MALEK – Marine Arten und Lebensraumtypen und ihre Empfindlichkeiten gegenüber menschlichen Eingriffen und dem Klimawandel

Eine Vielzahl menschlicher Aktivitäten haben Auswirkungen auf die marinen Arten und Lebensräume. In der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) von Nord- und Ostsee sind dies zum Beispiel Fischerei, Offshore-Anlagen, Nutzung und Erforschung der natürlichen Ressourcen, unterseeische Kabel und Rohrleitungen, militärische Ausbildungsübungen und Schifffahrt. Die Auswirkungen des Klimawandels addieren sich zu diesen direkten, lokalen Eingriffen. Für ein integratives Naturschutzmanagement ist es wichtig, die möglichen Auswirkungen dieser Eingriffe auf die marinen Arten und Lebensräume abzuschätzen.
Ziel des Projektes ist daher die Erstellung eines umfassenden Handbuchs über ozeanischen Arten und Lebensräume in der Nord- und der Ostsee, die durch die europäische FFH-Richtlinie oder anderen, regionalen marinen Schutzrechten und Konventionen geschützt sind. Die biologischen und ökologischen Eigenschaften der ausgewählten Fische, Meeressäuger und benthische wirbellose Tierarten sowie die Lebensräume der benthischen Zone werden in Form von detaillierten Profile erstellt. Auf dieser Basis werden die spezifischen Empfindlichkeiten der Schutzgüter bezüglich anthropogener Eingriffe und die zu erwartenden Klimaveränderungen synthetisiert. Das Buch wird in zwei verschiedenen Editionen, Deutsch und Englisch, veröffentlicht, um praktische marine Naturschutzarbeit zum Beispiel bei der Bewertung von Nutzungsszenarien und für die Entwicklung von Schutzmaßnahmen zu unterstützen.
Betrachtet werden die Grundlagen eines integrativen Naturschutzmanagements wie z.B. die Ableitung von Schutzverordnungen und Erhaltungszielen der Schutzgebiete sowie die Erarbeitung von Managementplänen als Entscheidungsgrundlage für Genehmigungsverfahren bei Eingriffen in Schutzgebiete.
Nord- und Ostsee
Nutzung von AquaMaps. Mit diesem Programm werden künftige Verbreitungskarten für die weltweit größte Fischdatenbank erstellt. Die Klimaprojektionen basieren auf den Daten des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change). Die Karten werden mit Hilfe von Umweltparametern einerseits und den speziellen Anforderungen der einzelnen Arten andererseits generiert. Die Auswahl weiterer Klimamodelle wird in naher Zukunft erfolgen.
Versauerung, Strömungsänderungen
2050
Die spezifischen Empfindlichkeiten der in Nord- und Ostsee vorkommenden Arten und Lebensräume in Bezug zu verschiedenen Parametern (Erhöhung der Oberflächenwassertemperatur, Veränderung von Strömungen, Versauerung) und basierend auf ihren biologischen und ökologischen Eigenschaften werden untersucht.
Im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundes
Kiel Earth Institute
Leibniz-Institut für Meereswissenschaften IFM-GEOMAR, Kiel Forschungs- und Technologiezentrum Westküste der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel;
Das Projekt untergliedert sich in drei Teilvorhaben:
1. Fische, übernommen von Dr. Rainer Fröse vom IFM-GEOMAR
2. Benthische Invertebraten und Lebensraumtypen, übernommen von Prof. Martin Wahl vom IFM-GEOMAR
3. Marine Säugetiere, übernommen von Dr. Ursula Siebert vom FTZ Westküste.
Bundesamt für Naturschutz
Internationale Naturschutzakademie
D-18581 Putbus, Insel Vilm