PHEWE - Assessment and Prevention of acute Health Effects of Weather conditions in Europe

Hintergrund und Ziele

Das Projekt untersucht und bewertet die akuten Gesundheitseffekte, die das ⁠Wetter⁠ in verschiedenen europäischen Ländern mit ihren unterschiedlichen, charakteristischen Klimabedingungen verursacht. Die gesammelten Informationen werden für die Entwicklung von Vorsorgestrategien benutzt, um damit die nachteiligen Gesundheitseffekte in Europa zu minimieren und Richtlinien für Interventionen im öffentlichen Gesundheitswesen zu entwickeln. Am Ende wird ein Hitze-Gesundheits-Warnsystem für ausgewählte Städte zur Verfügung stehen, um die Stadtbewohnerinnen und -bewohner vor den mit negativen Gesundheitseffekten verbundenen Wetterkonditionen zu schützen und zu warnen.

Ziel des Projekts ist die Zusammenarbeit in den Themenfeldern Epidemiologie und Statistik sowie Meteorologie und öffentliche Gesundheit. Ein Workshop über die Implikationen des Klimawandels auf die öffentliche Gesundheit wird zusammen mit externen Experten organisiert, um Anpassungserfordernisse für die öffentliche Gesundheitsprogramme zu bestimmen.

Folgende Aspekte werden bearbeitet:

  1. Erstellung einer zentralen europäischen Datenbank mit meteorologischen Variablen und Gesundheitsindikatoren auf täglicher Erfassungsbasis;
  2. Beschreibung und Vergleich von Wetterbedingungen in verschiedenen europäischen Gebieten zur Auswahl meteorologischer Indikatoren;
  3. Definition eines synoptischen Wetterklassifikationssystems für verschiedene europäische Gebiete;
  4. Evaluierung der Effekte von meteorologischen Variablen auf die tägliche Mortalität;
  5. Evaluierung der Effekte von meteorologischen Variablen auf die Einweisungsraten in Krankenhäusern;
  6. Evaluierung der Zusammenhänge und Synergien zwischen Wetterbedingungen und Luftverschmutzung.

Laufzeit

bis

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Deutschland
  • europaweit
Räumliche Auflösung / Zusatzinformationen 

Betrachtet werden 16 europäische Städte (Stockholm, Helsinki, Dublin, London, Barcelona, Paris, Zürich, Turin, Mailand, Rom, Athen, Prag, Krakau, Budapest, Bukarest, Ljubljana) mit insgesamt 30 Millionen Einwohnern.

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben

Ansatz und Ergebnisse 

kein ⁠Klimaszenario⁠ benutzt

Folgende Daten und Parameter werden herangezogen:

- Gesundheitsdaten: Mortalitäts- und Krankenhauseinweisungsdaten für verschiedene Krankheitsbilder, die in den Jahren 1990 bis 2000 auf täglicher Basis erhoben wurden;

- meteorologische Daten wie Lufttemperatur, Taupunkttemperatur, Windgeschwindigkeit, Luftdruck, Wolkenbedeckung, Sonneneinstrahlung, Niederschlag und Sichtverhältnisse, die von den lokalen Flughäfen gemessen werden;

- Daten über die Luftverschmutzung (z.B. Schwefel- und Stickoxide, Ozon, Kohlenmonoxid, Feinstaub), die von Überwachungsstationen gesammelt werden.

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

Es werden die Zusammenhänge zwischen meteorologischen Variablen, der täglichen Sterblichkeitsrate und der Aufnahmezahl in Krankenhäusern untersucht. In jeder Stadt werden dabei spezifische synoptische Wetterkategorien identifiziert, welche mit einer zunehmenden Sterblichkeit verbunden sind. Weiterhin werden die Verbindungen zwischen ⁠Wetter⁠ und Luftverschmutzung auf die Krankheits- und Sterblichkeitsraten analysiert.

Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen

Maßnahmen und/oder Strategien 

Erarbeitung von Vorsorgestrategien, damit nachteilige Gesundheitseffekte minimieren werden können. Entwicklung von Richtlinien für Interventionen im öffentlichen Gesundheitswesen sowie Bereitstellung eines Hitze-Gesundheits-Warnsystems für ausgewählte Städte, um die Stadtbewohnerinnen und -bewohner vor negativen Gesundheitseffekten zu schützen und zu warnen.

Ziele:

- Entwicklung von Hitze/Gesundheits-Warnsystemen (Heat/Health Watch Warning System: HHWWS) zur ⁠Vorhersage⁠ und Alarmierung der Bevölkerung vor Wetterbedingungen, die negative Gesundheitseffekt haben können, und Implementierung des HHWWS in fünf Pilotstädten;

- Bestimmung von Anpassungsmaßnahmen im öffentlichen Gesundheitswesen in allen Städten Europas;

- Entwicklung eines Rahmenplans für Vorsorgestrategien zur Minimierung negativer Gesundheitseffekte in Europa;

- Entwicklung von Richtlinien für Interventionen in der öffentlichen Gesundheitsversorgung;

- Unterstützung der Implementierung von Hitze-/Gesundheitsüberwachungssystemen in europäischen Städten;

- Verbreitung der Ergebnisse für Politiker, Gesundheits- und Umweltwissenschaftler, nationale, regionale und lokale Entscheidungsträger sowie die allgemeine Öffentlichkeit.

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

Europäische Union

Projektleitung 

Department of Epidemiology, Local Health Authority (Italien)

Beteiligte/Partner 

Zusammenarbeit in Deutschland:

Deutscher Wetterdienst (⁠DWD⁠);

insgesamt 10 weitere Partner in Europa

Ansprechpartner

Department of Epidemiology, Local Health Authority
Via S. Costanza 53
I-00198 Rom

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Handlungsfelder:
 Menschliche Gesundheit und Pflege