Hintergrund und Ziele
Die Stadt Essen erlebte mit Ela Anfang Juni 2014 den bislang heftigsten Sommerorkan seit Beginn der Aufzeichnungen. Etwa 87% des Gesamtschadens lagen im Bereich grüner Infrastruktur und hierbei überwiegend bei den Bäumen. Erst nach 5 Tagen war das Straßennetz wieder weitgehend intakt, der öffentliche Nahverkehr rollte wieder, Schulen und Kitas konnten wieder öffnen – trotz hervorragender Arbeit durch den schnell eingerichteten städtischen Krisenstab.
Projektziel ist es, zur Steigerung der Resilienz urbaner Baumbestände und unter Berücksichtigung der Vulnerabilität kritischer Infrastruktur Handlungsschwerpunkte zu entwickeln. Im Kontext des Klimawandels soll ein möglichst hohes risikofreies Niveau hinsichtlich der Ökosystemleistungen erarbeitet und anhand von Versuchspiloten in Umsetzung gebracht werden. Das Projekt lässt eine hohe Übertragbarkeit für andere Kommunen erwarten, wodurch das Risikobewusstsein gegenüber Sturmereignissen erhöht werden kann.
Laufzeit
seitUntersuchungsregion/-raum
- Deutschland
- Nordrhein-Westfalen
- Westdeutsche Tieflandsbucht
Stadt Essen
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Der erste Forschungsschwerpunkt umfasst die nachträgliche Analyse der Auswirkungen des Sommerorkans Ela im Hinblick auf die quantitativen Veränderungen des Baumbestandes in Abhängigkeit
- Der Windrichtung
- der Stadtstrukturen
- der Wald-/Stadtbaumbestandsstrukturen
- der Orographie
Parallel wird die systemische Kritikalität der städtischen Infrastrukturen untersucht und analysiert, woraus weiterführend ein stadtweites Kritikalitätsranking erstellt wird. Infrastrukturen werden dann als „kritisch“ bezeichnet, wenn sie für die Funktionsfähigkeit moderner Gesellschaften von wesentlicher Bedeutung sind und ihr Ausfall oder ihre Beeinträchtigung anhaltende Störungen im Gesamtsystem zur Folge hat. Auf dieser Grundlage werden in Verbindung mit den Erkenntnissen der Winddynamik und ihrer Auswirkung auf Bäume Simulationsberechnungen für Sturmszenarien mit verschiedenen standortgerechten Wald- und Stadtbaumbestandstrukturen in vergleichbaren Risikostrukturen durchgeführt.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
Auf Basis der Analyse und Simulationen werden unter Beteiligung der öffentlichen Institutionen, der Stadtverwaltung, Politik und Bürgerschaft konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt, welche die Stadt und alle Grundeigentümer im Kontext von Neu- und Nachpflanzungen nutzen kann. Die Ergebnisse werden zudem wichtige Erkenntnisse für die Umwelt- und Katastrophenvorsorgeplanung im Rahmen der klimagerechten Entwicklung der Stadt Essen liefern.
Wer war oder ist beteiligt?
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Stadt Essen
Institut für Raumplanung der TU Dortmund (IRPUD)