HUE-1: Beherrschbarkeit von Klimawandelfolgen

Das Bild zeigt eine Grafik, in der viele hell- und dunkelgraue Fragezeichen übereinandergestapelt sind. Oben auf liegt ein gelbes Fragezeichen.zum Vergrößern anklicken
Können wir den Klimawandel noch in den Griff bekommen ? Es gibt Skepsis.
Quelle: Vlad Chorniy / stock.adobe.com

Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel

Inhaltsverzeichnis

 

HUE-1: Beherrschbarkeit von Klimawandelfolgen

Seit dem Jahr 2010 nimmt der Anteil der im Rahmen einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage befragten Bürgerinnen und Bürger ab, die der Meinung sind, dass die Klimawandelfolgen in Deutschland zu bewältigen sind. 2016 waren 63 % der Befragten wenig oder überhaupt nicht überzeugt.

Die Stapelsäulen-Grafik zeigt von 2002 bis 2016 im 2-Jahres-Abstand den Anteil der Befragten in Prozent  mit ihrer Überzeugung, dass in Deutschland die Probleme, die aus dem Klimawandel resultieren, bewältigbar sind.
HUE-1: Beherrschbarkeit von Klimawandelfolgen

Die Stapelsäulen-Grafik zeigt von 2002 bis 2016 im 2-Jahres-Abstand den Anteil der Befragten in Prozent mit ihrer Überzeugung, dass in Deutschland die Probleme, die aus dem Klimawandel resultieren, bewältigbar sind. Es gibt die folgenden Kategorien: voll und ganz überzeugt (kein Trend), ziemlich überzeugt (keine sinnvolle Trendberechnung möglich), wenig überzeugt (keine sinnvolle Trendberechnung möglich), überhaupt nicht überzeugt (keine sinnvolle Trendberechnung möglich). Ab 2014 gibt es auch die Kategorie weiß nicht. Die Kategorien voll und ganz überzeugt und ziemlich überzeugt halten sich mit den Kategorien wenig überzeugt überhaupt nicht überzeugt in etwa die Waage. Von 2008 bis 2014 überwogen die positiven Einschätzungen, in den anderen Jahren die negativen. Die größte Skepsis gab es 2016.

Quelle: BMU & UBA (Umweltbewusstsein in Deutschland)
 

Bekommen wir die Klimawandelfolgen in den Griff?

Die Verfügbarkeit und der Zugang zu möglichst belastbaren Abschätzungen der künftigen Klimaänderungen und der damit verbundenen Folgen sind eine wesentliche Voraussetzung für angemessene politische, administrative, betriebliche und private Entscheidungen und entsprechendes Handeln.

Die Bundesregierung sieht es als eine ihrer zentralen Aufgaben, für eine solche ausreichende Informationsbereitstellung zu sorgen und Betroffenheiten und Entscheidungshilfen überzeugend darzustellen. Hierzu hat die Bundesregierung unter anderem das Deutsche Klimavorsorgeportal ins Leben gerufen. Unter www.klivoportal.de können Behörden, Unternehmen und die Zivilgesellschaft geprüfte Unterstützungsangebote zur ⁠Anpassung an den Klimawandel⁠ gezielt finden und anwenden. Ob die bereitgestellten Informationen letztendlich aber auf das Interesse der relevanten gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure stoßen und diese motivieren, rational und zielführend tätig zu werden, hängt in erheblichem Umfang von deren Problemwahrnehmung ab. Nur wenn ein breiter gesellschaftlicher Konsens besteht, dass der Klimawandel eine ernst zu nehmende Herausforderung darstellt, wird es auch in Deutschland flächendeckend zur Konzeption und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen kommen.

Das Wissen, wie der Klimawandel und seine Folgen in der Gesellschaft wahrgenommen und bewertet werden, ist für den Bund eine wichtige Grundlage, um seine Informationspolitik angemessen ausgestalten und seine Förderaktivitäten zielführend ausrichten zu können.

Diese gesellschaftliche Bewertung der Problematik ist dabei Resultat vieler und mitunter komplex zusammenwirkender Faktoren. Entscheidend sind unter anderem die persönliche Risikoeinschätzung, der individuelle Informationsstand über Ursachen, Folgen und Handlungsmöglichkeiten, das Vertrauen in die staatliche Handlungsfähigkeit sowie die von der privaten und beruflichen Lebenssituation abhängigen Handlungsspielräume der Einzelnen.

In der im Auftrag des ⁠UBA⁠ zweijährlich durchgeführten repräsentativen Bevölkerungsumfrage „Umweltbewusstsein in Deutschland“ I sind mehrere Fragen enthalten, die Rückschlüsse zu den Einschätzungen der befragten Bürgerinnen und Bürger bezüglich der Klimawandelfolgen zulassen. Seit dem Jahr 2002 ist im Fragenkatalog der Umweltbewusstseinsstudie auch die Frage enthalten, inwieweit die Befragten davon überzeugt sind, dass wir in Deutschland die Probleme, die aus dem Klimawandel resultieren, bewältigen können. Die Ergebnisse zu dieser Frage sind der nebenstehenden Grafik zugrunde gelegt.

Für die zurückliegenden Jahre lässt sich noch keine Trendaussage treffen. Trotzdem ist festzustellen, dass bis zum Jahr 2006 die Mehrheit der Befragten noch wenig bis überhaupt nicht von der Bewältigbarkeit der Klimawandelfolgen überzeugt war. In den Jahren von 2008 bis 2012 hat sich ein anderes Mehrheitsverhältnis eingestellt, und die Einschätzungen fielen optimistischer aus. So waren im Jahr 2012 immerhin 53,1 % der Überzeugung, dass sich die Klimawandelfolgen in Deutschland bewältigen lassen. Die Ergebnisse der Jahre 2014 und 2016 lassen wieder auf mehr Skepsis schließen. 2014 war etwas mehr als die Hälfte der Befragten wenig oder überhaupt nicht überzeugt, dass in Deutschland die Probleme, die aus dem Klimawandel resultieren, bewältigbar sind. 2016 waren es fast zwei Drittel.

I - Die repräsentative Bevölkerungsumfrage (deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 14 Jahre) „Umweltbewusstsein und -verhalten in Deutschland“ wird seit dem Jahr 2000 zweijährlich im Auftrag des ⁠BMU⁠ und des UBA durchgeführt. Seit 2012 wurden Fragen aufgenommen, die Daten für die ⁠DAS⁠ ⁠Monitoring⁠ Indikatoren liefern, ab 2016 werden diese Fragen alle 4 Jahre in der Umweltbewusstseinsstudie erhoben.

 

Schnittstellen

FiW-I-2 Risikobewusstsein - Schlüssel zur Vorsorge

BS-R-2: Vorsorge in der Bevölkerung

 

Ziele

Verbesserung der Wissensbasis, um Chancen und Risiken besser benennen und vermitteln sowie Handlungsmöglichkeiten aufzeigen zu können (⁠DAS⁠, Kap. 3.2.4)

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