisiken in der Wirtschaft sowie Herausforderungen des Bevölkerungsschutzes. Außerdem fördert das Bundesumweltministerium erstmals soziale Einrichtungen mit bis zu 150 Millionen Euro bei ihren speziellen Herausforderungen in der Klimaanpassung.

Am 6. November wird Bundesumweltministerin Svenja Schulze und der Präsident des Umweltbundesamtes Prof. Dr. Dirk Messner den Zweiten Fortschrittsbericht auf der Konferenz „Klimaresilient in die Zukunft“ vorstellen und mit politischen Akteuren und Expertinnen und Experten diskutieren. Im Anschluss werden sie den Preis „Blauer Kompass“ für vorbildliche Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel verleihen.

Anpassungspolitik – Neues vom Bund

Nationaler Wasserdialog des BMU abgeschlossen

Nach zwei Jahren Beratungen mit mehr als 200 Expertinnen und Experten hat das Bundesumweltministerium den Nationalen Wasserdialog abgeschlossen. Ziel war es, Wege und Methoden zu finden, den natürlichen Wasserhaushalt deutschlandweit zu erhalten, zu schützen und für die Herausforderungen durch den Klimawandel zu wappnen. In diesem Sinne hat sich der Wasserdialog den unterschiedlichen Ansprüchen an die Wassernutzung gewidmet, die Schadstoffbelastung genauer betrachtet und einen Blick auf Organisations- und Verwaltungsstrukturen rund um den Wasserschutz geworfen. Im Ergebnis stehen Empfehlungen und konkrete Vorschläge, die nächstes Jahr in eine nationale Wasserstrategie einfließen sollen.

Aus Forschung und Praxis

Regional

Checkliste zu klimawandelangepassten Quartieren in Hessen

Quartieren kommt bei der Klimaanpassung eine Schlüsselrolle zu. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hat eine Checkliste erstellt, die Kommunen dabei helfen soll, die Potenziale ihrer Quartiere zu erkennen. Darin zeigen übersichtliche Tabellen auf einen Blick, was bei der Planung von klimaangepassten Quartieren zu beachten ist und wie die Klimaanpassung von Gebäuden, Grünflächen und Infrastruktur vor Ort überprüft werden kann. Abgerundet wird die interaktive PDF-Datei mit Links zu weiterführenden Seiten sowie Informationen zu Klimaanalysen, Oberflächen und Fassadenbegrünungen.

Themenheft untersucht Folgen des Klimawandels in Rheinland-Pfalz

Schon jetzt sind die Auswirkungen des Klimawandels auch in Rheinland-Pfalz spürbar: Starkregen, Temperaturanstieg und Trockenheit machen etwa Landwirtinnen und Landwirten zu schaffen. Das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen widmet sich zu seinem zehnjährigen Bestehen gemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz der Frage, wie sich das Klima in dem Bundesland bis zum Ende des 21. Jahrhunderts verändern wird. Das „Themenheft Klimawandel – Entwicklungen in der Zukunft“ stellt zwei Szenarien gegenüber und untersucht, welche Auswirkungen unterschiedliche Klimaschutzambitionen etwa auf die Temperatur und Niederschläge haben könnten und zeigt damit die Notwendigkeit der Klimaanpassung.

National

Bundespreis Umwelt und Bauen zeichnet klimaangepasstes Gebäude aus

Der Bundespreis Umwelt und Bauen zeichnet Bauprojekte aus, die umweltverträglich realisiert wurden. In diesem Jahr ging der Sonderpreis Nachhaltigkeit und Innovation unter anderem an das Verwaltungsgebäude der RAG Stiftung auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen. Das „Kreislaufhaus“ wurde bereits 2017 fertiggestellt und berücksichtigt den Nachhaltigkeitsgedanken genauso wie die Klimaanpassung in allen Bereichen der Planung, des Baus und Gebäudebetriebs. Die Materialien sorgen für ein angenehmes Raumklima, während Zisternen das gesammelte Regenwasser auf dem begrünten Dach auffangen und für Bewässerung und die WC-Spülungen nutzbar machen.

Verein Deutscher Ingenieure: Unterstützung für Städte bei der Anpassung an den Klimawandel

Projekte der Stadtentwicklung müssen laut Baugesetzbuch die Veränderung des Klimas berücksichtigen. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) gibt Politikerinnen und Politikern, Planerinnen und Planern sowie Sachverständigen nun mit der Richtlinie VDI 3787 Blatt 8 konkrete Informationen und Empfehlungen zu dem Thema. Die Richtlinie zeigt die zum Teil komplexen Zusammenhänge auf und gibt Hinweise für eine klimagerechte Stadtplanung. Schwerpunkt der Richtlinie sind die Anpassung urbaner Strukturen und deren Auswirkungen auf das sich verändernde Stadtklima. Die Richtlinie beschreibt zudem die Wirkung von Maßnahmen und setzt Bezüge zu Regional-, Flächennutzungs- und Bauleitplänen.

Baden-Württemberg Stiftung sucht innovative Forschungsansätze zur Klimaanpassung

Die Baden-Württemberg Stiftung sucht innovative Forschungsansätze, die Privatpersonen, Vereine oder regional aufgestellte Organisationen als Zielgruppen haben. Ziel des Programms ist es, Technologien zur Klimaanpassung zu entwickeln, als konkrete Prototypen zu testen und ihre Nutzbarkeit zu evaluieren. Eine interdisziplinäre Herangehensweise und die Zusammenarbeit mit Nutzern der entwickelten Lösung werden besonders berücksichtigt. Projekte können sich noch bis zum 17. Dezember 2020 auf das Forschungsprogramm der Stiftung bewerben.

MONARES-Leitfaden erleichtert Städten die Bewertung ihrer Klimaanpassungsmaßnahmen

Viele Städte und Kommunen setzen inzwischen auf Maßnahmen, die ihre Klimaresilienz verbessern sollen. Das Forschungs- und Beratungsinstitut adelphi hat mit dem Projekt MONARES jetzt eine Handreichung entwickelt, die den Städten die Evaluation ihrer Maßnahmen erleichtern soll. Da sie im Rahmen des Förderschwerpunkt „Klimaresilienz durch Handeln in Stadt und Region“ des Bundesforschungsministeriums entwickelt wurde, ist sie besonders für dort vertretene Projekte geeignet. In vier Schritten erfahren Interessierte, wie sie bei der Bewertung ihrer Klimaanpassungsmaßnahmen vorgehen können, welche Methoden zur Datenerhebung sinnvoll sind und auf welche Rahmenbedingungen sie achten sollten.

Versicherungsverband: Weniger Schäden durch Stürme, Hagel und Überschwemmungen

Deutschland ist im vergangenen Jahr vergleichsweise wenig von Naturkatastrophen wie Stürmen, Hagel oder Überschwemmungen getroffen worden. Die versicherten Schäden lagen mit drei Milliarden Euro knapp zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in seinem Naturgefahrenreport berichtet. Im Vergleich zum langjährigen Mittel (3,7 Milliarden Euro) sank die Schadenssumme sogar um 20 Prozent. Von den Gesamtschäden 2019 entfielen 2,7 Milliarden Euro auf Sturm- und Hagelschäden an Gebäuden, die restlichen 300 Millionen Euro entstanden durch sogenannte Elementargefahren wie Hochwasser, Starkregen oder Erdrutsche.

Zusätzlich stellt der GDV gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst in dem „Fachbericht – Forschungsprojekt Starkregen“ die wichtigsten Ergebnisse eines Forschungsprojekts zum Zusammenhang zwischen Starkregen und versicherten Schäden dar.

Kritische Analyse zur Entwicklung von Grünflächen in Großstädten

Bei der Klimaanpassung von Städten kommt Grünflächen und Parks eine wichtige Bedeutung zu. Umso erfreulicher war die Nachricht des Statistischen Bundesamts, dass Großstädte in Deutschland immer grüner würden. Wissenschaftler des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung haben die Zahlen kritisch hinterfragt und kommen zu einem anderen Ergebnis: Kleingärten oder Grünflächen in Siedlungserweiterungen am Stadtrand seien nicht für alle Bewohnerinnen und Bewohner von Städten zugänglich. Statt 25 Quadratmeter, wie das Statistische Bundesamt angab, stünden Großstädtern tatsächlich nur 13,1 Quadratmeter Grünflächen zur Verfügung. Gerade sozial schlechter gestellte Personen müssten sich häufig wenige Parks mit vielen Nutzern teilen.

Global

Studie: Ernährungsindustrie berücksichtigt Folgen des Klimawandels noch zu wenig

Dürresommer wie 2018 haben Ernten in Deutschland erheblich geschmälert. In Zukunft ist damit zu rechnen, dass der Klimawandel immer häufiger Auswirkungen auf die Umsätze und Gewinne in der Landwirtschaft haben wird. Dennoch berücksichtigt die Lebensmittelindustrie bislang noch zu selten die physischen Folgen des Klimawandels sowie die Risiken, die sich aus dem Übergang in eine C02-arme Wirtschaft ergeben können. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. Demnach legen nur 45 Prozent der Unternehmen Rechenschaft ab über die Auswirkungen klimabezogener Risiken auf ihr Geschäft, wie PwC mit Bezug auf den Bericht der „Task Force on Climate-related Financial Disclosures“ schreibt.

UN-Report: Klimawandel führt zu mehr Naturkatastrophen

Der Klimawandel hat in den vergangenen 20 Jahren die Zahl der Naturkatastrophen deutlich steigen lassen. Diese Entwicklung beschreibt der Bericht „The Human Cost of Disasters 2000 – 2019“, den die UN zum Internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung veröffentlicht hat. Demnach ist die Zahl der Ereignisse durch extreme Temperaturen um 230 Prozent gestiegen. Insgesamt 165.000 Menschen seien zwischen 2000 und 2019 durch extreme Temperaturen zu Tode gekommen. Alle Länder müssten sich deutlich besser auf Hitzewellen vorbereiten. Insgesamt stieg die Zahl der Naturkatastrophen laut dem Bericht von 4.212 auf 7.348.

Österreich: Green Finance Programm unterstützt Klimainvestitionen

Viele Investitionen und Projekte zum Schutz des Klimas oder zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels scheitern an einer fehlenden Finanzierung. Der österreichische Klima- und Energiefonds hat jetzt das Programm Green Finance aufgesetzt, um Anleger bei Klimainvestitionen zu unterstützen. Gefördert werden die Erstellung von Businessplänen für Klimaschutz und -anpassungsprojekte, bei denen die Wirtschaftlichkeit und Renditeerwartungen plausibel dargelegt werden. Außerdem wird die Platzierung von Klimaprojekten am Finanzmarkt unterstützt, indem administrative Nebenkosten übernommen werden. Das Förderprogramm, mit dem Österreich laut eigenen Angaben eine europäische Vorreiterrolle einnimmt, ist mit 1,1 Millionen Euro dotiert und läuft noch bis zum 26. Februar 2021.

Zukunftsszenarien für Mittelmeerstädte unter steigendem Meeresspiegel entwickelt

Hochwasser in Folge des steigenden Meeresspiegels bedroht insbesondere Städte und Gebiete in Küstennähe, die 20 Meter unter dem Meeresspiegel liegen. Wie stark sie insbesondere durch weitere Ausdehnung gefährdet sind, haben Forschende der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gemeinsam mit Partnern aus Berlin und Athen untersucht. Das Team hat ein neues Modell entwickelt, das anhand verschiedener Szenarien die Stadtentwicklung von zehn Mittelmeerländern räumlich und zeitlich vorhersagen will. Die Ergebnisse sind unterschiedlich: Je nach Stadtentwicklungsszenario variiert der Anstieg der Gefährdung bestimmter Küstenregionen bis 2100 um bis zu 104 Prozent. Will man das Überflutungsrisiko im Zuge der Klimaanpassung verringern, müsste sich die Stadtentwicklung auf Gebiete außerhalb der Küstenzonen konzentrieren. 

Gewässerökologen rufen zu Handeln gegen Klimafolgen auf

Durch den Klimawandel geraten viele Gewässer aus dem ökologischen Gleichgewicht: Fließgewässer führen weniger Wasser, Uferbereiche und Auenlandschaften trocken aus. Forscherinnen und Forscher aus aller Welt haben jetzt in einem gemeinsamen Statement Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu sofortigem Handeln aufgefordert, um die Auswirkungen des Klimawandels auf Gewässer einzudämmen. In dem Papier haben sie Studien zusammengetragen, die Folgen des Klimawandels auf Gewässerökosysteme belegen. Unterzeichnet haben das Papier 110 Fachgesellschaften, die sich mit aquatischer Ökosystemforschung auseinandersetzen, darunter auch die Deutsche Gesellschaft für Limnologie (DGL).

Publikationen

Deutschsprachig

UBA: Vorschlag für Vereinheitlichung des Klimamanagements in Unternehmen

Immer mehr Unternehmen und Organisationen haben eine Klimastrategie oder ein Klimamanagement – allerdings in unterschiedlicher Qualität. Mit dem Bericht „Klimamanagement in Unternehmen“ macht das Umweltbundesamt jetzt einen Vorschlag für einen einheitlichen Anforderungsrahmen an das betriebliche Klimamanagement. Der Baustein setzt an das Umweltmanagementsystem nach der EMAS-Verordnung (Eco-Management and Audit Scheme) an. Er eignet sich sowohl für Unternehmen und Organisationen, die bereits ein Umweltmanagementsystem haben, als auch für Neueinsteiger. Der Bericht bietet zudem Hilfestellungen zur praktischen Umsetzung eines Klimamanagements.

BBSR: Empfehlungen für klimaangepasstes Bauen

In Zukunft müssen Gebäude an die Folgen des Klimawandels angepasst werden, um etwa Schäden durch Extremwetterereignisse zu verhindern. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung hat sich in einem Forschungsprojekt mit der Frage befasst, wie klimaangepasstes Bauen gelingen kann. Die Forscherinnen und Forscher untersuchten, welche Klimaänderungen erwartet werden und welche Folgen Sommerhitze, Starkregen, Hochwasser, Hagel und Sturm auf Gebäude haben. Anhand eines Mustergebäudes geben die Expertinnen und Experten Empfehlungen, welche Maßnahmen gegen die Wetterextreme nötig sind.

Englischsprachig

Europäische Umweltagentur: Städte müssen sich stärker bei Klimaanpassung anstrengen

Obwohl viele Behörden die Bedeutung des Klimawandels und seiner Folgen auf Städte bereits erkannt haben, werden nur langsam Maßnahmen in diesem Bereich umgesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Europäischen Umweltbehörde (EEA). Konkrete Lösungen wie mehr Grünflächen in Städten würden in Europa in sehr unterschiedlichem Maße umgesetzt. Die EEA ruft hier zu mehr Anstrengungen auf und empfiehlt in einem zweiten Bericht zudem, dass Maßnahmen stärker evaluiert werden müssten. Nur so könnten die EU und die nationalen Regierungen lokale Strategien effektiv unterstützen.

Tatenbank – Nichts zum Ausruhen

Interkommunales Netzwerk zur Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen an klimawandelbedingte Trockenereignisse im Naturpark Südschwarzwald (IWaN)

abgestorbene Bäume im Wald

Trockenheit ist im Schwarzwald schon jetzt eine Herausforderung
Quelle: Carla van der Meyden / ifpro

Der Klimawandel und seine Folgen lassen die Wahrscheinlichkeit von längeren Trockenperioden sowie deren Häufigkeit steigen. Zu den besonders vulnerablen Gebieten in Bezug zum Wassermangel zählt in Deutschland der südliche Schwarzwald. Der fesa e.V. hat daher das Projekt „Interkommunales Netzwerk zur Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen an klimawandelbedingte Trockenereignisse im Naturpark Südschwarzwald (IWaN)“ initiiert.

Die Beschaffenheit des Untergrunds in der Region sowie die Wasserversorgung aus kleinen Reservoirs und oberflächennahen Quellen schränken die Wasserspeicherkapazitäten ein. Weitere Besonderheiten sind die geringe Dichte der Wasserfernversorgung und ein hoher Anteil an Eigenwasserversorgenden, was sich vor allem in der abgeschiedenen Lage begründet. Kommunen und einzelne Anwesen, die ihr Wasser ausschließlich aus oberflächennahen Quellen beziehen, mussten vereinzelt in Trockenperioden schon mit Tankwagen versorgt werden.

Das Projekt IWaN versucht deshalb mit den Kommunen Anpassungsstrategien und -maßnahmen an klimawandelbedingte Auswirkungen, insbesondere Trockenheitsereignisse, auf den Wasserhaushalt zu entwickeln. Dafür vernetzten die Verantwortlichen des fesa e.V. die einzelnen Akteure miteinander und identifizieren gemeinsam mit Wasserexperten Nutzungspotentiale, um den bereits existenten und verstärkt drohenden Wassermangel entgegenzutreten. Aufbauend auf identifizierten Handlungsbedarfen wurden in Workshops erste Lösungsansätze wie etwa die Schaffung von Versorgungsverbünden und die Sensibilisierung der Bevölkerung entwickelt. Ein abschließender Kongress des Ende 2020 auslaufenden Projektes soll die Möglichkeit bieten, an konkreten Anpassungsmaßnahmen und Lösungsstrategien zu arbeiten sowie die Vernetzung der Akteure weiter voranzubringen.

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