Hintergrund und Ziele
Nagetiere können eine Vielzahl von Krankheiten auf den Menschen übertragen. Von besonderer Bedeutung sind Hantaviren, die schwere Nierenerkrankungen hervorrufen können. Ein direkter Kontakt zum infizierten Nagetier ist dabei für eine Infektion nicht erforderlich, da die mit Kot und Urin der wildlebenden Nagetiere ausgeschiedenen Viren hauptsächlich durch kontaminierten Staub übertragen werden. Die Zahl der gemeldeten Hantavirus-Erkrankungen steigt seit einigen Jahren in Deutschland und den Nachbarländern (Frankreich, Belgien) deutlich an, und es gibt immer wieder kleinere Epidemien. Die Häufigkeit und Verbreitung wildlebender Nagetiere ist oft starken Schwankungen ausgesetzt, deren Ursache vermutlich in einer Kombination verschiedener Klimafaktoren begründet ist, die zu einem überdurchschnittlichen Nahrungsangebot für die Nager führen (so genannte Mastjahre).
Das Vorhaben soll den Einfluss von Klimafaktoren auf die Häufigkeit und Verbreitung von Hanta-übertragenden Nagetieren (Rötelmäuse, Gelbhalsmäuse, Brandmäuse) und deren Durchseuchung mit Hantaviren untersuchen, ausschlaggebende Faktoren analysieren und Prognosen für die zukünftige Situation der Hantaproblematik insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels erstellen.
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- Deutschland
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
basiert auf Projektionen des Climate Service Center 2.0
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Eine Kombination verschiedener Klimafaktoren kann zu einem überdurchschnittlichen Nahrungsangebot für Nager führen und so die Häufigkeit und Verbreitung wildlebender Nagetiere begünstigen.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
werden diskutiert; die Ergebnisse können als Informationsbasis für die Ausarbeitung von Anpassungsmaßnahmen dienen
Wer war oder ist beteiligt?
Julius Kühn-Institut (JKI)
Friedrich-Löffler-Institut (FLI)
Julius Kühn-Institut
Toppheideweg 88
D-48161 Münster