cCASHh - Climate Change and Adaptation Strategies for Human Health in Europe

Hintergrund und Ziele

Der globale ⁠Klimawandel⁠ wird in den kommenden Jahrzehnten auch Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung in Europa haben. ⁠Anpassungsstrategie⁠ können die potenziellen Gesundheitsfolgen des Klimawandels minimieren und dazu beitragen, die negativen Effekte auf die Gesundheit kosteneffektiv zu reduzieren. Das Projekt wird Folgenabschätzungen und Anpassungsmöglichkeiten für folgende vier klimaabhängige Bereiche der menschlichen Gesundheit betrachten:

  1. Gesundheitseffekte von Hitze und Kälte,
  2. Gesundheitseffekte von extremen Wetterereignissen,
  3. Infektionskrankheiten, die durch Insekten und Zecken übertragen werden und
  4. Infektionskrankheiten, die durch Wasser oder durch Nahrung übertragen werden.

 Ziele des Projekts sind

  1. die Identifikation der ⁠Vulnerabilität⁠ der menschliche Gesundheit hinsichtlich der negativen Folgen des Klimawandels,
  2. die Prüfung der gegenwärtigen Maßnahmen, Techniken, Politiken und Grenzen zur Verbesserung der ⁠Anpassungskapazität⁠ an den Klimawandel,
  3. die Identifikation von angemessenen und effektiven Maßnahmen, Techniken und Politiken zur erfolgreichen ⁠Anpassung an den Klimawandel⁠ für die Bevölkerung in Europa,
  4. die Abschätzung der Vorteile von spezifischen Strategien oder Strategiekombinationen für die Anpassung von vulnerablen Bevölkerungsgruppen unter Berücksichtigung verschiedener Klimawandelszenarien und
  5. die Abschätzung der Kosten und des Nutzens klimawandelbedingter Folgen und Anpassungsmaßnahmen einschließlich des vom Klimawandel unabhängigen Zusatznutzens.

Laufzeit

bis

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Deutschland
  • europaweit
Bundesland
  • Baden-Württemberg
  • Bayern
  • Berlin
  • Brandenburg
  • Bremen
  • Hamburg
  • Hessen
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Niedersachsen
  • Nordrhein-Westfalen
  • Rheinland-Pfalz
  • Saarland
  • Sachsen
  • Sachsen-Anhalt
  • Schleswig-Holstein
  • Thüringen

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben

Ansatz und Ergebnisse 

Grundlage sind die Emissionsszenarien und Klimaprojektionen des 3. Sachstandberichts des ⁠IPCC⁠ von 2001.

Parameter (Klimasignale)
  • Hitzewellen
  • Höhere mittlere Temperaturen
  • Starkniederschlag (inkl. Hagel, Schnee)

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

Die Bevölkerung ist insbesondere gegenüber vier Typen von ⁠Wetter⁠- und Klimabedingungen exponiert:

  1. langfristige Änderungen der mittleren Temperatur und anderer Klimamittelwerte, für die eine Betrachtung über Jahrzehnte oder länger erforderlich ist;
  2. interannuelle ⁠Klimavariabilität⁠;
  3. kurzfristige Variabilität, zu der monatliche, wöchentliche oder tägliche meteorologische Veränderungen gehören;
  4. einzelne Extremereignisse wie z.B. Temperatur- oder Niederschlagsextreme mit resultierenden Überflutungsereignissen.

Schritt 2b: Vulnerabilität, Risiken und Chancen

Ansatz und Risiken / Chancen 

Betrachtung der zukünftigen, klimawandelbedingten ⁠Vulnerabilität⁠ von natürlichen und sozioökonomischen Systemen. Auf europäischer Ebene ist anerkannt, dass es notwendig ist, die Vulnerabilität zu reduzieren und die ⁠Resilienz⁠ zu erhöhen. Die Bewertung der Vulnerabilität der menschlichen Gesundheit unter Berücksichtigung des Klimawandels ist ein zentraler Aspekt. Betrachtung der ⁠Anpassungskapazität⁠ der Bevölkerung und der Möglichkeiten die Anpassungskapazität zu erhöhen. Dazu werden die gegenwärtig existierenden politischen Maßnahmen und die Grenzen ihrer Umsetzbarkeit analysiert.

Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen

Maßnahmen und/oder Strategien 

Das Projekt wird v.a. rechtliche, politische und institutionelle Maßnahmen identifizieren, die für die Erhaltung und Verbesserung des Gesundheitsstatus der Bevölkerung benötigt werden und der Anpassung an zukünftige ⁠Klimafolgen⁠ dienen. Solche Anpassungsmaßnahmen werden auf individueller und privater Ebene ebenso gebraucht, wie auf nationaler und internationaler Ebene. Folgende Aspekte werden betrachtet:

1. Darstellung der konzeptionellen Rahmenbedingungen für Anpassung an Klimaveränderungen im öffentlichen Gesundheitswesen;

2. Identifizierung vulnerabler Gebiete und Bevölkerungsgruppen anhand empirischer Anpassungsuntersuchungen und Fallstudien;

3. Zusammenführung der Grundlagen und Voraussetzungen für Anpassungsmaßnahmen mit integrierten Bewertungsmodellen.

Zeithorizont
  • 2071–2100 (ferne Zukunft)

Schritt 4: Maßnahmen planen und umsetzen

Kosten 

Evaluation von Anpassungsmaßnahmen durch Abschätzung ihrer Kosten und ihres Nutzens.

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

gefördert im 5. Forschungsrahmenprogramm der EU

Projektleitung 

Weltgesundheitsorganisation Regionalbüro für Europa, Europäisches Zentrum für Umwelt und Gesundheit, Programm für globale Veränderungen und Gesundheit

Beteiligte/Partner 

Deutscher Wetterdienst (⁠DWD⁠) und Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)

Ansprechpartner

WHO - Weltgesundheitsorganisation: Europäisches Zentrum für Umwelt und Gesundheit, Abteilung Rom
Via Francesco Crispi 10
I-00187 Rom
Italy

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Handlungsfelder:
 Menschliche Gesundheit und Pflege