Regionale Klimafolgen in Hamburg

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Bundesland Hamburg
Quelle: KomPass / UBA

Die Folgen des Klimawandels sind nicht überall gleich. Daher lohnt es sich, sie kleinräumiger auf Ebene der Bundesländer zu betrachten. Welche Auswirkungen des Klimawandels in Hamburg zu erwarten sind, erfahren Sie auf dieser Seite.

Länderspezifische Klimafolgen und Vulnerabilität

Kernaussagen aus dem Hamburger Klimabericht – Wissen über Klima, Klimawandel und Auswirkungen in Hamburg und Norddeutschland (2017):

Seit 1881 sind die Temperaturen in der Metropolregion Hamburg um etwa 1,4 Grad Celsius angestiegen, davon entfallen rund 1,2 Grad auf die Zeit nach 1951. Je nach Erfolg der globalen Klimaschutzpolitik wird sich die Temperatur in Hamburg und Norddeutschland zum Ende des Jahrhunderts (2071-2100) im Vergleich zu heute (1961-1990) um weitere ein bis fünf Grad Celsius erhöht haben.

Die Niederschlagsmenge hat sich in Hamburg und Norddeutschland vor allem im Winter erhöht, Trockenperioden dauern im Frühjahr inzwischen länger an als vor einigen Jahrzehnten. Für die Zukunft ist vor allem in den Wintermonaten mit deutlich erhöhten Niederschlagsmengen zu rechnen. Auch Starkniederschläge und regenreiche Tage können zunehmen.

Einen Nachweis für ganzjährig systematisch stärkere Stürme gibt es bisher nicht. Seit den 1960er Jahren ist eine leichte Zunahme von Sturmhäufigkeit und -intensität zu erkennen. Diese bewegt sich jedoch im langfristigen Kontext (100 Jahre) im Rahmen natürlicher Schwankungen.

Im Stadtgebiet von Hamburg ist es im Durchschnitt etwa 0,1 Grad Celsius wärmer als im Umland, mit lokalen Spitzenwerten von 1,2 Grad in der Innenstadt. Dieser Stadteffekt ändert sich durch den Klimawandel kaum. Jedoch werden Grenzwerte von Temperaturen schneller überschritten, so dass heiße Tage in der Stadt häufiger als im Umland auftreten. Zudem können Starkniederschläge zunehmen. Dies sollte künftig in der Stadtplanung berücksichtigt werden.

An den deutschen Küsten hat sich die Wasseroberflächentemperatur in den letzten Jahrzehnten erhöht und der Meeresspiegel ist im letzten Jahrhundert um 15 bis 20 Zentimeter gestiegen. Auch künftig wird sich das Wasser an den deutschen Küsten weiter erwärmen und der Meeresspiegel kann bis 2100 um weitere 20 bis 80 Zentimeter steigen. Dadurch können leichte Sturmfluten häufiger eintreten. In der Elbe sind die Folgen des Klimawandels aufgrund wasserbaulicher Maßnahmen und natürlicher Dynamik bisher nur schwer zu erkennen.

Gutachten zu den ökonomischen Folgen des Klimawandels und Kosten der Anpassung für Hamburg

Forschungs- und Entwicklungsvorhaben

Laufende Vorhaben:

Das Forschungsprojekt „Einfluss des Klimawandels auf das Niederschlags-Abflussgeschehen in Hamburg“ (EKNA-HH) wird durch das Institut für Wasserbau der Technischen Universität Hamburg bearbeitet und ist finanziert durch die Klimaleitstelle der Behörde für Umwelt und Energie (BUE) der Freien und Hansestadt Hamburg. Im Projekt EKNA-HH werden Methoden und Modellansätze entwickelt und implementiert, um das Überflutungsgeschehen als Folge konvektiver Starkniederschläge für die Freie und Hansestadt Hamburg quantitativ und raumscharf als Grundlage für anschließende Risikoabschätzungen bewerten zu können. Es wird im Ergebnis möglich sein, auf den relevanten räumlichen und zeitlichen Skalen die realen Entwässerungspfade für Starkniederschläge und die in der Konsequenz auftretenden Überflutungen zu ermitteln und diese dann als Grundlage für konkrete zukünftige Planungen zu verwenden. In die Analysen fließen neben aktuellen Verhältnissen auch die als Folge des Klimawandels zu erwartenden Veränderungen im Niederschlags-Abflussgeschehen mit ein.

Abgeschlossene Vorhaben (Auswahl):

Das ⁠Monitoring⁠-Programm „Stadtbäume im ⁠Klimawandel⁠ (SiK): Monitoring und Anpassung“ widmet sich der Frage wie sich der Klimawandel auf den Hamburger Baumbestand auswirkt, wie die Bäume auf veränderten Bedingungen reagieren und welche Strategien entwickelt werden können, damit die Bäume mit den neuen Anforderungen zu Recht kommen. Die Projektergebnisse sind unter https://www.hamburg.de/stadtbaeume-im-klimawandel/ zu finden.

Das Forschungsprojekt KliQ Klimaanpassung in Quartieren wurde 2017 beendet. Es hat erforscht, welche vorbeugenden Maßnahmen gegen Hitze und Starkregen  in typischen Hamburger hochverdichteten Innenstadtquartieren möglich und ratsam sind. Die Abschlusspublikationen können unter https://www.hcu-hamburg.de/kliq heruntergeladen werden.

Auswirkungen des Klimawandels auf die Verbreitung krankheitsübertragender Tiere: Importwege und Etablierung invasiver Mücken in Deutschland
Das Vorhaben ist ein Kooperationsprojekt mit 10 Partnern (u. a. drei Universitäten, vier nicht staatliche Einrichtungen, ein Landesinstitut [Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt]), unter der Federführung des Bernhard-Nocht-Institutes für Tropenmedizin mit Zuwendungen durch das Umweltbundesamt.

Im CliSAP-Forschungsprojekt HUSCO (Hamburg Urban Soil Climate Observatory) arbeiteten Meteorologen und Bodenkundler von 2010 bis 2016 zusammen, um die Wechselwirkung zwischen Boden und ⁠Atmosphäre⁠ in der Stadt besser zu verstehen. Auch nach Ende des Forschungsprojektes laufen die Messungen weiter, die aktuellen Messdaten stehen auf der Projektseite zur Verfügung.