KUNTIKUM - Klimatrends und nachhaltige Tourismusentwicklung in Küsten- und Mittelgebirgsregionen
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Der Tourismus ist ein äußerst wettersensibler Wirtschaftszweig. Wie diese Branche auf den Klimawandel reagieren, Bedrohungen abwenden und neue Erfolgspotenziale bilden kann, sind die wichtigsten Forschungsfragen dieses Projekts. Laut Klimaprojektionen werden sich in der Modellregion Hochschwarzwald die Wintersportbedingungen verschlechtern. Die Modellregion Nordseeküste ist u.a. mit einem Anstieg des Meeresspiegels konfrontiert. Überdies ist deutschlandweit eine Zunahme von Extremwetterlagen zu erwarten.
Bisherige Studien über Tourismus und Klimawandel lassen darauf schließen, dass die Tourismuswirtschaft bisher Effekte des Klimawandels nicht umfassend in Managementprozesse integriert hat. Vor diesem Hintergrund wurden die zwei Modellregionen ausgewählt - Nordsee und Schwarzwald - und folgende Ziele formuliert:
Daraus ergibt sich folgende Projektstruktur:
Simulationsberechnungen aus regionalen Klimamodellen und aus empirischem "Downscaling"; Analyse von thermischen/human-biometeorologischen (z.B. Physiologisch-Äquivalente-Temperatur), physikalischen (z.B. Niederschlag und Wind) und ästhetischen (Sonnenschein und Bewölkung) Faktoren in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung.
Verschiebung von Schneezonen und Eiszonen, Zunahme extremer Wetterlagen;
auch Bioklima, thermische Behaglichkeit und Wahrnehmungsaspekte des Klimas/Wetters
Betrachtete Klimafolgen sind die Verschlechterung der Wintersportbedingungen, die Gefährdungen der touristischen Infrastruktur durch den Meeresspiegelanstieg, die negativen Auswirkungen von Extremwetterereignissen sowie aus dem Wetter und Klima resultierende begünstigende Faktoren für den Tourismus.
Die Auswirkungen der globalen Erwärmung stellen gerade den Tourismussektor vor große Herausforderungen. Dabei können die klimatischen Veränderungen einerseits sehr direkt Wettersituation und Saisonverlauf in den Reisedestinationen beeinflussen. Da es hier um mehr als nur Niederschlag und Sonne geht, werden im Projekt alle klimawandelbedingten Aspekte des Tourismuspotenzials betrachtet und analysiert. Darüber hinaus gibt es aber auch eine Vielzahl indirekter klimatischer Einflüsse. So sind im Zuge der globalen Erwärmung auch Veränderungen von Landschaftsbild und Naturhaushalt der Destinationen zu erwarten. Die Voraussetzungen für die touristische Nutzung einer Region können also durch den Klimawandel gravierend verändert werden. Daher werden auch die Folgen für Landschaften und Ökosysteme analysiert. Aus veränderten Bedingungen am Reiseort lässt sich allerdings nicht direkt auf Veränderungen der touristischen Nachfrage schließen. Hier spielen weitere Kriterien eine Rolle. Ganz besonders wichtig ist, wie die Destination aus Sicht der Touristen wahrgenommen und beurteilt wird.
wird anhand von Expertenworkshops analysiert
In zwei Modellregionen Deutschlands soll der Tourismus an die sich wandelnden Klimabedingungen angepasst werden. In diesen Modellregionen ist die Innovations- und Lernfähigkeit in Tourismuswirtschaft und -politik so zu stärken, dass zukunftsfähige Produkte und Infrastrukturinnovationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung entstehen. Als Endergebnis soll ein Konzept zur Förderung von Kompetenzen im Themenfeld "Tourismus und Klimawandel" vorliegen, von dem auch andere Tourismusregionen profitieren können (Aufbau einer Informations- und Kommunikationsplattform mit einem Weiterbildungsmodul).
Maßnahmen und Strategien im Bereich Küste hinsichtlich Anstieg des Meeresspiegels und Küstenerosion sowie Extremwetterereignisse und Stürme sind z.B.:
Maßnahmen und Strategien für Mittelgebirge sind z.B.:
Entwicklung von zukunftsfähigen Produkten und Infrastrukturinnovationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und Beispiele für einen nachhaltigen Tourismus.
BMBF-Fördermaßnahme "klimazwei - Forschung für den Klimaschutz und Schutz vor Klimawirkungen"
Institut für Umweltkommunikation (INFU), Leuphana Universität Lüneburg
Meteorologisches Institut der Universität Freiburg;
Zusammenarbeit: Vertreter der Tourismuswirtschaft und der Tourismuspolitik
Leuphana Universität Lüneburg,
Institut für Umweltkommunikation (INFU)
Scharnhorststr. 1
D-21335 Lüneburg