DAS-Handlungsfeld Energiewirtschaft

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Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel
Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel
Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Ausstieg aus Kernenergie und Kohleverstromung sind weitreichende strukturelle und infrastrukturelle Anpassungen notwendig, die alle Bereiche der Energiewirtschaft berühren. Dazu gehören z. B. der Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze, die Modernisierung und Dekarbonisierung des Kraftwerksparks oder die Flexibilisierung des Energiesystems durch unterschiedliche Optionen. Die aktuellen energiewirtschaftlichen Planungen sind mit langlebigen Investitionen verbunden. Um auch unter veränderten klimatischen Bedingungen eine stabile Versorgung abzusichern, müssen diese den Anforderungen der Klimaanpassung Rechnung tragen.
Zahlreiche Unternehmen der Energiewirtschaft haben die Folgen von Wetter- und Witterungsextremen bereits erfahren müssen, die im Zuge des Klimawandels zukünftig möglicherweise häufiger und intensiver auftreten werden. Von der Ressourcengewinnung und -logistik über die Energieumwandlung und -verteilung bis zur Versorgung der Kunden können alle Ebenen der energiewirtschaftlichen Produktionskette betroffen sein. Gegenwärtig sind z. B. noch die Auswirkungen der Hitzeperioden in den Jahren 2003, 2006 und 2018, als die Stromproduktion in Kern- und Wärmekraftwerken wegen fehlender Kühlwasserkapazitäten oder wegen eingeschränkter Kohlebelieferung aufgrund von Niedrigwasser teilweise massiv eingeschränkt war. Netzbetreiber haben vor allem die Wirkungen von Winterstürmen zu spüren bekommen.
In der von 2011 bis 2015 durch das „Netzwerk Vulnerabilität“ durchgeführten deutschlandweiten Klimawirkungs- und Vulnerabilitätsanalyse51 wurde die Vulnerabilität der Energiewirtschaft gegenüber Wirkungen des Klimawandels aufgrund der hohen Anpassungskapazität als gering eingeschätzt. Eine Ausnahme bei dieser Bewertung bildet die Verfügbarkeit von Kühlwasser für thermische Kraftwerke. Mit der Energiewende und der damit verbundenen abnehmenden Bedeutung thermischer Kraftwerke und technischen Anpassungen in der Kühltechnologie sinkt jedoch auch die Bedeutung der Verfügbarkeit von Kühlwasser.
51 - Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel – Sektorenübergreifende Analyse des Netzwerks Vulnerabilität. Climate Change 24/2015, Dessau-Roßlau: 43.
www.umweltbundesamt.de/publikationen/vulnerabilitaet-deutschlands-gegenueber-dem
EW-I-1 + 2 Wetterbedingte Unterbrechungen der Stromversorgung
EW-I-3: Umgebungstemperaturbedingte Stromminderproduktion thermischer Kraft