Batterien und Akkus

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- Batterien meiden, wo möglich: Kaufen Sie netzbetriebene oder batteriefreie Geräte.
- Verwenden Sie Akkus statt Batterien.
- Kaufen Sie Batterien und Akkus ohne giftige Schwermetalle.
- Verlängern Sie die Lebensdauer von Akkus durch „richtige“ Behandlung.
- Entsorgen Sie Altbatterien und Altakkus sachgerecht in Sammelboxen (Handel) oder bei kommunalen Sammelstellen.
- Entnehmen Sie vor der Rückgabe von alten Elektrogeräten Batterien und Akkus.
Batterien (nicht wiederaufladbar) und Akkus (wiederaufladbar) liefern – „jenseits der Steckdose“ – Strom für mobile Anwendungen. Nicht wiederaufladbare Batterien tun dies allerdings auf sehr ineffiziente Art und Weise. Denn Batterien benötigen zu ihrer Herstellung 40- bis 500-mal mehr Energie, als sie bei der Nutzung später zur Verfügung stellen. Ähnlich ungünstig sieht es mit den Kosten aus: Elektrische Energie z.B. aus AA-Batterien ist mindestens 300-mal teurer als Energie aus der Steckdose (Stiftung Warentest 2010).
Netzbetriebene statt batteriebetriebene stationäre Geräte: Wenn Geräte nur stationär genutzt werden, sollten sie direkt über die Steckdose betrieben werden. Überlegen Sie daher vor einer Anschaffung, wie oft Sie Geräte wie z.B. Bohrer oder Rasierer außerhalb der Reichweite von Steckdosen benutzen werden und ob Sie dafür bereit sind, wesentliche Nachteile in Kauf zu nehmen. In der Regel sind netzbetriebene Geräte ohne Akku leistungsfähiger und kostengünstiger. Dazu halten netzbetriebene Geräte ohne Akku oft länger, da die abnehmende Akkuleistung häufig für das Lebensdauerende der Geräte verantwortlich ist.
Batteriefreie oder solare mobile Geräte: Es gibt auch mobile Geräte, die ohne Batterien auskommen (z.B. mechanische oder automatische Uhren) oder solarbetrieben sind (z.B. Solar-Taschenrechner oder Solar-Uhren). Sie erkennen diese Produkte unter anderem an der Kennzeichnung mit dem Blauen Engel und dem Hinweis „weil ohne Batterie“ oder „weil solarbetrieben und schadstoffarm“.
Akkus für mobile Geräte: Falls die technischen Voraussetzungen Ihres Gerätes eine Wahl zwischen Batterien oder Akkus erlauben, dann sind Akkus die bessere Alternative. Durch das mehrfache Wiederaufladen Ihres Akkus mildern Sie die ineffiziente Art der Energieversorgung durch Batterien. Systeme sind:
Standardbaugrößen AAA (Micro), AA (Mignon), C (Baby), D (Mono) und 1604 D (9 V Block):
Akkupacks in Geräten:
Akkus pfleglich behandeln: Jedes Mal, wenn ein Akku neu aufgeladen wird, ersetzt er im Prinzip eine Batterie. Je länger die Lebensdauer eines Akkus ist, umso größer ist somit der Einspareffekt des Akkus gegenüber der Batterie. Sie können die Lebensdauer von Akkus vergrößern, indem Sie Akkus fachgerecht lagern und zum richtigen Zeitpunkt wieder laden. Dies ist abhängig von den verwendeten Akkus:
Umgang mit ausgelaufenen Batterien:
Richtige Entsorgung: Werfen Sie Batterien und Akkus nie in den Hausmüll, sondern bringen Sie Ihre verbrauchten Batterien und Akkus in die Batterie-Sammelboxen im Handel. Verbraucher/-innen sind hierzu gesetzlich verpflichtet. Sammelboxen müssen überall dort vorhanden sein, wo Batterien verkauft werden. Auch Kommunen nehmen Altbatterien zurück, beispielsweise über Schadstoffmobile oder auf Wertstoffhöfen. Die getrennte Sammlung hält zum einen die Schadstoffe aus Hausmüll und Umwelt fern. Zum anderen ermöglicht sie die Verwertung der Batterien und damit die Rückgewinnung wertvoller Stoffe wie z.B. Stahl, Zink und Nickel.
Was Sie noch tun können:
Umweltrelevanz: In Batterien und Akkus stecken Wertstoffe wie Zink, Eisen, Aluminium, Lithium und Silber. Einige der möglichen Inhaltsstoffe wie Quecksilber, Cadmium und Blei sind giftig und gefährden bei einer unsachgemäßen Entsorgung die Umwelt. So können Schwermetalle gesundheitsschädigende Wirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen haben und sich in der Nahrungskette sowie in der Umwelt anreichern. Gelangen sie beispielsweise in Gewässer und reichern sich in Fischen an, können die Schwermetalle auf indirektem Weg über die Nahrungskette in den menschlichen Körper gelangen. Quecksilber und seine Verbindungen sind hochgiftig für den Menschen. Sie führen bei hohen und länger auftretenden Belastungen zu Beeinträchtigungen, insbesondere des Nerven-, des Immun- und des Fortpflanzungssystems. Cadmiumverbindungen können beispielsweise Nierenschäden hervorrufen und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein, wenn sie über die Atemluft aufgenommen werden. Blei kann auf verschiedene Organe und das zentrale Nervensystem schädigend wirken. Es lagert sich in den Knochen ab und kann biochemische Prozesse im Körper stören. Auf Wasserorganismen wirkt es ebenfalls hochgiftig.
Gesetzliche Grundlage: Daher sind Batterien (Geräte-, Fahrzeug-, und Industriebatterien) mit Quecksilber (Hg) verboten. Höchstens eine minimale Verunreinigung (Belastung) von maximal 0,0005 Prozent Quecksilber ist erlaubt. Die letzte Ausnahme vom Quecksilberverbot galt für Knopfzellen und ist erfreulicherweise am 1. Oktober 2015 vom Gesetzgeber beseitigt worden. Auch für Cadmium in Batterien gibt es sehr strenge Grenzwerte: So sind Gerätebatterien und -akkus mit mehr als 0,002 Gewichtsprozent Cadmium für die meisten Anwendungen verboten. Vom Cadmiumverbot für Gerätebatterien und -akkus noch ausgenommen sind Anwendungen in:
Die Ausnahme für Gerätebatterien (NiCd-Akkus) in schnurlosen Werkzeugen galt nur noch bis zum 31.12.2016.
In Deutschland sinkt die in Verkehr gebrachte Masse der Nickel-Cadmium-Akkus seit Jahren: 2014 waren es noch 568 Tonnen. Gegenüber dem Jahr 2013 beispielsweise war das ein Rückgang um 27 Prozent bzw. 207 Tonnen. Gründe für diese erfreuliche Entwicklung sind aus unserer Sicht die im Batteriegesetz verankerten Grenzwerte für Schwermetalle (Cadmiumverbot) sowie das veränderte Verbraucherverhalten. Die Verbraucherinnen und Verbraucher entscheiden sich zunehmend für die leistungsstärkeren NiMH- oder Li-Ion-Akkus.
Geregelt werden die erwähnten Stoffverbote für Quecksilber und Cadmium im Batteriegesetz (BattG). Das BattG richtet sich unter anderem an Hersteller, Vertreiber, Endverbraucher und öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger (beispielsweise die Wertstoffhöfe der Kommunen). Im Rahmen der Produktverantwortung sollen Hersteller und Vertreiber die durch Altbatterien und Altakkus verursachten Umweltbelastungen auf ein Minimum reduzieren, indem hohe Sammelmengen und die ordnungsgemäße Entsorgung alter Batterien und Akkus sichergestellt werden. Die Vertreiber (Händler) sind verpflichtet, Altbatterien und Altakkus kostenlos zurückzunehmen. Seit dem 25.11.2015 sind auch die Kommunen verpflichtet, Geräte-Altbatterien aus Elektrogeräten kostenlos zurückzunehmen. Auch zuvor wurden Altbatterien umfänglich an den kommunalen Sammelstellen zurückgenommen – bislang jedoch ohne Verpflichtung. Die gesammelten Geräte-Altbatterien/ Altakkus werden über die Vertreiber, Kommunen oder Behandlungseinrichtungen den Rücknahmesystemen für Geräte-Altbatterien zur Verfügung gestellt. Im Auftrag der verpflichteten Hersteller sorgen die Rücknahmesysteme für die Verwertung der Geräte-Altbatterien und Altakkus.
Rücknahmesysteme für Geräte-Altbatterien: Folgende vier Rücknahmesysteme sind aktuell in Deutschland tätig:
sowie die herstellereigenen Rücknahmesysteme für Geräte-Altbatterien
Verbraucherinnen und Verbraucher sind im Gegenzug gesetzlich verpflichtet, alle anfallenden Altbatterien beim Handel oder den weiteren Sammelstellen zurückzugeben.
Ob Smartphone, Wecker, Fernbedienung, Laptop, Kamera oder Küchenwaage – ständig benutzen wir Geräte mit Batterien oder Akkus. Aber sind Akkus wirklich immer ökologischer als Batterien? Und welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Typen mit den komplizierten Namen: Zink-Kohle-Batterien, Alkali-Mangan-Batterien, Lithium-Ionen-, Nickel-Metallhydrid- und LSD-Nickel-Metallhydrid-Akkus? Wie pflegt man sie richtig und wie gut lassen sie sich recyceln? Diese Fragen beantwortet Katja Tschetschorke vom Umweltbundesamt.