Im Fokus der Denkwerkstatt Konsum steht die gesellschaftliche Dimension des nachhaltigen Konsums. Sie blickt vom “wir zum ich” und vom “ich zum wir” und macht so deutlich, dass nachhaltiger Konsum keine rein individuelle Angelegenheit ist, jede*r Einzelne aber dennoch etwas bewirken kann.
Dr. Michael Bilharz, Experte für nachhaltige Konsumstrukturen im Umweltbundesamt: „Genau hier setzen wir in der Denkwerkstatt an. Wir zeigen, dass es beim nachhaltigen Konsum nicht nur auf einen bestimmten Akteur ankommt, sondern es wichtig ist, dass alle mit ihren Möglichkeiten mithelfen. Politiker*innen, Unternehmer*innen und Konsumenten*innen. Gleichzeitig vermitteln wir langfristige Strategien und wirkungsvolle Handlungsmöglichkeiten.“
In sieben Bereichen geht die Denkwerkstatt dem Thema nach, wie wir nachhaltig leben können und beantwortet dabei Fragen wie: Warum ist nachhaltiger Konsum eine Gemeinschaftsaufgabe? Welchen Effekt hat mein Engagement auf die Umwelt und das Klima? Welche Rolle spielen Geld und Politik? Warum brauchen wir Umweltsiegel? Wie kann jede*r Einzelne gesellschaftliche Veränderung bewirken? Anhand vieler Beispiele aus dem Alltag werden Zusammenhänge deutlich, Forschung- und Erfahrungswissen wird veranschaulicht, provokante Thesen hinterfragt, Widersprüche aufgedeckt und zum Teil spielerisch über Handlungsmöglichkeiten informiert.
Das Bildungstool richtet sich an Multiplikator*innen, die sich mit nachhaltigem Konsum beschäftigen oder ihn stärker in ihrer Arbeit aufnehmen wollen, zum Beispiel an Klimaschutzmanager*innen, Umweltengagierte, Lehrer*innen, Journalist*innen und auch an interessierte Verbraucher*innen.
Denkwerkstatt Konsum ergänzt UBA-Verbraucherangebote
Die Denkwerkstatt komplettiert zwei erfolgreiche Verbrauchertools des UBA: den CO2-Rechner und das Verbraucherportal “Umwelttipps für den Alltag” (siehe unter "Links"). Dr. Michael Bilharz (Umweltbundesamt): „Es gibt sehr viele Tipps für klimagerechtes Verhalten mit sehr unterschiedlichen Effekten auf die Umwelt und das Klima. In der Fülle der Handlungsoptionen können Einzelne schnell den Überblick verlieren. Auf der anderen Seite wird die Bedeutung von nachhaltigem Konsum auch vielfach gerade von politisch engagierten Menschen unterschätzt. Die drei UBA-Angebote fangen diese Komplexität ein und geben Orientierung.“
Im Verbraucherratgeber “Umwelttipps für den Alltag” erhält jede*r konkrete Tipps auf konkrete, produktspezifische Fragen. Welche Blumenerde ist umweltfreundlich? Was muss ich beim Kühlschrankkauf beachten? Was ist von Carsharing zu halten? Mit dem CO2-Rechner können Nutzer*innen ihren persönlichen CO2-Fußabdruck berechnen und herausfinden, was die Big Points beim nachhaltigen Konsum sind. Gleichzeitig ist die Kenntnis des eigenen Fußabdrucks auch die Voraussetzung, um seine eigenen Emissionen kompensieren und damit schon heute klimaneutral leben zu können. Die Denkwerkstatt Konsum verdeutlicht schließlich die gesellschaftlichen Zusammenhänge von nachhaltigem Konsum. Orientierungswissen und Handlungsstrategien sind ein wichtiges Rüstzeug für den sogenannten Handabdruck, also das gesellschaftliche Wirken und Anstoßen von Veränderungsprozessen in Form von Umweltengagement.
In diesem Sinne spiegeln die drei Angebote auch die drei individuellen Basisstrategien für nachhaltigen Konsum, den „Dreiklang fürs Klima“, wider: Fußabdruck reduzieren, Rest kompensieren und den Handabdruck vergrößern.
Die Denkwerkstatt Konsum wurde vom Umweltbundesamt beauftragt und von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online konzipiert und umgesetzt.