Adapt Lock-In: Climate Adaptation Policy Lock-Ins: ein 3x3-Ansatz

Hintergrund und Ziele

Klimaanpassungspolitik hat in den letzten Jahren, im Zuge vermehrter extremer Klimaereignisse und eines gesteigerten Handlungsbedarfs, zunehmend an Bedeutung gewonnen. Demgegenüber verändern sich bestehende Praktiken nur langsam und es erscheint schwierig, die Anpassung an den Klimawandel vollständig in etablierten Politikbereichen und traditionellen Arbeitsweisen zu berücksichtigen.

Das vorliegende Forschungsprojekt untersucht daher, wie Akteur:innen in ausgewählten Handlungsfeldern Anpassungsstrategien und -maßnahmen entwickeln und umsetzen. Wir betrachten sowohl Erfolge und Innovationen, als auch potenzielle Barrieren und Herausforderungen, die Klimaanpassung einschränken. Unser Fokus geht dabei jedoch über die Betrachtung einzelner (Erfolgs-)Faktoren hinaus, sondern stellt die Interaktion und das Zusammenwirken verschiedener Faktoren in den Vordergrund.

Ziel des Projekts ist es, die verschiedenen Prozesse und Faktoren zu verstehen, die Klimaanpassungspolitik beeinflussen und bedingen.

Laufzeit

bis

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Deutschland
  • England
  • Niederlande
Bundesland
  • Bayern
  • Hessen
  • Rheinland-Pfalz
  • Sachsen-Anhalt
  • Schleswig-Holstein
  • Thüringen
Räumliche Auflösung / Zusatzinformationen 

Schleswig-Holstein (Küstenrisiken)
Thüringen (Wasserknappheit)
Hessen (Biodiversitätswandel)
Rheinland-Pfalz (Waldschäden)
Sachsen-Anhalt (Psychische Folgen extremer Wetterereignisse)
Bayern (Hitzestress)

…sowie Fallstudien in Großbritannien und den Niederlanden

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 5: Monitoring und Evaluation

Ansatz, Ziel und Ergebnisse von Monitoring und/oder Evaluation 

Ziel der Forschung ist es, die verschiedenen Prozesse und Faktoren zu verstehen, die Klimaanpassungspolitik beeinflussen und bedingen.

Untersucht werden mittels eines empirischen, theoretisch-reflektierten Ansatzes drei unterschiedliche Politik- und Handlungsfelder: Wassermanagement, Gesundheit sowie Naturschutz und Biodiversität. Dabei beschränkt sich das Projekt auf Deutschland, die Niederlande und Großbritannien. Obwohl grundsätzlich alle drei Länder über nötige Kapazitäten verfügen, um die Klimaanpassung voranzutreiben, bestehen doch regionale und sektorale Unterschiede bezüglich der konkret verabschiedeten und umgesetzten Pläne und Programme.

Datenerhebung erfolgt anhand von Dokumentenanalysen einschließlich der wichtigsten Richtlinien und Rechtsvorschriften sowie Interviews mit einer Reihe von Praxispartner:innen sowie politischen Entscheidungsträger:innen mit regionaler Perspektive.

Zur Analyse dieser Unterschiede und der gegebenenfalls zugrunde liegenden ‚lock-in‘ Prozesse verwendet dieses Projekt einen ‚Mixed-Methods Ansatz‘. Im Zentrum steht dabei eine Qualitativ-komparative Analyse (QCA), um Muster und Gemeinsamkeiten über die diversen Fälle hinweg aufzudecken und so zu einer fundierten Wissensbasis zu den Dynamiken hinter weit und wenig fortgeschrittener Klimaanpassung beizutragen.

Forschungsfragen:
1. Wie ist der Stand der Klimaanpassung in den drei ausgewählten Handlungsfeldern in den drei Ländern?
2. Welche Faktoren begünstigen den Fortschritt in der Klimaanpassungspolitik, welche schränken sie eher ein?
3. Wie gestaltet sich Klimaanpassungspolitik in verschiedenen Handlungsfeldern und Ländern?

Im Projekt wird Klimaanpassungspolitik in jedem der drei Länder anhand von sechs Fallstudien untersucht, die jeweils eine konkrete Klimawandelwirkung in den drei Handlungsfeldern Wasser, Natur und Gesundheit thematisieren:
• Küstenrisiken
• Wasserknappheit
• Biodiversitätswandel
• Waldschäden
• Psychische Folgen extremer Wetterereignisse
• Hitzestress

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

Das 3-jährige Projekt wird mit Mitteln von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), des britischen Economic and Social Research Council (ESRC) und der Nederlandse Organisatie voor Wetenschappelijk (NWO) gefördert

Projektleitung 

Prof. Dr. Bernd Siebenhüner
Professor für Ökologische Ökonomie
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Beteiligte/Partner 

University of East Anglia (Norwich, Großbritannien)
Open University (Heerlen, Niederlande)

Ansprechpartner

Dr. Nicolas Jager, nicolas [dot] jager [at] uni-oldenburg [dot] de
Julie King, M.A., julie [dot] king [at] uni-oldenburg [dot] de
Dr. Torsten Grothmann, torsten [dot] grothmann [at] uni-oldenburg [dot] de

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Handlungsfelder:
 Bevölkerungs- und Katastrophenschutz  Biologische Vielfalt  Küsten- und Meeresschutz  Menschliche Gesundheit und Pflege  Raumplanung, Stadt- und Siedlungsentwicklung  Wald- und Forstwirtschaft  Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft  Handlungsfeldübergreifend