Foresight Flood and Coastal Defence Project

Hintergrund und Ziele

Das Foresight Projekt zum Hochwasser- und Küstenschutz wurde von Sir David King, dem höchsten wissenschaftlichen Berater des Vereinigten Königreichs, in Auftrag gegeben, um zu beantworten wie sich das Hochwasserrisiko und das Risiko der Küstenerosion in dem Vereinigten Königreich  in den kommenden 100 Jahre ändern wird. Darüber hinaus wurde untersucht wie die Regierung sowie der Privatsektor am besten auf die Herausforderungen reagieren sollten. Das Projekt untersuchte Hochwasser- und Küstenschutz zwischen 2030 und 2100 in Großbritannien und Nordirland. Dabei wurde die Überflutung von Flüssen sowie Meereshochwasser ebenso untersucht wie Hochwasser in Städten und Küstenerosion. Verschiedene Szenarien wurden genutzt um die möglichen Ausmaße des zukünftigen Risikos abzuschätzen.

Ziel des Projektes war es eine anspruchsvolle Langzeitvision für die Zukunft des Küsten- und Hochwasserschutzes in Großbritannien und Nordirland zu entwickeln, welche die vielen damit einhergehenden Unsicherheiten berücksichtigt und robust ist. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für Politikentscheidungen und deren Umsetzung dienen.

Laufzeit

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Großbritannien

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben

Ansatz und Ergebnisse 

Vier sozioökonomische UKCIP-Szenarien wurden genutzt, die wiederum mit hohen, mittelhohen, mittel-niedrigen und niedrigen Emissionen einhergehen (siehe UKCIP).

Parameter (Klimasignale)
  • Veränderte Niederschlagsmuster
  • Höhere mittlere Temperaturen
Weitere Parameter 

siehe UKCIP

Zeithorizont
  • langfristig = bis 2100 und darüber hinaus

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

Die zukünftigen Hochwasserrisiken wurden unter der Annahme abgeschätzt, dass bisherige Politiken und Ausgaben für Hochwassermanagement gleich blieben. In allen Szenarien würden Überflutungen in den 2080ern massiv zunehmen, allerdings schwanken die damit verbundenen Kosten zwischen 1 Mrd. Pfund und ca. 27 Mrd. Pfund zwischen den Szenarien. Bestimmte Teile Großbritanniens und Nordirlands sind besonders gefährdet, z.B. der Lancashire-Humber Korridor, die Ost- und Südküste und große Flussmündungen. In Städten werden zudem die Abwasser- und Entwässerungssysteme durch plötzliche lokale Niederschlage überfordert sein und zu großen Schäden führen. Die Küstenerosion nimmt ebenfalls in allen Szenarien stark zu. Der durchschnittliche jährliche Schaden  würde in den 2080ern laut Berechnungen um 3- bis 9-mal so hoch ausfallen.

In einigen Szenarien könnten Salzsümpfe davon profitieren, dass nicht länger ökonomische Agrarflächen in den Küstengebieten aufgegeben werden, allerdings sind andere Lebensräume wie z.B. küstennahe Weideflächen in allen Szenarien gefährdet.

Schritt 2b: Vulnerabilität, Risiken und Chancen

Dringlichkeit und Priorisierung von Anpassungsbedarf 

Wenn heutige Politiken beibehalten würden, würden die Hochwasserrisiken enorm steigen. Die Risiken müssen mit einem breiten Ansatz adressiert werden, dabei könnten Treibhausgasreduzierungen die Risiken stark senken. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass das alleine ausreichen wird, so dass in nachhaltiges Hochwasser- und Küstenmanagement investiert werden muss, wenn zunehmende Überflutungen vermieden werden sollen.

Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen

Maßnahmen und/oder Strategien 

Eine Reihe von Maßnahmen können zukünftige Risiken stark reduzieren, allerdings variiert ihre Effektivität sehr stark mit den Szenarien. Einzelmaßnahmen können jedoch die identifizierten Risiken nicht substantiell mindern. Entscheidend für die Minimierung zukünftiger Risiken ist die Reduktion der Treibhausgasemissionen.

Die betrachteten Anpassungsmaßnahmen reichen von Landmanagement, über Flutvorhersagen und Warnungen zu ingenieurstechnischen Ansätzen bis hin zur Aufgabe bestimmter Regionen.

Zeithorizont
  • 2071–2100 (ferne Zukunft)

Schritt 4: Maßnahmen planen und umsetzen

Kosten 

Je nach ⁠Szenario⁠ wären von 22 bis 75 Mrd. britische Pfund nötig um ingenieurstechnische Maßnahmen des Anpassungsportfolios umzusetzen. Damit könnten die Schäden auf 20 bis 2 Mrd. britische Pfund pro Jahr reduziert werden, wären aber selbst im besten Fall noch doppelt so hoch wie die heutigen Schäden.

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

The Department for Environment, Food and Rural Affairs (defra)

Projektleitung 

britische Regierung

Beteiligte/Partner 

Das Projekt wurde von dem Foresight Programm der britischen Regierung durchgeführt. Über die 1,5 Jahre Laufzeit waren ca. 90 verschiedene Experten involviert.

Ansprechpartner

Foresight Directorate
DTI, 1, Victoria Street
SW1H 0ET London
United Kingdom

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Handlungsfelder:
 Küsten- und Meeresschutz  Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft