RegioExAKT - Regionales Risiko konvektiver Extremwetterereignisse: Anwenderorientierte Konzepte zur Trendbewertung und -anpassung

Hintergrund und Ziele

Es gibt einen ausgeprägten Bedarf für regionale Risikoanalysen und Anpassungsstrategien für wettersensitive Wirtschaftszweige (Versicherungen, Flughäfen, Bau- und Wasserwirtschaft). Das gleiche gilt für nationale Wetterdienste wie den ⁠DWD⁠ bei seinen Arbeiten zur Optimierung der ⁠Vorhersage⁠- und Frühwarnverfahren für solche konvektiven Extremereignisse. Auch die Anpassung existierender Bauvorschriften in Bezug auf Windlasten und Niederschlagsextreme an klimatische Trends extremer Wetterereignisse ist wirtschaftlich relevant. Aus diesen Zielgruppen wurden der Flughafen München und die Münchener Rückversicherung als exemplarische Nutzer ausgewählt.

RegioExAKT vernetzt die Nutzer mit einer interdisziplinären Forschungsgruppe. Das Projekt erarbeitet die aus einem regionalen ⁠Klimawandel⁠ folgenden hydrometeorologischen und versicherungswirtschaftlichen Extremwetterszenarien anhand von regionalisierten ⁠Klima⁠- und Vulnerabilitäts-Projektionen im Vergleich zum gegenwärtigen Zustand. Das ermöglicht die vorausschauende Anpassung von Versicherungsgeschäft und baulichen Bemessungsgrundlagen an die bis zum Jahr 2030 zu erwartende Bedrohung durch Unwetter. Für den Fughafen München werden als Anpassungsmaßnahmen ein auf die Extremwetterszenarien optimiertes Schwergewitter-Nowcasting und ein erweitertes Entwässerungskonzept entwickelt.

Ziele:

Bestimmung der für (Süd-)Deutschland bis 2030 zu erwartenden Trends im Auftreten von und der Bedrohung durch konvektive Extremereignisse, sowie daraus die Entwicklung von Anpassungskonzepten für definierte Hauptnutzer (Münchener Rück, Flughafen München) auf den für diese relevanten räumlichen Skalen.

Laufzeit

bis

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Deutschland
Bundesland
  • Bayern
Naturräumliche Zuordnung
  • Alb und nordbayerisches Hügelland
  • Alpen
  • Alpenvorland
Räumliche Auflösung / Zusatzinformationen 

Süddeutschland, Münchener Flughafen

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben

Ansatz und Ergebnisse 

Klima⁠- und Vulnerabilitätstrends bei Extremwetter: Beurteilung der Häufigkeit und Intensität des heutigen und zukünftigen (2030) konvektiven Extremwetters (Gewitterstürme, Hagel und ⁠Starkregen⁠) in Süddeutschland mit Hilfe von Reanalyse- und Beobachtungsdaten, sowie globalen und regionalen Klimamodellsimulationen. Vergleich der ⁠Prognose⁠ mit dem jetzigen klimatischen Ist-Zustand.

Parameter (Klimasignale)
  • Starkniederschlag (inkl. Hagel, Schnee)
  • Sturm
Weitere Zeitangaben 

bis 2030

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

Das Projekt beschäftigt sich mit einer volkswirtschaftlichen und klimatologischen Einschätzung von Trends des Extremwetter-Risikos (Gewitterböen, großer Hagel, Starkniederschläge, Blitze oder Tornados) in einem sich ändernden ⁠Klima⁠.

Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen

Maßnahmen und/oder Strategien 

Anpassung von Versicherungsgeschäft und Bemessungsgrundlagen

  1. Zukünftiges versicherungswirtschaftliches Extremwetterrisiko;
  2. Messtechnik und Bemessungsgrundlagen am Flughafen München;
  3. Anpassung nationaler Bau- und Bemessungsgrundlagen.

Anpassung von Kurzfrist-⁠Vorhersage⁠ und Nowcasting

  1. Vorhersagbarkeit im Kurz- (3-6 h) und Kurzestfristbereich (1 h, engl. Nowcasting);
  2. Nowcasting-Verfahren anhand von Radar- und Blitzdaten;
  3. Nowcasting-Benutzeroberfläche für den Flughafen und ähnliche Anwender.
Zeithorizont
  • 2011–2040 (nahe Zukunft)
  • 2021–2050 (nahe Zukunft)

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

Das Projekt wird durch die ⁠BMBF⁠-Fördermaßnahme "klimazwei - Forschung für den ⁠Klimaschutz⁠ und Schutz vor Klimawirkungen" gefördert

Projektleitung 

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V, Köln

Beteiligte/Partner 

Freie Universität Berlin;

Ruhr-Universität Bochum;

Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen;

Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG;

Flughafen München GmbH;

TÜV SÜD Industrie Service GmbH, München;

Boschung Mecatronic GmbH, Heppenheim;

Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH, Gelsenkirchen;

NowCast mobile GmbH, Stegen;

Skywarn Deutschland e. V., Lotte-Wersen

Ansprechpartner

DLR - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
Linder Höhe
D-51147 Köln-Porz

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Handlungsfelder:
 Gebäude  Finanzwirtschaft  Verkehr und Verkehrsinfrastruktur  Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft