In Europa gibt es zahlreiche Ideen, um das Ernährungssystem – von der Herstellung bis zum Verbrauch von Nahrungsmitteln – nachhaltiger zu gestalten. So sollen zum Beispiel weniger Trinkwasser beim Anbau von Obst und Gemüse verbraucht, weniger chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide eingesetzt oder Wissen über neue Verfahren und Techniken vermittelt werden. Aus solchen Ansätzen entwickeln sich innovative Produkte, Praktiken, neuartige Zusammenschlüsse oder ein verändertes Verbraucherverhalten.
Oftmals entstehen Innovationen regional und mit wenigen Beteiligten – sie bilden eine Nische. Nischen können das Ernährungssystem aber nur dann weitreichend und nachhaltig verändern, wenn viele Menschen die nachhaltigen Ideen kennen, sie politisch, finanziell oder persönlich unterstützen und daran teilhaben. Auch die Anzahl der Nischen beeinflusst den Wandel im Ernährungssystem. Umso mehr Nischen es gibt und sich diese mit anderen Nischen verknüpfen, desto größer das Potential für die Veränderung.
Ziel des vom Umweltbundesamt finanzierten Projekts „NEuropa“ ist, innovative Ideen über die Gestaltung eines Nachhaltigen Ernährungssystems zu verbreiten. Dafür hat NAHhaft .V. erstmalig ausgewählte Nischen aus den europäischen Nachbarländern für Bürgerinnen und Bürger, Wissenschaft und Verwaltungen in Steckbriefen zusammengestellt und beschrieben. Außerdem ist eine Konferenz zur Vernetzung von Nischenakteuren und Menschen, die sich für nachhaltige Veränderungen des Ernährungssystems einsetzen, im Frühjahr 2021 geplant.
Die Zusammenstellung von europäischen Innovationen ergänzt die Steckbriefsammlung von Nischen in Deutschland, die im Forschungsbericht „Nischen des Ernährungssystems: Bewertung des Nachhaltigkeits- und Transformationspotenzials innovativer Nischen des Ernährungssystems in Deutschland“ enthalten ist.