Hintergrund und Ziele
Im Rahmen von MarClim wurden anhand von Indikatorspezies die Auswirkungen klimatischer Erwärmung auf die marine Artenvielfalt untersucht. Dabei bediente sich das Projekt historischer Zeitreihen ab 1950 sowie neuer Daten. Quanitative Zählungen von Seepocken, Napfschnecken und Kreiselschnecken wurden ebenso durchgeführt wie semi-quantitative Erhebungen von bis zu 56 litoralen Taxa. Auf Basis der Daten wurde auch die Wahrscheinlichkeit der Verbreitung bestimmter Arten in verschiedenen Teilen der britischen Inseln modelliert. In Kombination mit zukünftigen Klimaszenarien ließen sich auch Aussagen über die Artenverbreitung auch in die Zukunft projezieren.
Ziel des Projektes war es zentrale litorale Arten, deren Abundanz nachweislich in Abhängigkeit klimatischer Bedingungen fluktuiert, als Indikatoren für klimatische Veränderungen in der Gezeiten- und der Hochseezone zu nutzen.
Das MarClim-Projekt hat deutlich belegt, dass der jüngste rapide Klimawandel zu Veränderungen der Abundanz, der Populationsstruktur sowie der biogeographischen Bereiche einiger Indikatorspezies in der Gezeitenzone geführt hat, die Veränderungen in der Hochsee widerspiegeln. Durchgeführte Experimente haben darüber hinaus gezeigt, dass viele der Veränderungen der südlichen/lusitanischen Arten als Folge erhöhten Jungtieraufkommens und höheren Überlebensraten von Jungtieren aufgrund zunehmender Erwärmung eintreten. Im Fall von nördlichen/borealen Arten scheint die Abnahme der Abundanz mit geringerem Jungtieraufkommen zusammen zu hängen. Befunde zeigen, dass die Ausdehnung der Verbreitungsgebiete als Folge klimatischer Erwärmung in marinen Ökosystemen (Plankton, Fisch, sowie litorale Arten) schneller eintritt als in terrestrischen Systemen.
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- Großbritannien
- Irland
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
UKCIP02 (siehe UKCIP)
- Höhere mittlere Temperaturen
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Marine Spezies wie Plankton und Fische zeigen rasche Reaktionen auf klimatische Veränderungen. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die Rate mit der sich die biogeographischen Grenzen südlicher litoraler Arten nach Norden und Osten in Richtung der kälteren Nordsee ausdehnen bis zu 50 km pro Dekade erreicht. Damit liegt sie weit über dem globalen Durschnitt von 6.1 km pro Dekade in terrestrischen Systemen.
Unterschiedliche Raten der Verbreitungsausdehnung bzw. -abnahme werden wahrscheinlich zu kurzfristigen Zunahmen der Artenvielfalt in steinigen Küstengebieten nahe der biogeographischen Grenzen führen. Mit zunehmender Klimaerwärmung, wird die Artenvielfalt jedoch vermutlich wieder zu dem ursprünglichen Niveau zurückkehren, da nördliche Arten sch zurückziehen und von südlichen gänzlich ersetzt werden und es so zu neuen Artenzusammensetzungen kommt.
Wer war oder ist beteiligt?
Das Projekt wurde unter der Schirmherrschaft von UKCIP von den folgenden Institutionen finanziert:
- Countryside Council for Wales;
- The Department for Environment, Food and Rural Affairs (defra);
- English Nature;
- Envirnoment Agency;
- Joint Nature Conservation Committee;
- Scottish Executive;
- Scottish Natural Heritage;
- The Crown Estates;
- States of Jersey;
- WWF
Marine Biological Associaton, UK
Plymouth Marine Laboratory;
Scottish Association for Marine Science;
Unviersity of Plymouth;
University College Cork
Marine Biological Association of the UK,The Laboratory
Citadel Hill
UK - PL1 2PB Plymouth