DAS-Handlungsfeld Wald und Forstwirtschaft
Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel
Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel
In Deutschland bedecken Wälder rund 11,4 Millionen Hektar Fläche, das entspricht etwa einem Drittel der gesamten Landoberfläche. Aufgrund ihrer vielfältigen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Funktionen kommt Waldökosystemen eine besondere Bedeutung zu. Das Bundeswaldgesetz sieht daher vor, den Wald mit all seinen Funktionen zu erhalten, falls erforderlich auch zu mehren und seine ordnungsgemäße Bewirtschaftung sicherzustellen.
Der Klimawandel und die damit erwartete Häufung und Verschärfung von Witterungsextremen wie Hitze und Trockenheit und möglicherweise auch von Stürmen sind eine der bedeutendsten Herausforderungen für die Forstwirtschaft. Die Auswirkungen auf den Wald sind insofern gravierend, als sich die Klimaveränderungen in einer bisher nicht gekannten Geschwindigkeit vollziehen. Dies ist für den Wald vor allem deshalb problematisch, weil Bäume sehr langlebig und ortsfest sind, und Waldbestände daher in ihrer gesamten Lebensspanne sehr unterschiedlichen Umwelt- und Wachstumsbedingungen ausgesetzt sind. Können sich Wälder an diese Umweltänderungen nicht anpassen, wird nicht nur der einzelne Baum geschwächt, sondern das gesamte Waldökosystem gestört. Trockenheits- und Sturmschäden sowie großflächiger Schädlingsbefall können zum Verlust der Schutzfunktion der Wälder und verstärkter Bodenerosion führen. Abbauprozesse abgestorbener Biomasse ziehen erhöhte Treibhausgas-Emissionen nach sich. Zudem sind Qualitätseinbußen des Holzes und Ertragsminderungen mögliche Folgen. Das nach größeren Schadensereignissen zumeist große Angebot an Holz auf dem Markt hat zudem häufig einen Preisverfall zur Folge. Darauf muss die Forstwirtschaft, die es von jeher mit langen Produktionszeiträumen zu tun hat und langfristig planen muss, rechtzeitig reagieren. Sie muss diese zukünftigen Veränderungen der Wuchsbedingungen berücksichtigen, ohne dass sie aber genau weiß, wo und in welchem Umfang sich welche konkreten Veränderungen vollziehen werden.
Da die Bundeswaldinventur (BWI) in Abständen von 10 Jahren durchgeführt wird, sind in die Darstellung die Ergebnisse der letzten Inventur aus dem Jahr 2012 eingeflossen. In den beiden letzten Jahren 2018 und 2019 haben extreme Dürre, überdurchschnittlich viele Waldbrände, Borkenkäferbefall und Stürme gravierende Schäden in den Wäldern verursacht. Im Dürrejahr 2018 sind nach Angabe der Bundesländer rund 32,4 Millionen Kubikmeter Schadholz angefallen. Allein durch Brände ging 2018 eine Fläche von 2.349 Hektar verloren. Fachleute erwarten für 2019 sogar noch größere Mengen Schadholz. Hauptsächlich sind Fichtenbestände betroffen; es zeichnet sich jedoch ab, dass auch Laubbäume wie beispielsweise die Rotbuche gravierende Schäden aufweisen. Diese aktuellen Entwicklungen können erst im Monitoringbericht 2023 dargestellt werden.
FW-I-1: Baumartenzusammensetzung in Naturwaldreservaten – Fallstudie
FW-I-2: Gefährdete Fichtenbestände
FW-I-4: Schadholz – Umfang zufälliger Nutzungen
FW-I-5: Schadholzaufkommen durch Buchdrucker – Fallstudie