KLIMWALD – Erfolgreiche Klimaanpassung im Kommunalwald

Der Klimawandel droht die Anpassungsfähigkeit des Ökosystems Wald zu überfordern und damit die für die Gesellschaft wesentlichen Waldfunktionen zu beeinträchtigen. Um die Zukunftsfähigkeit der Wälder zu sichern, liegt eine zentrale Herausforderung im Umgang der Forstpraxis mit künftigen klimatischen Veränderungen und den abzuleitenden Konsequenzen für langfristige waldbauliche Entscheidungen. Zudem ist wirksames Wildtiermanagement ein entscheidender Erfolgsfaktor.
Im Projekt KLIMWALD präzisieren die Partner aus Forstpraxis und -wissenschaft Lösungen für klimaangepassten Waldbau in den Kommunen Calden, Naumburg, Wolfhagen und Zierenberg. In enger Abstimmung mit den lokalen Interessengruppen wird ein integriertes Managementkonzept für Wildtiere erarbeitet. Dieses fußt auf den Erfordernissen eines klimaangepassten Waldes. Ziel des BMUB-geförderten Leuchtturmvorhabens sind dauerhafte und übertragbare Konzepte, die substantiell zur Klimaanpassung im Wald beitragen.
Region Nordhessen
Untersuchungsgegenstand:
Die erwarteten Änderungen von Temperatur und Niederschlagsverteilung prägen sich regional unterschiedlich aus. Im Rahmen des KLIMWALD-Projektes wurden für das Projektgebiet in Nordhessen die zu erwarteten Klimaveränderungen für den Zeitraum 2041-2070 projiziert. Dazu wurde das Szenario RCP8.5 verwendet. Dieses nimmt an, dass fossile Energie weiterhin ungebremst genutzt wird und keine wirksame Technologie der Co2-Fixierung aus der Luft zum Einsatz kommt.
Der Klimawandel stellt das Ökosystem Wald vor große Herausforderungen. In der Region Nordhessen erwarten die Wissenschaftler wärmere und feuchtere Winter sowie wärmere und trockenere Sommer. Zudem ist davon auszugehen, dass Extremereignisse wie Stürme, Trockenperioden oder Starkregen den Wald zunehmend negativ beeinflussen. Es ist absehbar, dass Fichtenreinbestände an vielen Standorten in Nordhessen nicht mehr zukunftsfähig sind. Schon heute sind die negativen Folgen zunehmender Trockenheit im Sommer erkennbar. Auch die Anfälligkeit für Windwurf ist ein Grund dafür, dass alternative Baumarten die Fichte zunehmend ersetzen müssen. Die in Nordhessen vorherrschende Buche kann mit den erwarteten Veränderungen von Jahrestemperatur- und Niederschlag besser umgehen. Vereinzelt auftretende Trockenphasen während der Vegetationsperiode kann die Buche voraussichtlich kompensieren. Kritisch wäre aber, wenn ausgedehnte Trockenphasen während der Vegetationsperiode und in mehreren Jahren hintereinander auftreten. Dann besteht die Gefahr, dass Krankheiten und Schädlingsdruck die Gesundheit der Buche erheblich beeinträchtigen. Der Klimawandel kann für die Wälder in Nordhessen zu einer ernsten Bedrohung werden. Durch das langsame Wachstum der Bäume sind wirksame Maßnahmen zur Zukunftssicherung des Waldes bereits heute erforderlich.
Wildtiermanagment:
Für das Wildtiermanagement wurde ein Kooperationsprozess mit Beteiligung von Akteursgruppen eingerichtet. Die Beteiltigten umfassten Waldbesitzter, Jagdpächter, Hegegemeinschaft, Forstamt, Untere Jagdbehörde, Jagdgenossenschaft sowie der Verband der Jagdgenossenschaften. Ziel war es die kommunalen Interessen und den Waldwert mit dem Einfluss des Klimawandels anzuerkennen. Es wurden waldbauliche „Hot Spots“ identifiziert, für diese wiederrum Anpassungsmaßnahmen hervorgingen:
Grundsätzlich bildet das Bundesjagdgesetz (1976) den Rahmen dieses Berichtes. Weitere Konkretisierungen finden sich im hessischen Jagdgesetz. Weiterhin wirk das hessische Waldgesetz :
Für jeden Maßnahmenbereich wurden Zeitplan und Verantwortlichkeit definiert. Zur Kostenübernahme der jagdlichen (biologischen) Infrastruktur wurde eine Beschlussgrundlage für Entscheidungsträger erarbeitet. Für die Erfolgskontrolle wurde ein Monitoringkonzept erarbeitet.
Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) für die Förderlinie von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels
CliMA - Kompetenzzentrum für Klimaschutz und Klimaanpassung, Universität Kassel