Klimawandel und Klimafolgen in Nordrhein-Westfalen. Ergebnisse aus den Monitoringprogrammen 2016

Ziel der Studie

Darstellung der Entwicklung des Klimas in Nordrhein-Westfalen bis zur Gegenwart und dessen Auswirkung auf verschiedene Handlungsfelder

Erscheinungsjahr

Untersuchungsregion/-raum

Bundesland Nordrhein-Westfalen

Verwendete Klimamodelle / Ensembles

Emissionsszenarien keine Klimamodelle, lediglich Zeitreihen bis zur Gegenwart
Klimamodelle keine Klimamodelle
Ensembles nein
Anzahl der Modellläufe keine Klimamodelle
Regionales Klimamodell 

keine Klimamodelle

Weitere Parameter 

Temperatur, Niederschlag

Zeitraum 

1881-2015

Klimawirkungen

Klimawirkungen in Handlungsfeld
  • Menschliche Gesundheit
    • Hitze- und kälteabhängige Erkrankungen oder Mortalitäten

„Der urbane Wärmeinseleffekt verstärkt somit die thermische Belastung und die Auswirkungen sommerlich hoher Temperaturen – deren weiteres Steigen durch den Klimawandel erwartet wird. Es kann durch den Klimawandel beispielsweise mit einem Anstieg direkt hitzebedingter Krankheiten, wie Hitzschlag, Hitzeerschöpfung oder Sonnenstich gerechnet werden. Darüber hinaus sind ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen (vor allem Herzkreislauf- und Atemwegserkrankungen) durch ihre geringe Anpassungsfähigkeit, sowie Kleinkinder, aufgrund ihrer noch instabilen Thermoregulation, durch Hitzebelastung besonders gefährdet. Die starke thermische Belastung durch Hitzewellen ist insbesondere auf die Einschränkung der Erholung während der Nachtruhe durch kaum absinkende nächtliche Temperaturen zurückzuführen.“ (S. 46f.)

Klimawirkungen in Handlungsfeld
  • Wasser
    • Wasserverfügbarkeit

„Aus den Abbildungen 4 und 14 kann bereits abgeleitet werden, dass im Sommer – während der Hauptvegetationszeit – die Temperaturen zugenommen haben, die Niederschlagssummen aber unverändert gleich geblieben sind. Das kann zu einer schlechteren Wasserverfügbarkeit führen.“ (S. 55)

Klimawirkungen in Handlungsfeld
  • Biologische Vielfalt
    • Arten und Populationen
    • Biotope, Habitate, Ökosysteme

„- Die Vegetationszeit hat sich zwischen 1951 und 2015 um 15 Tage verlängert.
- Beginn und Dauer der phänologischen Jahreszeiten haben sich verändert.
- Bei der Buche verschieben sich die phänologischen Phasen.
- Der Grünspecht hat von milderen Wintern profitiert und sich in NRW ausgebreitet.
- Das Verbreitungsbild wärmeliebender Vogelarten verdichtet sich, während kälteliebenden Arten eher abnehmen.
- Wildtiere wie der Rothirsch profitieren von milden Wintern.
- Der photoperiodisch gesteuerte Fortpflanzungsrhythmus beim Reh kann sich an veränderte Vegetationsphasen nicht anpassen.
- Steigende Jahresmitteltemperaturen und vermehrte Starkregenereignisse wirken sich auf die Fitness von Fischlebensgemeinschaften aus.
- Lebensraumtypen können durch den Klimawandel gefördert oder beeinträchtigt werden.
- In NRW haben sich bereits viele wärmeliebende Neobiota etabliert.
- Bestimmte Krankheitserreger und Überträger von Krankheiten können durch steigende Temperaturen begünstigt werden.“ (S. 67)

Klimawirkungen in Handlungsfeld
  • Boden
    • Bodenwasserhaushalt
    • Bodenwärmehaushalt
    • Bodenstruktur

„- Die sommerliche Regenerosivität (April bis November) hat zugenommen.
- Die Bodentemperaturen in unterschiedlichen Tiefen sind gestiegen.
- Für Wälder lässt sich in einzelnen Jahren durch Wasserhaushaltsmessungen Trockenstress nachweisen.“ (S. 89)

Methodischer Ansatz

Kurzbeschreibung des methodischen Ansatzes 

Betrachtung von Zeitreihen bis zur Gegenwart für verschiedene Klimaparameter, Ermittlung bisheriger Auswirkungen des Klimawandels auf verschiedene Handlungsfelder, vereinzelte Hypothesen zu zukünftigen Entwicklungen

Analysekonzeptansatz kein Ansatz genannt
Komponenten im Analysekonzept  Klimatischer Einfluss, Klimawirkung
Methodik zur Operationalisierung Andere Methoden

Wer war oder ist beteiligt?

Herausgeber Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
Kontakt 

Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV)

Bibliographische Angaben 

Breyer, Philippa; Gehrmann, Joachim; Grothues, Ellen; Hädicke, Andrea; Höke, Silke; König, Heinrich; Lutz, Walburga; Michels, Carla; Müller, Nicole; Petrak, Michael, Seidenstücker, Christina; Werking-Radtke, Jutta; Stempelmann, Ingrid, Ziegler, Christoph, Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Hg.): Klimawandel und Klimafolgen in Nordrhein-Westfalen. Ergebnisse aus den Monitoringprogrammen 2016. LANUV-Fachbericht 74. Recklinghausen 2016

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Handlungsfelder:
 Biologische Vielfalt  Boden  Menschliche Gesundheit und Pflege  Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft