Indikator: Ökologischer Landbau

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft / Statistisches Bundesamt Diagramm als PDF
- Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche an der landwirtschaftlich genutzten Fläche erhöhte sich nach den Daten des Statistischen Bundesamtes von 2,9 % auf 9,7 % im Zeitraum 1999 bis 2022.
- Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Flächenanteil des ökologischen Landbaus an der landwirtschaftlich genutzten Fläche bis 2030 auf 30 % zu erhöhen.
- Bei gleicher Entwicklung wie in den Vorjahren wird das Ziel bis 2030 voraussichtlich nicht erreicht.
Die konventionelle intensive Landwirtschaft verursacht Umweltbelastungen und ist mitverantwortlich für den Verlust der Artenvielfalt. Der ökologische Landbau ist eine besonders umwelt-, klima- und naturverträgliche Art der Bewirtschaftung. Ziel sind möglichst geschlossene Nährstoffkreisläufe und ein Wirtschaften im Einklang mit der Natur.
Im ökologischen Landbau werden keine mineralischen Düngemittel eingesetzt. Vielfältige Fruchtfolgen mit Zwischenfruchtanbau erhalten und fördern Bodenleben und -fruchtbarkeit. Der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel fördert die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft. Die artgerechtere Tierhaltung dient dem Tierwohl und sorgt für Akzeptanz in der Bevölkerung. Dem ökologischen Landbau kommt somit eine Vorreiterrolle für eine nachhaltige Landbewirtschaftung zu.
Der Flächenanteil unter ökologischer Bewirtschaftung stieg im Zeitraum 1999 bis 2022 von 2,9 % auf 9,7 %. Demnach ist der Flächenanteil im Betrachtungszeitraum langsam aber stetig gewachsen. Die Bundesregierung hat sich bereits in der Nachhaltigkeitsstrategie (BReg 2021) und in der Biodiversitätsstrategie (BMU 2007) das Ziel gesetzt, den Flächenanteil des ökologischen Landbaus an der landwirtschaftlich genutzten Fläche auf 20 % zu steigern. Im Koalitionsvertrag 2021 hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt bis 2030 einen Flächenanteil ökologisch bewirtschafteter Flächen von 30 % zu erreichen. Davon ist Deutschland jedoch noch weit entfernt: Selbst bei Fortsetzung der Zunahme auf dem Niveau der vergangenen Jahre, wäre das 30 %-Ziel in 2030 noch nicht erreicht. Wichtig ist es daher, Wachstumshemmnisse zu identifizieren und durch effiziente Maßnahmen zu beheben. Planungssicherheit und eine kontinuierliche Förderung sind erforderlich, um die Bereitschaft der Landwirt*innen zu erhöhen, dauerhaft auf Ökolandbau umzustellen.
Das Statistische Bundesamt nutzt verschiedene Erhebungen (u.a. Agrarstrukturerhebung und Bodennutzungshaupterhebung) zur Ermittlung der ökologisch bewirtschafteten Fläche. Erfasst werden ökologisch bewirtschaftete Flächen von Agrarbetrieben von mehr als fünf Hektar, die dem Kontrollverfahren der EU-Rechtsvorschriften unterliegen. Die Bezugsgröße, die zur Berechnung des Flächenanteils herangezogen wird, ist die landwirtschaftlich genutzte Fläche (ebenfalls ab fünf Hektar), die jährlich in der Bodennutzungshaupterhebung erfasst wird. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) verwendet für den Indikator eine abweichende Datengrundlage. Der Indikator umfasst Flächen, die gemäß der europäischen Öko-Basis-Verordnung bewirtschaftet und den Kontrollstellen der Länder gemeldet werden. Enthalten sind auch Kleinstbetriebe. Die Daten des BMEL weisen daher methodisch bedingt einen höheren Ökoflächenanteil auf. Der Flächenanteil des ökologischen Landbaus auf Grundlage der BMEL-Statistik weist für das Jahr 2022 einen leichten Zuwachs auf 11,2 % auf.
Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel "Ökologischer Landbau".