Heizungsumwälzpumpe

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- Tauschen Sie Ihre Umwälzpumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe mit niedrigem Stromverbrauch.
- Achten Sie auf die richtige Dimensionierung der Umwälzpumpe.
- Nutzen Sie die Zeitregelung der Umwälzpumpe zum Energiesparen.
- Lassen Sie einen hydraulischen Abgleich durchführen.
Umwälzpumpen gehören zu den größten Stromverbrauchern in einem Haushalt. Je nach Haushaltsgröße und installierter Umwälzpumpe benötigen sie 5-10% des Haushaltsstroms. Umwälzpumpen befinden sich in oder in der Nähe der Zentralheizung und fördern das heiße Wasser vom Heizkessel zu den Heizkörpern.
Hocheffizienzpumpe kaufen: Während alte, ungeregelte Umwälzpumpen Stromkosten von über 60 Euro pro Jahr (über 200 kWh Strom) für ein Einfamilienhaus verursachen können, benötigt eine neue Hocheffizienzpumpe nur noch für rund 10 Euro Strom (40 kWh Strom). Nur solche dürfen noch verkauft werden. Der Ersatz alter, herkömmlicher Umwälzpumpen durch Hocheffizienzpumpen ist in der Regel ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Überprüfen lässt sich dies einfach mit dem Pumpencheck (siehe Links) oder durch den Heizungsfachmann.
Förderung nutzen: Der Staat fördert den Austausch der Heizungspumpe und einen hydraulischen Abgleich mit einem Zuschuss in Höhe von 30 Prozent der Gesamtnettokosten. Grundlage hierfür ist die Förderrichtlinie „Förderung der Heizungsoptimierung durch hocheffiziente Pumpen und hydraulischen Abgleich“. Die Beantragung erfolgt über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Die Laufzeit der Förderrichtlinie ist bis 31. Dezember 2020.
Umwälzpumpe richtig einstellen: Es lohnt sich, die Leistung der Umwälzpumpe an den tatsächlichen Bedarf anzupassen. Die elektrische Leistungsaufnahme (in Watt) kann am Typenschild auf dem Gehäuse der Pumpe abgelesen und bei vielen Pumpen mit einem Schalter angepasst werden. Um Strom zu sparen, sollte die Pumpe auf einer möglichst niedrigen Leistungsstufe betrieben werden.
Umwälzpumpe richtig dimensionieren: Viele Umwälzpumpen sind zu groß. Um bei der Installation Geld zu sparen, fragen Sie den Installateur bei der Installation einer neuen Umwälzpumpe nach der gerade noch ausreichenden Förderleistung.
Zeitregelung nutzen: Stellen Sie die Zeitregelung der Umwälzpumpe so ein, so dass sie dann still steht, wenn keine Wärme benötigt wird. Es sollte die Betriebsart „Tag an / Nacht aus“ gewählt werden. Bei der Programmierung ist zu beachten, dass die Pumpe nur zu den Zeiten Wärme bereitstellt, zu welchen diese auch benötigt wird. Am Ende der Heizperiode sollte die Betriebsart „Sommer“ eingestellt werden.
Hydraulischen Abgleich durchführen: Einen hydraulischen Abgleich des Heizsystems kann der Heizungsfachmann vornehmen. So wird garantiert, dass das System einwandfrei funktioniert. Störungen im Heizkreis werden beseitigt, so dass die Wärme gleichmäßig in alle Heizkörper fließen kann.
Umweltsituation: Umwälzpumpen verbrauchen Strom - in vielen Haushalten unnötig viel. In Deutschland sind 25-30 Mio. Umwälzpumpen im Einsatz. Zusammen verbrauchen diese mit 15,6 Mrd. Kilowattstunden so viel Strom wie der gesamte Bahnverkehr in Deutschland (inklusive S-/U-Bahn) zusammen (Energiereferat Stadt Frankfurt). Eine Anpassung der Leistung, die zeitliche Regelung, ein hydraulischer Abgleich des Heizsystems sowie der vorzeitiger Ersatz von herkömmlichen Umwälzpumpen durch Hocheffizienzpumpen leisten deshalb einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Modellrechnungen des Wuppertal Instituts zeigen, dass durch den Ersatz von alten, überdimensionierten Umwälzpumpen durch richtig dimensionierte, hocheffiziente Umwälzpumpen sowie durch die Optimierung von Steuerung und Regelung bis zu 85 % Strom eingespart werden kann (Irrek et al. 2008). Bezogen auf Deutschland könnte allein im Wohngebäudebereich so etwa 1% des Stromverbrauchs eingespart werden.
Je nach Verbrauch der ersetzten Pumpe können pro Haushalt Stromkosten von bis zu 250 Euro pro Jahr eingespart werden. Die Investitionskosten für eine neue Pumpe sowie die Kosten für die Optimierung der Heizungsanlage (Hydraulischer Abgleich) amortisieren sich nach etwa 3-4 Jahren.
Gesetzeslage: Von 2013 an tragen die Anforderungen der EU-Verordnung 641/2009 für Umwälzpumpen in Kraft. Ungeregelte Umwälzpumpen (Nassläuferbauweise) sowie technisch veraltete elektronisch geregelte Umwälzpumpen erfüllen deren Effizienzanforderungen dann nicht mehr und dürfen (bis auf Lagerbestände) in der Europäischen Union nicht mehr in Verkehr gebracht werden.
Weitere Informationen finden Sie auf unseren Themenseiten:
Energiereferat Stadt Frankfurt: Stromverbrauch und Kosten reduzieren mit modernen Umwälzpumpen, S.9.
Irrek, W., Thomas S. und Barthel C. (2008) Technisch-wirtschaftliche Potenziale zur Einsparung von Endenergie.