Studie zur klimatischen Entwicklung im Land Brandenburg bis 2055 und deren Auswirkungen auf den Wasserhaushalt, die Forst- und Landwirtschaft sowie die Ableitung erster Perspektiven (Brandenburgstudie II)

Aussagen zur wahrscheinlichsten Klimaentwicklung treffen zur Unterstützung von Entscheidungen und Planungen in verschiedenen Sektoren. Die Studie zeigt insbesondere Wege auf, wie in Brandenburg möglichen kritischen Entwicklungen der Ressource Wasser vorbeugend begegnet werden kann.
z. T. Pixel/Raster, z. T. Kreisgrenzen, z. T. Klimastationen
statistisches Szenarienmodell
2001-2055
"Dies hat Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Erträge in Brandenburg, und zwar werden sich unter den Szenarienbedingungen
- die Winterweizenerträge für den Szenarienzeitraum 2040-2050 um -17% gegenüber den heutigen Erträgen ändern,
- während die Maiserträge um +2% für den Szenarienzeitraum 2040-2050 steigen werden
Berücksichtigt man die Photosynthese-Stimulierung des Anstiegs der atmosphärischen CO2-Konzentration,
- werden sich die Winterweizenerträge für den Szenarienzeitraum 2040-2050 um -7% ändern und
- beim Anbau von Mais werden Ertragsgewinne von +8% realisiert." (S. 72)
"Die Simulation repräsentativer Waldstandorte in Brandenburg mit dem Waldsukzessionsmodell zeigen, dass die Auswirkungen des für Brandenburg wahrscheinlichsten Klimaänderungsszenariums zu einem drastischen Rückgang des Grundwassereintrags der Wälder führt. Die Auswirkungen auf das Wachstum und damit auf die Kohlenstoffspeicherung fallen in den angenommenen 50 Jahren moderat aus. Die von der Forstwirtschaft betrachteten längeren Zeithorizonte und Aspekte der Waldbewirtschaftung müssen in zukünftigen Studien mit einbezogen werden." (S. 61)
"Legt man den Untersuchungen das eher 'konservativ' einzustufende Klimaszenarium mit einer Temperaturerhöhung von 1,4 K für den Zeitraum 2001-2055 zu Grunde so zeigt sich, dass
- bereits relativ geringe Änderungen von Temperatur und Niederschlag zu dramatischen Änderungen verschiedener Wasserhaushaltsgrößen führen können die Temperaturzunahme insbesondere die Verdunstung im Winter erhöht mit den entsprechenden Auswirkungen auf den innerjährlichen Wasserausgleich,
- die Sickerwassermenge als gegenüber Klimaänderung empfindlichste Wasserhaushaltskomponente flächendeckend und im langjährigen Mittel um mehr als die Hälfte gegenüber heute abnimmt,
- ein weiterer Rückgang der Niederschläge bei gleichzeitig zunehmender Verdunstung insbesondere im Sommer zu drastischen Folgen wie einem weiteren Absinken des Grundwasserspiegels, sinkenden Wasserständen in den Flüssen und Problemen bei der Wasserverfügbarkeit und Wasserqualität führen würde. [...]
Für den Zeitraum 2040-2050 ändert sich bedingt durch niedrige Niederschläge und höhere Temperaturen die
- Evapotranspiration um -13 %,
- die Grundwasserneubildung um -42 %,
- der Gesamtabfluss um -24 % gegenüber den jetzigen Werten." (S. 72)
Aussagen zu Klimaänderungen; Aussagen zu Klimafolgen in verschiedenen Sektoren, keine Gesamtaggregation
Auftragnehmer: Dr. Manfred Stock, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V.
Gerstengarbe, F.-W. (Hrsg.) et al. 2003: Studie zur klimatischen Entwicklung im Land Brandenburg bis 2055 und deren Auswirkungen auf den Wasserhaushalt, die Forst- und Landwirtschaft sowie die Abteilung erster Perspektiven. In: PIK-Report, 2003, No. 83